Baustoffkunde
aus dem Werner Verlag ist mittlerweile in der 11. Auflage
erschienen. Die erste Auflage ist aus dem Jahr 1959. Die Namen
der Autoren beziehen sich auf die zeitliche Reihenfolge, die
nacheinander an dem Sachbuch gewirkt haben. Es handelt sich in
erster Linie um ein Lehrbuch für diejenigen, die sich
schnell und umfassend einen Überblick über
Baustoffe
und zugehörige
Vorschriften verschaffen
wollen. Der didaktische Teil wird nicht vernachlässigt. Nach
Kapiteln sortiert werden abschließende Fragen im Buch gestellt,
die nur beantworten kann, wer das Buch in die Hand genommen hat.
Der Schulbuch Charakter ist deshalb dominierend aber nicht
ausschließlich. Die an der Praxis orientierten Inhalte können
auch für den Ratsuchenden hilfreich sein, insbesondere als
Nachschlagewerk eignet sich der Band hervorragend. Die
übersichtliche Gliederung nach Materialien erlauben eine
durchgängige Suche nach Stichworten und Sinnzusammenhängen.
Mit
einer Graphik beispielsweise wird einprägsam veranschaulicht wie
Stahlrohre hergestellt werden. Wer weiß schon etwas darüber, wie
solche Gegenstände des Alltags hergestellt werden. Das Metall dafür
besteht zunächst aus einem flachen Band, was linear gestreckt
durch eine Walzanlage läuft und gewölbt die Form eines runden
Rohres annimmt. Dies wird knapp in wenigen Bildern mit ganz einfachen
Strichzeichnungen dargestellt. Die Gebrauchsgraphik im Buch ist
durchgängig einfach strukturiert und kontextbestimmt.
Was ist neu an der 11. Auflage?
Der Architekt Rolf Möhring ist neuer
Herausgeber der 11. Auflage "Baustoffkunde" (2009) für Ausbildung und Praxis.
Im Gegensatz zu früheren Ausgaben mit Bautechniken in
handwerklichen Ausführungen versucht die neue Ausgabe den
Einsatz vorproduzierter Halb- oder Fertigteile stärker
einzubeziehen, die den Bauschaffenden nicht selten zu einem
Monteur werden lassen. Zudem ist die Auswahl oder Anzahl an
Baustoffen und Rezepturen in den letzten Jahrzehnten
dramatisch angestiegen. Damit verknüpft ist die zwingende
Beschäftigung mit den Naturwissenschaften aus Physik und
Chemie in Bezug auf Bauphysik und Bauchemie, um neben Herstellungsmethoden der Baustoffe auch deren Anwendung und Nutzung
verstehen zu können. Aber auch Abbruch und Entnahme sowie Wiederverwertung
in Teilkreisläufen sollen begreiflich werden.
In vielen Beschreibungen finden die
zugehörigen, aktuellen DIN-Normen Anwendung. Größen und
Maßangaben werden zu den Standardausführungen gleich mit
angegeben. Chemische Verbindungen im Molekularaufbau,
strukturell dargestellt, sind besonders interessant in Bezug auf
Kunststoffarten, die auf dem Markt gerade kursieren. Um die
Angaben verwerten zu können, sind deren spezifische
Eigenschaften notiert. Diagramme mit Messangaben
veranschaulichen Verläufe und Grenzwerte, die bei der
baulichen Umsetzung zu beachten bleiben. Insgesamt ist es doch
eine Menge an Stoff, der sich nicht einfach aus dem
Stehgreif erlernen läßt. In seiner Funktion als
Nachschlagewerk hinterläßt die "Baustoffkunde" (2009) meiner
Meinung größere Wirkung. Fragen und Antworten im Anschluß an
die Kapitel können hilfreich sein, um sich selbst zu prüfen
oder vielleicht einmal etwas von den Fakten zu formulieren,
die der Inhalt liefert. Allzu streng würde ich das nicht
nehmen.
Inhaltsübersicht:
Bausteine, Anorganische Bindemittel,
Zuschläge/ Gesteinskörnungen für Mörtel und Beton, Mörtel
und Estrich, Beton, Stahlbeton und Spannbeton, Eisen und
Stahl, Nichteisenmetalle, Glas, Grundbegriffe der
Baustoffphysik, Grundbegriffe der Baustoffchemie,
Kunststoffe, Dämmen, Sperren, Schall- und Brandschutz,
Bitumen und Asphalt, Vorschriften zur Verwendung von
Baustoffen, Quellenangaben, Weiterführende Literatur,
Adressen von Verbänden, Lösungen zu einzelnen komplexen
Aufgaben und Stichwortverzeichnis.
Baustoffkunde
für Ausbildung und Praxis
Herausgeber Dipl.-Ing. Rolf Möhring
Werner Verlag, Neuwied - eine Marke von Wolters Kluwer
11. Auflage, neu bearbeitete und ergänzte Auflage (November
2008)
471 Seiten, broschiert
Größe: 24,2 x 17 x 2,8 cm
Gewicht: 760g
ISBN-10: 3804145043
ISBN-13: 978-3804145047
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