Meldung: Presseinfo der Stadt Frankfurt
a/M, den 21. 07. 2014 |
|
Foto: © Kulturexpress
|
|
Der
Kaiserdom St. Bartholomäus ist eines der Frankfurter Wahrzeichen, doch
auch Baudenkmäler kommen in die Jahre. Deshalb werden Dach und Fassade
saniert. „Der Frankfurter Kaiserdom ist nicht nur ein beeindruckendes
und prächtiges Bauwerk, sondern auch Teil unserer Stadtgeschichte und –identität.
Der Erhalt des Domes ist daher von großer Bedeutung“, sagt
Kirchendezernent Uwe Becker.
Aufgrund
der Bauarbeiten kommt es in der unmittelbaren Umgebung des Doms zu
Beeinträchtigungen. Für voraussichtlich zwölf Monate ist eine Sperrung
der Kannengießergasse Richtung Osten im Bereich des Domplatzes
erforderlich. Die öffentlichen Parkflächen an der Nordseite des Doms und
in der Kannengießergasse werden gesperrt. Auch die Außengastronomie des
östlich vom Dom gelegenen Gastronomiebetriebes kann wegen der Baustelle
nur eingeschränkt betrieben werden. Zum Schutz der Dombesucher sowie der
Passanten sind spezielle Schutztunnel an den großen Domportalen
erforderlich.
Zuletzt wurde das Dach in den Jahren 1950/51 nach den Zerstörungen des
Zweiten Weltkrieges neu eingedeckt. Die heutigen Schäden sind vor allem
auf zu kurze Schiefernägel zurückzuführen, mit denen in den
Nachkriegsjahren die Schiefersteine befestigt wurden. Diese sind
teilweise nicht mehr vorhanden, oder haben keinen Halt mehr. Dadurch
kommt es am Dom seit einigen Jahren zu undichten Stellen, die zu Schäden
an der historischen Bausubstanz führen. Vor rund zehn Jahren wurden alte
lose Schiefer abgenommen und durch provisorische Dachpappen ersetzt, um
die verkehrssicherheit zu gewährleisten. Von 2003 bis 2005 wurden als
erster Baubschnitt bereits die Dächer und Fassaden des Hochchores mit
den beiden Dachreitertürmen saniert. Die Kosten hierfür beliefen sich
auf rund zwei Millionen Euro. Als zweiter Bauabschnitt in drei
Teilabschnitten sollen nun das Nordquerhaus, das Langhaus und das
Südquerhaus bearbeitet werden.
Unter anderem werden die Fassaden eingerüstet und die Natursteinelemente
saniert. Die Dachflächen werden mit Naturschiefer in altdeutscher
Schieferdeckung neu eingedeckt, der stählerne Dachstuhl aus den 1870er
Jahren wird statisch ergänzt und gesichert.
Die Kosten der Dach- und Fassadensanierung betragen rund 6,5 Millionen
Euro. Die Fertigstellung ist für den Sommer 2017 geplant. „Die Sanierung
ist eine Investition in das Gedächtnis unserer Stadt. Mir persönlich
liegt der Kaiserdom als ein Ort der Stille und Besinnung mitten in der
Frankfurter Innenstadt sehr am Herzen. Dieser Ort soll auch für
nachfolgende Generationen in gutem Zustand gehalten werden“, betonte
Becker.
Der Kaiserdom ist eines der ältesten Baudenkmäler der Stadt. Seine
Baugeschichte begann im 7. Jahrhundert und fand ihr Ende Anfang des 16.
Jahrhunderts. Doch erst nach dem Dombrand von 1867 fand die Architektur
der Kirche ihr heutiges Aussehen. 1356 wurde der Dom zur Wahlkirche der
deutschen Könige und von 1562 an auch der Kaiser des Heiligen Römischen
Reiches deutscher Nation bestimmt.
|