Die Graphische Sammlung im Städel Museum präsentiert noch
bis 2. Februar 2014 im Kabinett 9 der Gemäldegalerie Alte
Meister im Mainflügel des Museums eine konzentrierte Auswahl
ihrer bedeutendsten niederländischen Handzeichnungen aus dem
15. bis 17. Jahrhundert.
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Petrus Christus, Bildnis eines
Mannes mit Falken, Mitte 15. Jahrhundert,
Silberstift, 19 × 14,4 cm (Ausschnitt) Inv. Nr.
725 (Erworben durch Johann David Passavant auf der
Versteigerung der Sammlung Verstolk van Soelen in
Den Haag 1847) |
In der insgesamt
16 Meisterwerke umfassenden Präsentation sind neben einem
seltenen Silberstift-Bildnis des Künstlers Petrus Christus
(1410–1475) aus dem 15. Jahrhundert und einer signierten und
datierten Modellstudie Rembrandt Harmensz. van Rijns
(1606–1669) auch bedeutende Arbeiten von Abraham Bloemaert
(1566–1651), Antonis van Dyck (1599–1641), Hendrick Goltzius
(1558– 1617), Peter Paul Rubens (1577–1640) und anderen zu
sehen. Alle Werke stammen aus dem eigenen Bestand des Städel
und zeigen die Spannweite und den Reichtum einer der
bedeutendsten Sammlungen ihrer Art in Deutschland sowohl in
thematischer als auch in technischer Hinsicht.
Die
Kabinettausstellung präsentiert einen Eindruck der
künstlerischen Entwicklungen sowohl in den katholisch
geprägten südlichen Niederlanden als auch in dem
vorherrschend protestantischen Holland. Der überwiegende
Teil der Zeichnungen stammt aus dem alten Bestand der
Sammlung und wurde zum einen vom Stifter des Städelschen
Kunstinstituts, Johann Friedrich Städel, zum anderen von
Johann David Passavant, zwischen 1840 und 1861 Inspektor des
Hauses, erworben.
Doch finden sich darunter auch Erwerbungen
und Stiftungen des 20. Jahrhunderts, wie eine Ferdinand Bol
zugeschriebene Federzeichnung, die der Frankfurter
Lederfabrikant Robert von Hirsch dem Städelschen
Kunstinstitut 1977 schenkte. Mit der zeitweiligen
Präsentation der Papierarbeiten in der Gemäldegalerie und
der daraus resultierenden unmittelbaren Nachbarschaft zu den
Gemälden der Alten Meister veranschaulicht die Auswahl die
Besonderheiten des spezifischen Mediums Zeichnung. Die
Ausstellung zeigt dabei nicht nur eine Vielzahl an
bestehenden Techniken wie Kreide-, Feder-, Rötel- als auch
Pinselzeichnungen, sondern bietet auch einen Überblick über
die unterschiedlichen Funktionen des Mediums. Dabei reicht
das Spektrum von Zeichnungen, die Gemälde vorbereiten über
solche mit skizzierendem und dokumentierendem Charakter,
Figuren- und Gewandstudien sowie Vorlagen für Kupferstiche
bis hin zur autonomen Künstlerzeichnung.
Kuratiert wird diese Ausstellung von Annett Gerlach und
Dr. Martin Sonnabend
Siehe auch:
Die große
Dürer-Ausstellung im Frankfurter Städel zieht das Publikum
magisch an
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