Die
Zweite Garde des 1. FFC Frankfurt gewann schließlich glücklich 3:2 (1:0)
gegen die badischen Fussballerinnen des SC Sand. Katharina Kiel (37.),
Conny Pohlers (54. Foulelfmeter) und Sarah Günther (76.) sorgten für
eine beruhigende 3:0-Führung der Gastgeberinnen. Der SCS jedoch wachte
zu spät auf, um den Sieg noch zu gefährden.
Auf Seiten der Frankfurterinnen feierte die 67-malige Nationalspielerin
Conny Pohlers nach einem schweren Knorpelschaden im rechten Knie und
anschließender monatelanger Reha ein erfolgreiches Comeback. Beim 1.FFC
Frankfurt II standen neben Weltmeisterin 2003 Conny Pohlers auch die
Nationalspielerinnen Sarah Günther (27 A-Länderspiele) und Stephanie
Ulrich (4 A-Länderspiele), die Spielpraxis für den Erstigaeinsatz
suchten.
Viel Respekt
Frankfurts Trainer Ronny Boretti hatte dadurch erstmalig eine Chance
mehr Spielstruktur in sein Team zu bringen. Als Tabellenletzter gegen
den gut formierten Tabellensechsten SC Sand zu punkten, war sein Ziel.
"Wir haben uns in den letzten Jahren gegen den SC Sand immer schwer
getan und mußten besonders aufgrund deren Konterspiels stets auf der
Hut sein. In Christine Veth verfügen sie über eine sehr starke
Stürmerin, die
in
der noch jungen Saison bereits fünf Tore erzielt hat," erklarte er vor
dem Spiel.
Spielführung
Die Heimmannschaft Frankfurt setzte die Gegnerinnen fruh unter Druck, um
sie nicht ins Spiel kommen zu lassen. Doch der SC Sand hielt mit. In der
38. Minute flankte die schnelle Patrizia Barucha auf die linke Seite auf
Hohe des 16 Meter zu Katharina Kiel, die das Leder Volley nahm und
unhaltbar fur Torhüterin Susanne Becker ins obere rechte Toreck zur 1:0
Führung verwandelte. Das gab Auftrieb fur die Frankfurterinnen,
die die hoheren Spielanteile aufweisen konnten.
Brenner Time
Nach der Halbzeit verstärkte der FFC sich durch Einwechselung der jungen
Stürmerin Kristina Brenner, die schon vorige Saison Erstliga Erfahrung
sammeln konnte. Als neue Sturmspitze erkämpfte sie in der 53. Minute den
Ball und wurde im Strafraum in aussichtsreicher Position von der
gegnerischen Torhüterin gefoult. Elfmeter! Keine Affaire fur die
wiedererstarkte Pohlers, die zum 2:0 verwandelte (54.). Das Spiel gewann
an Fahrt. Nun rückte die Mannschaft des SC Sand nach vorne. Das nutzte
FFC Spielerin Kristina Brenner aus, organisierte einen schnellen
Konterangriff und die mitlaufende Sarah Günther schoss platziert zur 3:0
Führung ein.
Ortenauer Geist
Der Ortenauer Kampfgeist erstarkte nun nach dem Motto: "Jetzt erst
recht. Hurra die Badener kommen." Die Badenerinnen drückten nun auf den
Frankfurter Kasten und beschäftigte die Frankfurter Abwehr. Ein
Distanzschuss von Mittelstürmerin Christine Veth überraschte die FFC
Torhüterin Stephanie Ulrich und führte in der 80. Minute zum verdienten
Anschlußtreffer des SCS zum 3:1. Es war Christine Veths sechster
Saisontreffer. Trainer Oliver Drewes wechselte nun Simone Hogenmüller
ein und ließ
weiter nach vorne spielen. Kurz vor Spielende löste sich Christine Veth
von drei Frankfurteinnen, umspielte auch Nationalspielerin und Torfrau
Stephanie Ulrich und erzielte ihr siebentes Saisontor zum 3:2. Kurz vor
Spielende versagte schließlich Angela Migliazza, als sie zu sehr zögerte
und das Leder nicht an ihre in aussichtsreicher
Schußposition stehende Mitspielerin weitergab. Der Schlusspfiff der
Schiedsrichterin Ines Appelmann (Alzey) beendete die spannende Partie.
Glückliche Frankfurterinnen lagen sich in den Armen, sie hatten nach
drei faustdicken Saisonniederlagen die ersten drei Punkte eingefahren.
Stimmen zum Spiel:
Rekordtorschützin Christina Veth meinte: "Wir sind einfach zu spät
aufgewacht. Die Frankfurterinnen mit drei Nationalspielerinnen wären zu
packen gewesen. Ich bin stolz auf meine sieben Saisontore." Trainer
Oliver Drewes äußerte vor Journalisten: "Wir haben in letzten halben
Stunde sehr guten Fußball gespielt. Ein Unentschieden wäre gerecht."
Fubballexperte Johann Blaha bemerkte: "Frankfurt hatte am Ende Glück,
dass Kristina Brenner und Sarah Günther nach ihren Spielpausen
spielbereit waren. Brenner und Günther wie auch Conny Pohlers sind in
dieser Form erste Wahl fur die 1. Liga.
Der SCS bot eine kämpferische Leistung und hatte den Ausgleich
verdient.”
So spielten sie im Stadion am Brentanobad
in Frankfurt:
1.FFC Frankfurt II:
Stephanie Ulrich – Jasmin Herbert (66. Mirella Junker), Anne Engel,
Jeanette Seitz, sarah Günther – Katharina Kiel, Anne Weiland, Mira
Krummenauer – Patrizia Barucha (89. Rosalie Sirna), Alexa Gantner (46.
Kristina Brenner), Conny Pohlers
SC Sand:
Susanne Becker – Fabienne Breisacher, Noemie Freckhaus (38. Svenja Bross,
80. Simone Hogenmüller, Desiree Schneider, Ina Karcher – Kornelia
Kummer, Angela Migliazza, Havva Kutal, Birgit Zieger – Christine Veth,
Angelique REmetter (86. Stefanie Krauth)
Tore: 1:0 Katharina Kiel (37.), 2:0 Conny Pohlers (54.
Foulelfmeter), 3:0 Sarah Günther
(76.), 3:1 Christine Veth (80.), Christine Veth (86.) Zuschauer: 280
Domstädterinnen deklassieren Crailsheim
Der 1. FC Köln präsentierte sich am 4. Spieltag in der Staffel Süd der
Erstliga- Absteiger TSV Crailsheim setzten sich die Rheinländerinnen 6:0
(3:0) durch. Bis zur Halbzeit trafen Nicole Bender (7.), Patricia
Hanebeck (28.) und Bilgin Defterli (42.) für Köln, im Anschluß bauten
erneut Hanebeck (56.), Yvonne Zielinski (59.) und Nina Windmüller (62.)
den Vorsprung weiter aus. Während die Kölnerinnen weiter ungeschlagen
sind,
war es für Crailsheim die zweite Niederlage in Folge. Der TSV Crailsheim
war stark
ersatzgeschwächt und präsentierte sich mit einer jungen unerfahrenen
Mannschaft. Die Kölnerinnen dagegen fanden sehrschnell zu ihrem
Spiel.Mit Agressivität im Zweikampf
kauften die Kölner Spielerinnen den Gästen den Schneid ab.
Angriffswelle
Hervorheben sind Patricia Hanebeck und Bilgin Defterli, die als zentrale
kreative Spielgestalterinnen eineAngriffswelle nach der anderen
einleiteten. Bis zur Halbzeit
fielen drei Kölner Tore, dieWürttembürgerinnen hatten nicht einen Hauch
einer Chance.
Auch nach der Pause liefen die Kölner Angriffe in ihrer Häufigkeit
weiter, sodaß weitere drei Treffer die Folge waren. Selbst einen
Ehrentreffer blieb den Crailsheimerinnen versagt. Ein Freistoß knallte
an die Kölner Querlatte. Die 600 Kölner Fans feierten ihre Mannschaft,
denn die hohe Torausbeute erbrachte auch die Tabellenführung. Der TSV
Crailsheim ist mit dieser hohen Niederlage aus dem
Meisterschaftsrennen,der 1.FC Köln hingegen ist Topfavorit.
So spielten sie im Franz-Kremer-Stadion in
Köln:
TSV Crailsheim:
Kim Kaller - Jeanette Dyer, Tessa Nepper, Alisa Kürschner, Juliane Klenk
(ab 68.Min. Jelena Trittner) - Sarah Bommes, Allison Scurich, Christina
Wolff, Carolin Hörber- Veronika Jakl (ab 75.Min. Sarah Herrmann), Lisa
Wich(ab 56.Min. Ramona Schmidt)
1.FC Köln:
Kathrin Wojtasik – Sonja Fuss ( 59. Nina Windmüller), Frauke Renner (46.
Maike Seuren), Jeanette Blömen, Susanne Kasperczyk - Nicole Bender,
Anne Lenz, Patricia Hanebeck, Paula Balzer - Yvonne Zielinski, Bilgin
Defterli (64. Lena Schüth)
Zuschauer: 600
Leverkusen nun Zweiter
Im
Spitzenspiel trennten sich der VfL Sindelfingen und Bayer 04 Leverkusen
0:0. Beide Mannschaften hatten zuvor aus drei Spielen die
Maximal-Punktzahl eingefahren. Durch das torlose Remis bleibt
Sindelfingen als einzige Mannschaft ohne Gegentor. Die Kölner
Konkurrentinnen haben ein besseres Torverhältnis und sind nach dem 6:0
gegen TSV Crailsheim Tabellenführer. Der VFL Sindelfingen steht nunmehr
auf Platz drei hinter dem Zweiten der Liga Bayer 04 Leverkusen. Bayer
Torhüterin Lisa Schmitz verhinderte von Anfang an eine Sindelfinger
Führung. Die Sindelfinger Taktik, aus einer verstärkten Abwehr zu
kontern, ging genauso wenig auf,wie dieangestrebte Feldüberlegenheit von
Bayer 04 im Mittelfeld.
Lattenschüsse
Die Konter gingen meist über Nicole Rolser (VFL), aber die Gästeabwehr
stand kompakt und gut gestaffelt. Nadine Rolser hatte ihre erste Chance,
nach einem Zuspiel von Theresa Betz. Doch Lisa Schmitz im Tor von
Leverkusen war nicht zu überwinden. Sie
Wehrte mit Fußabwehr ab. Als kurz danach Theresa Betz aus 30 Meter einen
Freistoß abzog, verhinderte die Bayer 04 Torhüterin ein weiteres Mal ein
entscheidendes Tor. Ein
Lattenschuß kurz vor Pause durch Nina Müller (VFL) auf Vorlage von
Nicole Rolser
Änderte sich auch nichts an der Torlosigkeit des Spieles. Nach der
Halbzeit wurde auf Anweisung von Bayer 04 Trainerin Doreen Meier der
Aktionsradius der gefährlichen
Nicole Rosler kleiner, da sie nun enger und intensiver von der
Gästemannschaft markiert wurde. Trotzdem entwischte sie und traf nach
Zuspiel von Nadine Enoch den linken Pfosten. Als Schiedsrichterin Doris
Kausch (Essenbach) abpfiff, war nach der Torflut in Köln klar, daß der
1.FC Köln nach dem vierten Spieltag in Punkten gleichzog und neuer
Tabellenführer geworden war.
Stimmen nach dem Spiel:
Bayer 04 Trainerin Doreen Meier war mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Sie
gab unumwunden allerdings zu in der nachfolgenden Pressekonferenz: „
Sindelfingen hatte die besseren Chancen,wir müssen uns bei unserer
Torhüterin Lisa Schmitz für den Punkt bedanken.“ Vor dem Spiel wäre ich
mit einem 0:0 zufrieden gewesen.Wir hatten aber die besseren Chancen,
trafen zweimal das Aluminium. Wir sind mit Bayer 04 Leverkusen und dem
1.FC Köln auf Augenhöhe.“ Fußballexperte Johann Blaha äußerte sich bei
einem Meeting Frankfurter Fachjournalisten im Hotel Kempinski in
Gravenbruch bei Frankfurt in ähnlicher Weise:“ Die Meisterschaft der 2.
Bundesliga Staffel Süd dürfte
wohl zwischen den Rheinländer aus Leverkusen und Köln und den
Schwäbinnen aus Sindelfingen entschieden werden. Mein derzeitiger
Favorit ist der 1.FC Köln.“
So spielten sie im Floschenstadion in
Sindelfingen:
VFR Sindelfingen:
Berger – Althaus, Schanz, Betz, Schwägler – Holler, nadine Rolser (78.
Sandra Schmidt),
L.
Maier, N.Müller (52. Annika Schmidt) .- Lingelbach (68. Ennoch), Nicole
Rolser
Bayer 04 Leverkusen:
Lisa Schmitz – Johanna Elsig, Vanessa Baudzus, Sarah Kramer (54. Silke
Tancyus), Teresa Tüllmann – Francesca Weber (79. Jansen), Lena
Steinbach, Lyn Mester, Kerstin Stein, Kathrin Hendrich – Lisa Schwab
Tore: 0:0 (0:0), Schiedsrichterin: Doris Kausch (Landshut), Zuschauer:
300
FCR 2001 Duisburg II verpasst die Spitze
Die erste Saison-Niederlage kassierte der FCR Duisburg II und verpasste
den Sprung an die Tabellen-Spitze. Im Auswärtsspiel beim FFC Wacker
München gab es eine 1:0
(1:0)-Auswärtsniederlage. Ein Treffer von Arlind Maurer (26.) brachte
die ersten Punkte. Nach dem schlechtesten Saisonstart in der
Zweitligageschichte des FFC Wacker konnte nun im zweiten Heimspiel der
erste Sieg eingefahren werden. Das frühe Tor und eine hervorragende
Defensivleistung gegenüber dem feldüberlegenden Team des FCR 2001
Duisburg II war der Garant für den knappen, aber verdienten Sieg.
So spielten sie in der Sportanlage
Demleitnerstraße in München –Sendling:
FFC Wacker München:
Rokitte – Huyleur, Key, Fröhlich, Vötter – Karl, Schwaigere (23.
Hudetschek), Merk,
Maurer (38. Rieger) – Brevart, J.Meier (80. Jürgensen)
FCR 2001 Duisburg II:
Preuß – Kremer, Wermelt, London (62. Starmanns), Hellfeier – Ließem (45.
Beckmann), B. Müller, Cengiz, wEnsing - Kayickci, Jenny Kupzig (80.
Bull)
Tore: 1:0 Maurer (27.), Schiedsrichterin: Ulfet Car (Plochingen),
Zuschauer: 60
Wichtige Punkte auswärts
Der ASV Hagsfeld drehte in der Schlussphase das Auswärtsspiel bei TuS
Wörrstadt zu seinen Gunsten. Nach Toren von Sabrina Dirks (71.), Anja
Giraud (90.) und Laura Couto-Rodriguez (90.) siegte Hagsfeld 3:2 (0:0).
Wörrstadt hatte nach Treffern von Loreana Liebetanz (60./81.) zweimal in
Führung gelegen.
Angstgegner punket wieder
Die Zweitvertretung des FC Bayern München musste sich dem FV Löchgau 2:3
(1:2) geschlagen geben. Für den FCB trafen Adriane Radtke (8.) und Sarah
Puntigam (55.), für Löchgau Jasmin Klotz (16./88.) und Nicole Mihalek
(26.). Für den FVL war es der erste Saison-Sieg.
Bernd J.R. Henke
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