Sprengung des Frankfurter AfE-Turms auch "Uni-Turm" genannt am 2. Febr. 2014 um 10 Uhr 

Meldung: Presseinfo der Stadt Frankfurt a/M, den 21. Januar 2014

Der AfE-Turm im Frankfurter Stadtteil Bockenheim wird am Sonntag, 2. Februar, gesprengt. Um 10 Uhr zündet Sprengmeister Eduard Reisch am Sonntag vom Dach des benachbarten Marriott-Hotels die insgesamt 500 Kilogramm schwere Sprengladung, die in den Tagen zuvor in dem Gebäude aus den 1970er Jahren verteilt worden ist. Für die Sprengung werden rundum das Gebäude Sicherheitszonen eingerichtet. In Zone 1 ist der Aufenthalt grundsätzlich verboten.

     Foto: © Kulturexpress, links das Marriott-Hotel., rechts davon, mittig, der Uni-Turm    aufgenommen am 27. 06. 2013 um 19:04 Uhr  

Zahlreiche Schaulustige werden erwartet. Sie sind zu besonderer Vorsicht in dem citynahen Bereich angehalten. Für Fragen stehen vor Ort auch Helfer des Technischen Hilfswerk (THW) zur Verfügung. „Nach der Sprengung kehrt für die Nachbarn an der Senckenberganlage schlagartig Ruhe ein“, sagte ABG-Geschäftsführer Frank Junker am Dienstag, 21. Januar. Sie müssten nicht länger den Krach durch die seit Herbst vorigen Jahres laufenden Abbrucharbeiten ertragen.
 

Ursprünglich wollte die ABG Frankfurt Holding den als Dokument des „Brutalismus“ bezeichneten Turm von innen heraus abreißen. „Mit dieser Methode würden die Arbeiten allerdings noch mindestens bis zum Sommer dauern“, gab Junker zu bedenken. Mit der Sprengung am ersten Sonntag des Februars „ist die Angelegenheit mit einem Mal erledigt“, so der Geschäftsführer der ABG.


„Wegen seiner zentralen Lage in Frankfurt ist die Sprengung des AfE-Turmes schon ein ganz besonderes Projekt“, sagte Sprengmeister Eduard Reisch. Gemessen vom Fundamentboden aus komme das Gebäude an der Robert-Mayer-Straße auf eine Höhe von 127 Metern und gelte damit als höchstes Sprengungsobjekt in Europa. Dieses Fundament will die beauftragte Abbruchfirma AWR nach der Sprengung mit Abbruchmaterial auffüllen. Von den 50.000 Tonnen, die nach der Sprengung übrig seien, „füllen wir gut die Hälfte in den alten Sockel, um das Fundament zu beschweren“, erklärte AWR-Geschäftsführer Ilmi Viqa. Der Rest werde aufgearbeitet und abgefahren.

 

Blick vom Uni-Turm auf die Frankfurter Innenstadt, aufgenommen am 01. 03. 2005

 

In dem 1972 errichteten auf der Ecke Georg-Voigt-Straße und Senckenberg-Anlage gelegenen AfE-Turm wurden bis Ende März 2013 Gesellschaftswissenschaftler und Pädagogen ausgebildet. Sie zogen inzwischen auf den neuen Campus der Goethe-Universität im Westend um. Das Areal des AfE-Turms ist Teil des Projekts Kulturcampus Frankfurt, das die ABG auf dem Gelände des ehemaligen Campus Bockenheim der Goethe-Uni realisieren will. Die ABG hat das insgesamt 16,5 Hektar große Areal des Campus Bockenheim Mitte 2011 vom Land Hessen erworben, um eine städtebaulich anspruchsvolle Verbindung zwischen dem Westend und Bockenheim zu schaffen.

in Richtung auf den Großen Feldberg im Taunus     

aufgenommen am 01. 03. 2005     

 

 

 

 

 

Siehe auch: Der Kulturcampus

 

„Mit der Sprengung des AfE-Turmes kommen wir mit dem für die Stadtentwicklung Frankfurts so bedeutsamen Projekts Kulturcampus einen gewaltigen Sprung voran“, hob ABG-Chef Frank Junker hervor. Der Bebauungsplan sähe für das 9500 Quadratmeter große Areal an der Senckenberg-Anlage den Bau von zwei neuen Gebäuden vor. Sie dürfen bis zu 100 beziehungsweise bis zu 140 Metern hoch werden. Für das gesamte Projekt Kulturcampus Frankfurt ist ein Mischverhältnis für Wohnen und Arbeiten von 40 zu 60 vorgesehen. Zum Bereich Arbeiten gehören auch sämtliche künstlerischen Nutzungen auf dem Kulturcampus. Der Rohbau für die ersten 200 Wohnungen im Norden des Areals ist bereits fertig und wird am Mittwoch, den 22. Januar  der Öffentlichkeit präsentiert.

 

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Während der Uni-Turm am 02. Februar bei einer Sprengung dem Erdboden gleich gemacht wurde, wird der Henninger Turm durch langsamen Rückbau beseitigt. Beide Türme sollen jedoch wieder durch Wohntürme ersetzt werden, die sogar höher und größer als die bisher vorhanden gewesenen Gebäude sein werden.

 

 Abrissbaustelle Uni-Turm nach der Sprengung

              

Ein einziger Haufen an Überresten der nach der Sprengung vom 02. Februar 2014 übrig geblieben ist. Sand und Erdhaufen umranden den Sprengungsbereich und dienen als Schutzwall. Die Baumreihen am Straßenrand wurden bei der Aktion allem Anschein nach kaum in Mitleidenschaft gezogen. Die gegenüberliegenden Gebäude hatten Fassadenschutz, um das Fensterglas nicht zerbersten zu lassen. Aufgenommen am 04. Febr. 2014

 

 

 

Kulturexpress ISSN 1862-1996

vom 21. Januar 2014