Nachhaltigkeit
im Bauwesen ist ein Schwerpunkt, der immer mehr an Stellenwert
gewinnt. Bauen im Bestand wird zukünftig noch stärker im Fokus
stehen, als dies in den vorherigen Jahren der Fall war. Deshalb ist
es sinnvoll sich vorzubereiten. Ohne Vorkenntnisse im ökologischen
Bauen wird das nicht funktionieren, zu vielfältig sind die
Anforderungen, die an den Bauherrn gestellt werden. Im
Vieweg+Teubner Verlag ist ein Buch erschienen, das sich mit diesem
Umstand der Nachhaltigkeit und der Ökologie bei Gebäuden im Bestand
beschäftigt. Nach Aussagen der Autoren steht "die Pflege des
kulturellen Erbes" im Vordergrund. Das heißt, insbesondere auch der
Denkmalschutz soll neue Wege erfahren, um mit der gebotenen
Nachhaltigkeit auf eine historische Bauweise einzuwirken. Im Bereich
der Altertumspflege gewinnt das Energie sparen zunehmend an
Bedeutung. Zunächst erscheint diese Auseinandersetzung wie ein
Widerspruch, einerseits ökologisch bewußt mit der Bausubstanz
umgehen, andererseits den historischen Bedingungen eines Gebäudes
folgen. Wo liegt hier die Lösung?
Den
Anfang übernimmt die Gebäudehülle, bei der am meisten an Energie
eingespart werden kann. Zahlreiche Wärmebilder einer nicht
optimierten Gebäudehülle belegen die Mißstände, die herrschen und
dabei unnötige Kosten verursachen. Das romantisierende Bild der
halbverwitterten Ruine mag ihr übriges tun, um zu falschen
Schlußfolgerungen zu gelangen. Damit soll aufgeräumt werden.
Sachlich wird das energiebewußte Bauen angegangen. In ausführlichen
Kapiteln werden einzelne Kenntnisse vermittelt, wie sie nur aus den
neuen Energiegesetzen resultieren, die hierdurch erstmals eine
praktisch durchdachte Umsetzung finden.
Zur
Website:
Denkmal und Energie im Vieweg+Teubner Verlag
Im vorne
anstehenden Inhaltsverzeichnis tauchen Überschriften auf, wie:
Nachhaltigkeit, Denkmalpflege, Energieeinsparverordnung,
Baukonstruktion im Bestand, Gebäudehülle, Gebäudetechnik,
Wirtschaftlichkeit und Ökologie sowie Belange der EnEV 2009.
Alte
Pinakothek in München, die Siedlung Schillerpark und zahlreiche
Fachwerkhäuser werden beispielhaft erwähnt. Am Schluß ist ein
vierseitiges Sachwortverzeichnis untergebracht. Zahlreiche
Abbildungen verdeutlichen worum es in diesem Buch geht.
Tabellarische Übersichten wie die über altersbedingte
Mindestwandstärken nach 1871 ergänzen die Inhalte stichhaltig. In
gewissem Rahmen ist ein chronologischer
Überblick möglich, was leicht verständlich ist aufgrund
unterschiedlicher Bauweisen im Lauf der Jahrhunderte. Gebäude aus
der Gründerzeit unterscheiden sich natürlich von denen der Zwischenkriegs- und
Nachkriegszeit. Abbildungen mit isometrisch verlaufenden Ansichten
veranschaulichen den zweckgebundenen Aufbau derartiger Gebäude.
Kellerdecke und Fußböden werden ebenso thematisiert wie Dach und
Geschossdecken. Welche unterschiedlichen Fenstervarianten im Lauf
der Jahre vorkommen, ist genauso Bestandteil des praxisorientierten
Bandes.
Sechziger Jahre mit damals neuen Gebäudehüllen und Vorhangfassade verlangt den
spezifischen Umgang mit Materialien, die vorwiegend aus Glas und
Leichtmetallen bestehen. Bis zu einem gewissen Grad ist
"Denkmal und Energie" auch eine nützliche Baustoffkunde
aus der Vergangenheit.
Beantwortet werden Bereiche der Haustechnik, wenn Wärmedurchlässigkeit
verschiedener Bauteile wiedergegeben sind. Begriffe wie
Instandsetzen, Modernisieren und Restaurieren prägen die
Geschäftigkeit mit den Materialien.
Handlungsmethodik und Konzepte werden vorgestellt.
Bewertungskriterien geliefert. Weiterführende Literatur angepriesen.
Ein buntes Nebeneinander gestaltet sich, was durchaus ein
gewinnbringendes Konzept sein kann. Darin unterscheidet sich
"Denkmal und Energie" von bisherigen Publikationen, in denen die
wissenschaftliche Betrachtungsweise methodisch favorisiert wurde
oder der Denkmalschutz sich als tugendhafte Tat widerspiegelt. Im
neuen Band geht es um die Wirtschaftlichkeit alter Bauten, die in
neuem Gewand gekleidet sind.
Siehe
auch:
Bauaufnahme und Planung im Bestand (2008) von Dirk Donath im
Vieweg+Teubner Verlag ist ein praxisorientiertes Grundlagenwerk, das
anschaulich über Methoden und Darstellungstechniken berichtet von
der Planung bis zu seiner Ausführung
Siehe
auch:
Baustoffkunde (2009) erweiterte 11. Auflage von Backe Hiese Möhring,
aus dem Werner Verlag. Materialgerechtes Bauen das Anliegen der
Autoren, ein profundes Buch ist mit den Jahren daraus geworden
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