Monatsvorschau Juni 2014

Öffnungszeiten über Pfingsten (8./9. Juni 2014)

Das MKG ist Pfingstsonntag und Pfingstmontag jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

 

 Meldung: MKG in Hamburg, 30. 04. 2014

 Ausstellungen im Juni 2014

Krieg und Propaganda 14/18

20. Juni bis 2. November 2014

2014 jährt sich der Beginn des Ersten Weltkriegs zum 100. Mal. Das MKG richtet aus diesem Anlass den Blick auf die Methoden und Auswirkungen der modernen Massenpropaganda und zeigt die Bedingungen und Strategien auf, die Menschen dazu brachten, sich in den Dienst dieses Krieges zu stellen. Dabei verweist „Krieg und Propaganda 14/18“ immer wieder auch in die Gegenwart und setzt sich mit der Glaubwürdigkeit der Bilder und der Macht der Meinungslenkung auseinander, die den Medien innewohnt. Zu sehen sind über 400 Exponate, darunter Plakate, Künstlergrafiken, Bildpostkarten, Fotografien, Illustrierte, Zeitungen, Skulpturen und Alltagsgegenstände wie Kinderspielzeuge oder Patriotika, ergänzt durch historische Film- und Tonaufnahmen sowie Musik aus der Zeit des Ersten Weltkriegs. Die Ausstellung wird ermöglicht mit Mitteln aus dem Ausstellungsfonds der Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg, der Hubertus Wald Stiftung und der Justus Brinckmann Gesellschaft.

 

Richard Haizmann. Frühe Zeichnungen und Skulpturen

5. Juni 2014 bis Mai 2015

„Es wächst alles in einer Art inneren Feuers aus mir heraus“ – so empfand es Richard Haizmann, als er sich 1924 entschloss, Künstler zu werden. Haizmann, Jahrgang 1895, tief religiös im Badischen aufgewachsen, zog direkt nach dem Gymnasium als Freiwilliger in den Weltkrieg. Durch einen Freund wurde er in den Kunsthandel eingeführt und eröffnete 1922 in Hamburg seine eigene Galerie, das Graphische Kabinett. Gleich zu Beginn stellte er Vincent van Gogh und Emil Nolde aus. Nach zwei Jahren gab Haizmann seine Galerie auf, um sich auf den eigenen künstlerischen Weg zu begeben. Max Sauerlandt, Direktor des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg, war voller Lob über die ersten Zeichnungen: „Das sind Wesen einer frühen Kultur, die noch ganz mit Gott verbunden war. Geheimnisvoll, aber nah und fern zugleich. Nie habe ich so etwas gesehen. Da müssen Sie aber weitermachen.“ Der Künstler begann mit ruhenden, verinnerlichten Gestalten, aber schon bald beschritt er den Weg von der Vereinfachung zur Abstraktion. Zeitgleich mit den Zeichnungen schuf er Skulpturen in verwandten Formen, stets auf der Suche nach der Seele in der Form. Haizmann fand Anerkennung und wurde gesammelt, nicht zuletzt durch Max Sauerlandt. Die Nationalsozialisten beendeten seine Karriere, und er gehörte zu den „entarteten“ Künstlern. Er zog sich nach Nordfriesland zurück, in die Nachbarschaft von Emil Nolde in Niebüll. Hier starb er 1963 und hier wird sein Nachlass in einem eigenen Museum gepflegt. Eine Ausstellung in der Haspa-Galerie im MKG.

 

Posters. Andy Warhol

bis 7. September 2014

Andy Warhol war Maler und Zeichner, Fotograf und Filmemacher. Er gab Zeitschriften und Bücher heraus; er leitete die Factory, machte Musiker und Models berühmt – es gab nicht viel im New Yorker Kulturbetrieb der 1960er bis -80er Jahre, das er nicht mit wachen Augen aufnahm und mitgestaltete. Weniger bekannt ist, dass Warhol seine Karriere in den 1940er Jahren als Gra­fikdesigner begann. Mit großem Erfolg schuf er Illustrationen für Prospekte und Bücher, und zeigte diese Arbeiten auch bereits in ersten Ausstellungen. Doch führt von hier kein Weg zu den späteren Plakaten. Mit dem Wandel vom Illustrator zum freien Künstler gab Warhol in den frühen 1960er Jahren das gefällige Zeichnen auf und schuf nun großformatige Gemälde mit Ausschnitten aus der Welt der Werbung und Boulevardpresse. Auf unverwechselbare Weise überdruckte und übermalte er Schwarzweißfotos mit Farbflächen, zog mit elegantem Stift die Umrisse nach und wiederholte vor allem immer wieder dieselben Motive. Erst seit 1964 erscheinen Plakate. Von den frühen „Mailern“ – versandt von dem Galeristen Leo Castelli – bis zu den späten Reproduktionen nach Gemäldeserien verkünden sie nun Warhols internationalen Erfolg und seine zahlreichen Ausstellungen. Wie bei den Gemälden und limitierten Grafiken zeigen seine Plakate Stars von Elizabeth Taylor bis Mick Jagger, oder die Banalitäten aus der Warenwelt, seien es Suppendosen oder Kühe. Die rund 100 in der Ausstellung gezeigten Plakate werden ergänzt durch Künstlerbücher, Schallplatten und Zeitschrif-ten. Die Ausstellung findet statt aus Anlass der großzügigen Schenkung von Künstlerplakaten durch den Hamburger Sammler Claus von der Osten, mit freundlicher Unterstützung der Hans Brökel Stiftung für Wissenschaft und Kultur.

 

Covers and More. Illustrationen von Wieslaw Smetek

bis 17. August 2014

Als im Laufe des 20. Jahrhunderts die Fotografie die Medien eroberte, hieß es lange Zeit, Illustration sei von gestern. Doch mitnichten: Sie ist zurück auf den Titelseiten, in den Modemagazinen oder den Zeitgeistbroschüren. Wieslaw Smetek gehört zu den Zeichnern, die am häufigsten auf den Titeln von Zeit, Stern und Spiegel anzutreffen sind. Er findet eine treffende Bildsprache, die gleichermaßen überrascht, originell und doch allgemein verständlich ist. Wieslaw Smetek, gebürtig 1955 in Polen, zeichnet seit über zwanzig Jahren in Hamburg für die renommiertesten Verlage. Er verleiht den Zeitschriften ein Gesicht, macht sie am Kiosk unverwechselbar – und dies mit Witz und frechen aber stets geistreichen Vergleichen. Er zeigt den ehemaligen Bundeskanzler Schröder als begossenen Pudel, Bundeskanzlerin Merkel als gluckende Henne oder die Erdkugel als einen auslaufenden Wasserball. Vor allem seine Bildideen zu den großen Themen unserer Zeit überzeugen: Eva verführt Adam nicht mit dem Apfel sondern dem Apple-Logo, Youtube filmt, wie Moses nicht die Gesetzestafeln, sondern den Laptop zerschmettert – oder die Geisha bewundert statt eines Schmetterlings das gelbschwarze Atom-Signet.

Kleine Welten. Mikroskulpturen von Willard Wigan

bis 29. Juni 2014

Sie sind so klein, dass man sie einfach einatmen könnte – die Skulpturen des englischen Bildhauers Willard Wigan. Ihm selbst ist das schon passiert. Die Wolkenkratzer, Bäume und Märchenszenen sind weniger als 0,005 Millimeter groß. Schon als Kind faszinieren Wigan Ameisen, er baut für sie Häuser mit Inneneinrichtung – maßstabsgetreu. Die Idee zu seinen heutigen Kunstwerken kommt ihm, als er einen Bibelspruch hört: „Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als ein Reicher ins Himmelreich kommt.“ Das stachelt Wigans Ehrgeiz an. Mit Hilfe eines Mikroskops schafft er am Ende etwas Unglaubliches: Durch sein Nadelöhr passt eine ganze Karawane – neun Kamele aus Teppichfasern. Stillhalten ist hier die größte Gabe – jahrelanges Training die Voraussetzung. Um seine Mikroskulpturen zu perfektionieren, lernt Wigan Atmung und Herzschlag zu verlangsamen. Detailarbeiten erledigt er zwischen zwei Herzschlägen. Das Werkzeug, das der Brite benutzt, baut er sich selbst – aus Nadeln mit Rubin- und Diamantsplittern. Als Pinsel benutzt der die Wimpern am äußeren Ende seines Augenlides. Aus Teppichfasern, Gold, Nylon, Teilen von Kabelbindern entstehen die Skulpturen über Monate. Die Skulpturen, die mit bloßem Augen nicht zu sehen sind, erzielen auf dem Kunstmarkt mittlerweile astronomische Preise.

 

 Weiterlaufende Ausstellungen

Neue Frauen. Die Sammlung Fotografie im Kontext

bis 27. Juli 2014

Patente Instrumente. Schnabelflöten, Trichtergeigen und andere Erfindungen

bis 24. August  2014

Inside Out. Einblicke in Mode

bis Herbst 2014

„Aus der Seele muß man spielen…“ Klangwelt und Instrumentenbau zur Zeit C.P.E. Bachs

bis 30. Dezember 2014

Veranstaltungstipps im Juni 2014

 

Sonntag, 1. Juni, 12 Uhr

„Aus der Seele muss man spielen…“ – Kuratorenführung

Olaf Kirsch, Kurator der Sammlung Musikinstrumente führt bei einem Rundgang durch die Ausstellung in die Welt der Musik zu Zeiten C.P.E. Bachs ein. Im Anschluss haben die Besucher die die Gelegenheit, viele der ausgestellten Instrumente in Video- und Audioclips zu hören. Mit der App, die man sich für iPhone und Smartphones herunterladen kann, können sich die Besucher 20 Musikstücke, die mit den historischen Instrumenten aufgenommen wurden, sogar mit nach Hause nehmen. Für Android Smartphones: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.espro.android.mediaplayer.MKG&hl=de

Für iPhones: https://itunes.apple.com/de/app/mkg-c.p.e.-bach/id824138611?mt=8 |

Führung im Museumseintritt inbegriffen, keine Anmeldung erforderlich

 

Donnerstag, 5. Juni, 19 Uhr

„Posters. Andy Warhol“ – Führung durch die Ausstellung

Andy Warhol ist zum Inbegriff des Pop-Künstlers geworden. Seine bunten Plakate begegnen uns überall. Wie kein anderer zuvor bediente sich Warhol an Motiven aus der Werbung, die er druckte oder malte und in Farbwahl variierte. Rund 100 Plakate des populären Künstlers werden nun neben Künstlerbüchern, Schallplatten und Zeitschriften in der Ausstellung gezeigt. | im Museumseintritt inbegriffen, keine Anmeldung erforderlich

Sonntag, 8. Juni, 12 Uhr

„Covers and more“ – Führung durch die Ausstellung

Wieslaw Smetek zeichnet seit über zwanzig Jahren in Hamburg für die renommiertesten Verlage. Seine Illustrationen erscheinen auf den Titelseiten von Stern oder DER ZEIT. Dabei schöpft Smetek aus einem breiten Wissen, und gelangt so zu originellen Bildern, die dem Betrachter erstaunlich vertraut. So wie die Bildtraditionen kennt Smetek die aktuellen Trends und deren griffige Symbole. | im Museumseintritt inbegriffen, keine Anmeldung erforderlich

 

Donnerstag, 12. Juni, 20 Uhr

Konzert

Das Studio für Alte Musik lädt zum Konzert ins MKG. Studierende der HfMT und das Vocal-Ensemble der Hochschule widmen sich der repräsentativen Musik aus Palästen und Kathedralen. | mit I. Kittel-Zerer, Cembalo und Lesung; O.v. Gonnisen, Chitara; Studierende und Vocal-Ensemble der HfMT, Eintritt 5 € | Schüler und Studierende 3 €,  Anmeldung unter: Bettina.Schwab@mkg-hamburg.de

 

Sonntag, 29. Juni 2014, 12 Uhr

„Kleine Welten“ - Familienführung

Die Ausstellung „Kleine Welten“ geht in die Verlängerung und zeigt neue Mikroskulpturen von Willard Wigan. Bei einem Rundgang durch die Ausstellung werden Klein und Groß in die faszinierende Welt des Künstlers eingeführt. Unter dem Mikroskop gibt es viele neue Mini-Skulpturen zu sehen: In Nadelöhren oder auf Nagelköpfen präsentieren sich Berühmtheiten wie Nofretete, Moses und Pinocchio neben Tiermotiven wie Dinosaurier, Kolibri und Schmetterlinge. Besonders raffiniert und kleinteilig sind die Darstellung der Evolution vom Affen zum Menschen und das letzte Abendmahl, das zuletzt im australischen Melbourne ausgestellt war. | im Museumseintritt inbegriffen, keine Anmeldung erforderlich

 

Alle Veranstaltungen im Juni 2014

(Angaben ohne Gewähr)

 

 

Sonntag, 01. Juni 2014

 

12 Uhr SONNTAGSFOKUS             

„Aus der Seele muss man spielen…“ Klangwelt und Instrumentenbau zur Zeit C. P. E. Bachs. Kuratorenführung / Olaf Kirsch

 

15 Uhr SONNTAGSKINDER

Kunstspeisezeit

 

Mittwoch, 04. Juni 2014

 

20 Uhr KONZERT

Harfenabend aus Anlass der Masterprüfung von Chen Zao, Klasse Prof. X. de Maistre, Studierende der HfMT, Eintritt frei

 

 

Donnerstag, 05. Juni 2014

 

19 Uhr FÜHRUNG

Posters. Andy Warhol

 

20 Uhr KONZERT

Harfenabend aus Anlass des Konzertexamens von Ruriko Yamamiry, Klasse Prof. X. de Maistre, Studierende der HfMT, Eintritt frei

 

Samstag, 07. Juni 2014

 

15 Uhr FÜHRUNG

Moderne: Zwischen Expressionismus und Neuer Sachlichkeit / Julia Eckhardt

 

16 Uhr FÜHRUNG

Cembali, Virginale, Spinette / Dr. Jakob Hauschildt

 

 

Sonntag, 08. Juni 2014

 

12 Uhr FÜHRUNG

Covers and more. Illustrationen von Wieslaw Smetek

 

12 Uhr FÜHRUNG

Kleine Stücke von den vier Musikerbrüdern Bach / Jutta Dreesen

 

Donnerstag, 12. Juni 2014

 

18 Uhr FÜHRUNG

Your key to the keyboard / Renate Lüdemann

 

19 Uhr FÜHRUNG

Design nach 45: Fragen der Gegenwart / Julia Eckhardt

 

20 Uhr KONZERT

Studio für Alte Musik. Repräsentative Musik aus Palästen und Kathedralen / I. Kittel-Zerer, Cembalo und Lesung; O.v. Gonnisen, Chitara

 

 

Samstag, 14. Juni 2014

 

15 Uhr FÜHRUNG

Richard Haizmann. Frühe Zeichnungen und Skulpturen

 

Sonntag, 15. Juni 2014

 

12 Uhr FÜHRUNG

Posters. Andy Warhol

 

16 Uhr FÜHRUNG

C.P.E. Bach nur auf dem Cembalo? / Jutta Dreesen

 

                

Donnerstag, 19. Juni 2014

 

19 Uhr FÜHRUNG

Jugendstil: Der Mensch im Einklang mit der Natur und sich selbst / Julia Eckhardt

 

Samstag, 21. Juni 2014

 

15 Uhr FÜHRUNG

Krieg und Propaganda 14/18

 

13/14/15/16 Uhr JAPANISCHE TEEZEREMONIE

Im Teehaus Shoseian wird der Ablauf einer japanischen Tee-Zeremonie vorgeführt. Am Ende der ca. einstündigen Veranstaltung erhält jeder Besucher eine Schale mit grünem, schaumigem Tee und eine japanische Süßigkeit. 3 € zzgl. Museumseintritt

 

17 Uhr KONZERT

Jugend musiziert / Die Hamburger Bundespreisträger, weitere Informationen unter www.jugend-musiziert.org

 

 

Sonntag, 22. Juni 2014

 

12 Uhr FÜHRUNG

Posters. Andy Warhol

 

13/14/15 Uhr JAPANISCHE TEEZEREMONIE

Im Teehaus Shoseian wird der Ablauf einer japanischen Tee-Zeremonie vorgeführt. Am Ende der ca. einstündigen Veranstaltung erhält jeder Besucher eine Schale mit grünem, schaumigem Tee und eine japanische Süßigkeit. 3 € zzgl. Museumseintritt

 

16 Uhr FÜHRUNG

Claviermusik aus Klassik und Romantik / Susanne von Laun

 

Mittwoch, 25. Juni 2014

 

19 Uhr KONZERT

Blockflötenabend aus Anlass der Bachelorprüfung von Friederike Harms, Klasse Prof. Peter Holtslag, Studierende der Hochschule für Musik und Theater, Eintritt frei

 

 

Donnerstag, 26. Juni 2014

 

18 Uhr FÜHRUNG

C. P. E. Bach vor Gericht! / Jürgen Gottschalk

 

19 Uhr FÜHRUNG

Krieg und Propaganda 14/18

 

Samstag, 28. Juni 2014

 

15 Uhr FÜHRUNG

Modell-Interieur: Von der barocken Bauernstube zur legendären SPIEGEL-Kantine / Dr. Susanne Schäffler- Gerken

 

 

Sonntag, 29.Juni 2014

 

12 Uhr FAMILIENFÜHRUNG

Kleine Welten. Mikroskulpturen von Willard Wigan

 

16 Uhr FÜHRUNG

Instrumente als Möbel: Marketeriekunst des 18. Jahrhunderts / Renate Lüdemann

 

 

 

Kulturexpress ISSN 1862-1996

vom 10. Mai 2014