Die
Besonderheit der Gerung-Ausstellung besteht darin, dass das Gebäude den
Kunstwerken als Kontrast- und Projektionsfläche dient. Damit ist das
Bauwerk gewissermaßen Teil der Ausstellung – „im Sinne eines
Gesamtkunstwerkes“, wie es der Journalist und renommierte Kunstsammler
Arthur Lamka in seiner Laudatio ausdrückte. Als einer der bedeutendsten
Kenner der Grafik des 20. Jahrhunderts unterstrich Lamka die
ungewöhnliche Konzeption und Herangehensweise von Gerung: „Die Fronten
des Neubaus stehen voll und ganz im Dienst der Bilder – das ist schon
etwas Besonderes“. Hans-Jürgen Gerung ließ sich von der modernen
Architektur des Interieur-Zentrums inspirieren, das in der Kombination
von Glas, Beton und Stahl durch eine schlichte und zeitlose
Formensprache besticht. Seine farbenfrohen, ausdrucksstarken Bilder
hängen – wie in einem Schaufenster – hinter der Ganzglasfassade auf
Sichtbetonwänden und setzen einen deutlichen Kontrapunkt zur
Architektur. Diese Dualität kommt im Leitmotiv der Ausstellung zum
Tragen: „Vergänglichkeit versus Beständigkeit“. Während Glas und Beton
einen zeitlosen, gewissermaßen alterungsresistenten Eindruck vermitteln,
schuf Gerung seine Werke auf Materialien, die Vergänglichkeit
widerspiegeln. Papierfaserplatten, Verpackungskartonagen, hauchdünnes
Japanpapier, Papyrus und Rupfen sind die Trägermaterialien für die
Bildserie. Auf dieser Grundlage setzt sich das Leitmotiv der Bildserie
fort: Die Faszination, die von Gebäuden ausgeht, welche vom Alter
gebeugt und vom Zahn der Zeit „zernagt“ sind.
Wo Kunst und Architektur sich treffen: Das Interieur-Kompetenzzentrum
Das
2008 eröffnete Interieur-Kompetenzzentrum von Glas Trösch hat sich im
Voralpenraum innerhalb kürzester Zeit zu einer festen Anlaufstelle für
Innenarchitekten und Designer etabliert. Aktuell präsentiert Glas Trösch
hier unter anderem Interieur-Designgläser mit Dekoren des Star-Designers
Lars Contzen. Neben Besuchern aus Süddeutschland nehmen auch Fachleute
aus Österreich und der Schweiz das Angebot wahr. Mit dem Neubau
investiert Glas Trösch weiter in den Ausbau der Niederlassung in Kempten
– nicht nur als Produktionsstandort, sondern auch als überregionales
Fachberatungszentrum für den Innenausbau mit Glas. So hielt
beispielsweise der bayerische Landesverband des Bundes deutscher
Innenarchitekten (BDIA) seine Jahrestagung 2009 im Kemptener
Interieur-Zentrum ab.
Öffnungszeiten der Ausstellung bis
13. Dez. 2009
Mo.- Fr. 7-18 h
Sa. 9-12 h
So. 11-15 h
Künstler
Hans-Jürgen Gerung (*1960)
Nach dem Studium der Musik am Leopold Mozart Konservatorium in Augsburg
beschäftigt sich Hans-Jürgen Gerung intensiv mit dem Lautenwerk von
Johann Sebastian Bach. Gleichzeitig betreibt der Künstler
Kompositionsstudien bei Hans Ulrich Lehmann (Zürich) und Studien zur
Interpretation zeitgenössischer Gitarrenmusik bei Christoph Jäggin
(Winterthur). In den Jahren 1999 bis 2005 wird Gerung Meisterschüler bei
Sylvano Bussotti (Rom / Florenz / Mailand) in den Disziplinen
Komposition und Musikgrafik.
Das Œuvre Gerungs zeigt einen umfangreichen Katalog mit Solo- u.
Kammermusikwerken – zahlreiche Arrangements und immer wieder Malerei und
Grafik in verschiedensten Techniken. Meist sind die Kunstwerke einem
strengen Konzept unterworfen, wenngleich aleatorisches Arbeiten mitunter
Verwendung findet. Bildnerisches und Musik sind nicht mehr voneinander
zu trennen – bedingen einander mitunter vollständig.
Als künstlerischer Schwerpunkt sind interdisziplinäre Schöpfungen
auszumachen, die das Werk ganz in den Dienst einer äußerlich
vorgefundenen Situation stellen und die eine Kunst determinieren, die
nur im Spannungsfeld dieses Umfeldes funktionieren kann. Entstanden sind
so etwa Gebäudeinstallationen oder Vertonungen von Skulpturenparks –
tradierte Techniken in enger Verbindung mit neuer Medienkunst, mit
Architektur, mit Malerei oder mit zeitgenössischer Dichtung. Im
Bestreben, Einzeldisziplinen wie Malerei, Grafik, bildnerisches
Schaffen, Tanz und Literatur in neuen Gesamtwerken darzustellen,
arbeitet Gerung heute europaweit mit jungen Künstlern zusammen.
Weitere Informationen:
Glas Trösch GmbH
Im Allmey 14
87435 Kempten
Telefon +49 831 - 81 090
Telefax +49 831 - 81 0980
kempten@glastroesch.de
www.glastroesch.de
Hans-Jürgen Gerung
Josef-Hofmiller Weg 15
87549 Rettenberg / Kranzegg
Tel. +49 8327 930 351
mail@edition-gerung.de
www.edition-gerung.de
Glas
Trösch verarbeitet seit über 100 Jahren den faszinierenden Werkstoff
Glas. Das Ergebnis: höchste Kompetenz und detailliertes Wissen um die
Herstellung, Veredelung und Verarbeitung von Glas. Rund 3.200
Mitarbeiter in 47 Betrieben in der Schweiz, in Frankreich, in
Deutschland, in der Ukraine und in Polen zählen heute zur
Unternehmensgruppe Glas Trösch. Das Familienunternehmen mit Hauptsitz
in Bützberg/Schweiz stellt an vier Standorten in Deutschland, Frankreich
und Polen Floatglas her. An mehreren hochmodernen Magnetron-Beschichtungsanlagen veredelt Glas Trösch Floatglas zu
Funktionsglas der Marke SILVERSTAR. In Deutschland gehören acht
eigenständige Standorte in Altshausen, Bad Krozingen, Nördlingen, Aalen,
Kempten, Memmingen, sowie Ulm und Wertingen zum Verbund der Glas Trösch
Unternehmensgruppe.
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