Die Reaktionen, die mein Interview in „Lettre International“ verursacht
hat, zeigen mir, dass nicht jede Formulierung in diesem Interview
gelungen war. Mein Anliegen war es, die Probleme und Perspektiven der
Stadt Berlin anschaulich zu beschreiben, nicht aber einzelne
Volksgruppen zu diskreditieren. Sollte dieser Eindruck entstanden sein,
bedauere ich dies sehr und entschuldige mich dafür.
Ich habe als Berliner Bürger und ehemaliger Finanzsenator meine private
Meinung geäußert, nicht aber für die Bundesbank gesprochen. Ich
bedauere, wenn es diesbezüglich zu Missverständnissen gekommen ist.
Die Reaktionen auf meine Äußerungen haben mir bewußt gemacht, dass
Aussagen eines Vorstands der Deutschen Bundesbank wegen der besonderen
Stellung der Person und der Institution von der Öffentlichkeit mit
großer Aufmerksamkeit und Sensibilität wahrgenommen werden. Ich werde
deshalb in Zukunft bei öffentlichen Äusserungen mehr Vorsicht und
Zurückhaltung walten lassen.
www.bundesbank.de
Anmerkung: Die Bundesbank und mit
ihr Vorstandsvorsitzender Axel Weber ziehen im Fall Thilo Sarrazin die
Konsequenzen. Wegen umstrittener Äußerungen gegen Ausländer wird dem
64-Jährigen der Bereich Bargeldumlauf entzogen. Sarrazin bleibt nur noch
für Risiko-Controlling und Informationstechnologie zuständig. Derart
politisch gefärbte Äußerungen stünden einem Vorstandsmitglied der
Deutschen Bundesbank nicht zu, die sich nach außen hin verpflichtet
sieht, in jedem Fall den sozialen Frieden in allen Bereichen der
Gesellschaft zu wahren.
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