Autoren über Emil Nolde - Deutschstunden

Meldung: Literaturhaus Frankfurt, den 10. 01. 2014

Das Literaturhaus Frankfurt und das Städel Museum haben anlässlich der Emil Nolde-Retrospektive, die vom 5. März bis 15. Juni im Städel Museum gezeigt wird, acht Erzähler, Dichter und Performer eingeladen, sich dem Werk Noldes schreibend zu widmen. Erzählend und dichtend, zuspitzend oder fantasierend werden sie sich den Motiven, Brüchen und Widersprüchen im Schaffen Emil Noldes nähern. Damit möchten die beiden Frankfurter Institutionen eine Brücke zwischen Malerei und Literatur schlagen, zwischen Text und Werk, zwischen Künstler und Betrachter.

 

Titelgebend ist der große zum Schulstoff gewordene Roman „Deutschstunde“ von Siegfried Lenz: In ihm wird die Verschwisterung von Schuld und Pflicht in der Zeit des Nationalsozialismus auf zwei erzählerischen Zeitebenen thematisiert. Im Kern des Romangeschehens stehen dabei der Ich-Erzähler Siggi sowie der Maler Max Ludwig Nansen, den Lenz nach dem Vorbild Emil Noldes gestaltete. Die Deutschstunden knüpfen an die Bedeutungsketten dieser viel gelesenen deutschen Erzählung an.

 

Die Aventis Foundation sowie das Kulturamt Frankfurt am Main unterstützen die Deutschstunden mit Beträgen von 50.000 € bzw. 10.000 €.

 

Katharina Hacker, Michael Fehr, Saskia Hennig von Lange, Florian Werner, Monika Zeiner, Sascha Anderson, Kathrin Schmidt und Jacques Palminger

 

sind die acht geladenen Erzähler, Dichter und Performer der Deutschstunden. Sie haben sich im Vorfeld der Ausstellung mit den jeweils unterschiedlichen Bereichen, Themen, aber auch einzelnen Werken aus dem Schaffen Emil Noldes beschäftigt. „Das Literaturhaus kommt mit den "Deutschstunden" einer seiner höchsten mAufgaben nach: Mit den besten Federn der Gegenwart kratzend und schmeichelnd vor den Firnisunseres kulturellen Hintergrunds zu treten“, sagt Hauke Hückstädt, Leiter des Literaturhauses Frankfurt.

 

Zu vier Abendveranstaltungen reisen zweimal zwei Autoren im Zeitraum März bis Juni nach Frankfurt, um ihre Texte, Dramolette, Langgedichte, Short-Storys oder Parodien dem Publikum im Literaturhaus Frankfurt vorzustellen – in Form und Genre frei, so lautet der Auftrag, in etwa einer Vortragslänge von 20 Minuten entsprechend. In den vier Deutschstunden beschäftigen sich je zwei Autoren mit einem zentralen Thema des Werkes von Emil Nolde, eng angelehnt an die Bereiche der Ausstellung: Malweisen, Eskapismus, Stilisierung und „Entartung“.

 

„Wir waren von Anfang an von der Kooperationsidee des Frankfurter Literaturhauses begeistert und freuen uns auf die Ergebnisse dieser kreativen Beschäftigung mit einem der vielschichtigsten und bekanntesten deutschen Expressionisten“, kommentiert Max Hollein, Direktor des Städel Museums. Die Texte der Deutschstunden erscheinen in einem Sammelband im Prestel Verlag, welcher zur ersten Veranstaltung im Literaturhaus Frankfurt seine Buchpremiere haben wird.

 

Termine im Literaturhaus Frankfurt sind:

 

27.03.14 Buchpremiere / Motiv, Palette, Farbenglut

Katharina Hacker und Michael Fehr / Moderation: Ruth Fühner (hr2-kultur)

24.04.14 Wirklichkeitsflucht, Fernweh, Fliehbild

Saskia Hennig von Lange und Florian Werner / Moderation: Torsten Hoffmann (Goethe-Universität Frankfurt)

08.05.14 Mythos, Biografie, Autoporträt

Monika Zeiner und Sascha Anderson / Moderation: Michael Braun (Publizist)

11.06.14 Kunst, Faschismus, Entartung

Kathrin Schmidt und Jacques Palminger / Moderation: Julia Voss (F.A.Z.)

 

Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 19.30 h, der Eintritt beträgt 9/6 € im Vorverkauf. Karten unter www.literaturhaus-frankfurt.de.

 

Der Kartenvorverkauf für alle Veranstaltungen beginnt am 10.01.2014.

 

Ein Projekt des Literaturhauses Frankfurt in Kooperation mit dem Städel Museum

Die „Deutschstunden“ werden ermöglicht durch die freundliche Unterstützung von

eXperimente – eine Kulturinitiative der Aventis Foundation und Kulturamt Frankfurt am Main

 

Siehe auch:   Emil Nolde (1867-1956) Retrospektive im Städel Museum

 

 

Kulturexpress ISSN 1862-1996

vom 11. Januar 2014