Die Erweiterung des MMK im TaunusTurm: neues
Konzept und Finanzierungsmodell |
Meldung: Museum für Moderne Kunst MMK, Frankfurt a/M, den 21. 05. 2014 |
Das MMK Museum für Moderne
Kunst Frankfurt am Main ist weltweit eines der bedeutendsten Museen für
Gegenwartskunst. Seit seiner Eröffnung im Jahr 1991 ist es ein Magnet
für Kunstinteressierte und ein wesentlicher Bestandteil des kulturellen
und gesellschaftlichen Lebens in Frankfurt.
Die Sammlung umfasst rund
5.000 hochkarätige Werke internationaler Kunst von den 1960er-Jahren bis
zur Gegenwart. In wechselnden Sammlungspräsentationen konnten bisher nur
kleine Ausschnitte des Sammlungsbestands gezeigt werden. Das wird sich
nun ändern: Mit der neuen Museums-Dependance im vom Immobilienentwickler
Tishman Speyer und der Commerz Real AG neu errichteten TaunusTurm im
Herzen der Stadt ergeben sich vielfältige Möglichkeiten, einen größeren
Teil der bedeutenden Sammlung der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Mit dem MMK 1 im
Haupthaus an der Domstraße 10, dem MMK 2 im TaunusTurm am
Taunustor 1 und dem MMK 3 im ehemaligen MMK Zollamt gegenüber dem
Hauptgebäude wird sich das MMK Museum für Moderne Kunst ab Herbst an
drei Standorten neu aufstellen.
Dem MMK ist in Kooperation
mit dem Planungs- und dem Kulturdezernat der Stadt Frankfurt und dem
internationalen Immobilienentwickler Tishman Speyer sowie durch
Unterstützung von den Gründungspartnern des MMK 2 Stefan Quandt, Ernst
Max von Grunelius-Stiftung sowie Helaba Landesbank Hessen-Thüringen und
DekaBank Deutsche Girozentrale eine Public-Private-Partnership gelungen,
die in der deutschen Museumslandschaft einzigartig ist. Durch
ausschließlich private Finanzierung und Förderung gewinnt das MMK mit
einer Dependance im TaunusTurm rund 2.000 qm Fläche hinzu. Dabei werden
nicht nur die Räume für den Zeitraum von zunächst 15 Jahren von Tishman
Speyer miet- und nebenkostenfrei zur Verfügung gestellt, sondern auch
die Kosten für den Betrieb der Dependance durch die Gründungspartner,
die MMK Stiftung und die Freunde des MMK abgedeckt.
Foto: ©
Kulturexpress, aufgenommen am 24. 09. 2013
Damit haben das MMK und die
Stadt Frankfurt ein innovatives und ökonomisch nachhaltiges Modell der
Museumserweiterung geschaffen, das aus vorhandenem Raum und mit
vereinten Kräften starker und engagierter Partner etwas Neues entstehen
lässt. Bei der finanziellen Verwaltung des MMK 2 nimmt die MMK Stiftung
eine herausragende Rolle ein. Mit den bedeutenden Zustiftungen von
Stefan Quandt und der Max Ernst von Grunelius-Stiftung gewährleistet und
finanziert sie in wesentlichen Teilen den Ausstellungsbetrieb der neuen
Dependance sowie eine Projektstelle.
Der
Unternehmer Stefan Quandt hat zur Finanzierung des MMK 2 der MMK Stiftung 1.650.000 Euro und die
Ernst Max von Grunelius-Stiftung 1.000.000 Euro gestiftet. Gerd
Schmitz-Morkramer, Vorstand der Ernst Max von Grunelius-Stiftung, dazu:
„Das MMK verfügt über herausragende Werke der bildenden Kunst der
letzten 60 Jahre. Es ist nun unsere Herausforderung als langjährige
Förderer des Museums die Bedingungen zu schaffen, dass das Potential des
Museums und seiner Sammlung ausgeschöpft werden kann. Aus diesem Grund
haben wir uns entschieden mit einer so hohen Zustiftung an die MMK
Stiftung das MMK 2 weiter zu unterstützen.“
Weitere Gründungspartner des MMK 2 sind die Helaba Landesbank Hessen-Thüringen und die DekaBank
Deutsche Girozentrale, ebenfalls langjährige Partner des MMK Museum für
Moderne Kunst. Helaba und DekaBank werden außerdem die Schirmherrschaft
der Eröffnungsausstellung „Boom She Boom. Werke aus der Sammlung des MMK“
übernehmen.
MMK Direktorin Dr. Susanne
Gaensheimer freut sich über die Bereitstellung der neuen Räume durch
Tishman Speyer und die Commerz Real AG. Darüber hinaus ist sie froh,
langjährige Förderer für das MMK 2 gefunden zu haben, die eine
kontinuierliche Museumsarbeit am neuen Standort ermöglichen: „Es ist
eine sehr beglückende und außergewöhnliche Situation: Sich auf treue
Förderer und Zustifter verlassen zu können, ist ein großes Geschenk.
Unsere langjährigen, engen Partner kennen die große Bedeutung der
Sammlung des MMK und ermöglichen mit ihrer vertrauensvollen
Unterstützung dem Museum, zu wachsen und seine Sammlung in die Zukunft
zu überführen.“
MMK 1: Highlights und Klassiker -
Sammlungspräsentation
Für das Haupthaus des MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main,
das zukünftige MMK 1,bietet die räumliche Erweiterung die lang ersehnte
Möglichkeit, herausragende Werke der Sammlung dauerhaft zu präsentieren.
Highlights und Klassiker der internationalen Gegenwartskunst werden den
Besuchern in der postmodernen Architekturikone von Hans Hollein an der
Domstraße 10 in Zukunft langfristig zur Verfügung stehen.
Eröffnung:
Donnerstag, 11. September, 19 Uhr
MMK 2: Sammlung und Aktuelles
Die neue Dependance des MMK, das MMK 2, präsentiert im TaunusTurm
zweimal im Jahr
wechselnde Ausstellungen mit Werken aus der Sammlung unter aktuellen
thematischen
Schwerpunkten. Künstlerische Arbeiten aus den umfangreichen Beständen
des MMK werden zu aktuellen Fragestellungen in Beziehung gesetzt und mit
Neuproduktionen ergänzt. Dieses speziell für das MMK 2 entwickelte
Ausstellungsformat bewegt sich zwischen Sammlungspräsentation und
temporärer Themenausstellung. Der Ausstellungswechsel nach sechs bis
acht Monaten erlaubt die Entwicklung vielfältiger Szenarien und bietet
langfristig die Möglichkeit, die vielen verborgenen Schätze der Sammlung
sichtbar zu machen und sie in neue Zusammenhänge zu stellen.
Eröffnung: Freitag, 17. Oktober, 19 Uhr
Eröffnungsausstellung
„Boom She Boom. Werke aus der Sammlung des MMK“
MMK 2: 18. Oktober 2014 – 14. Juni 2015
MMK 3: Fokus und Zukunft
Im bisherigen MMK Zollamt – dem ehemaligen Frankfurter Hauptzollamt aus
dem Jahr 1927, dem neuen MMK 3, werden Positionen der aktuellsten
Gegenwartskunst gezeigt. Hier finden
konzentrierte monografische Ausstellungen bemerkenswerter
internationaler Künstlerinnen und Künstler statt, deren Arbeit bisher in
der deutschen Museumslandschaft noch keine große Präsenz hatte. Darüber
hinaus werden Gruppenausstellungen mit unterschiedlichen thematischen
Fokussierungen präsentiert, und das MMK 3 wird der Ort, an dem sich
zahlreiche Kooperationen manifestieren: Ausstellungen mit den
Absolventen der Städelschule, den Stipendiaten der Jürgen Ponto-Stiftung
und den Preisträgern des Karl-Ströher-Preises sind ebenso Teil des
Programms wie Symposien und Vorträge.
Siehe auch:
Bürgermeister Olaf Cunitz
von den Grünen, im Frankfurter Römer zu Hause, stellte den neuen
TaunusTurm, ein Hochhaus mit Mehrfachnutzung der Öffentlichkeit vor |