Kolumne

Einer gegen alle: Gravierende Schäden durch US-Zölle in Europa und auf der Welt

Statt auf freien Handel setzen die USA künftig auf knallharten Protektionismus, und diese dramatische Kehrtwende hat das Zeug, die Weltwirtschaft in schwerste Turbulenzen zu stürzen. Die Europäische Union, China, Japan und Südkorea gehören zu den wichtigsten Handelspartnern der USA. Deren Exporte werden kurzerhand um 20 bis 54 Prozent verteuert. Die Betroffenen werden sich wehren. Man braucht wenig Fantasie, um die Verwüstungen eines Handelskriegs zu erahnen. Das sind düstere Aussichten. Doch Trump ist bei Zöllen ein beratungsresistenter Überzeugungstäter. Er hält die Aufschläge für ein Wundermittel, das die heimische Industrie vor ausländischer Konkurrenz schützt, sagenhafte Billionen-Beträge für Steuersenkungen in die Staatskasse spült und einen mächtigen Hebel für politische Verhandlungen mit anderen Ländern liefert. Dass sich diese drei Ziele schon denklogisch widersprechen, will der "Dealmaker" nicht wahrhaben. Frankfurter Rundschau
 

 

  Die EU und ihre Partner müssen angesichts der US-Zölle zusammenstehen.© tostphoto - stock.adobe.com

Auch die chemisch-pharmazeutische Industrie ist von umfangreichen Zollankündigungen durch die USA betroffen. Die EU und ihre Partner müssen angesichts der US-Zölle zusammenstehen. Mit umfangreichen Zollankündigungen hat Donald Trump eine neue Ära des Welthandels eingeläutet und die Abkopplung der USA von der Weltwirtschaft vorangetrieben. Der Hauptgeschäftsführer des Verbands der Chemischen Industrie, Wolfgang Große Entrup, kommentiert: „Der US-Präsident hat der Weltwirtschaft einen weiteren Tiefschlag verpasst.“

 

Auch die deutsche chemisch-pharmazeutische Industrie ist zum Gegenstand des Handelskrieges geworden. Wolfgang Große Entrup hebt hervor: „Wir bedauern die Entscheidung der US-Regierung. Jetzt gilt es für alle Beteiligten, einen kühlen Kopf zu bewahren. Die USA sind ein zentraler Wirtschaftspartner für Deutschland und werden es auch bleiben. Eine Eskalationsspirale würde den Schaden nur vergrößern. Unser Land darf nicht zum Spielball eines ausufernden Handelskrieges werden. Brüssel muss im engen Dialog mit Washington bleiben. Berlin muss dazu beitragen, dass Brüssel mit einer Stimme für die EU spricht. Europa braucht ein starkes Mandat, auch im Interesse der deutschen Industrie. Das Ziel muss eine beidseitig faire Lösung sein – für Europa und die USA.“

Im Hinblick auf die Reaktion der EU mahnt Große Entrup zur Vorsicht: „Klar, die EU darf nicht tatenlos die linke Wange hinhalten. Bei einer ausgewogenen Antwort dürfen wir uns aber nicht selbst schädigen. Die Chemie steht am Anfang aller hochwertigen Wertschöpfungsketten. Die richtige Balance aus angemessener Reaktion und möglicher Selbstschädigung ist die Herausforderung der Stunde. Und bei Medikamenten ist oberste Maxime, Nachteile für die Gesundheitsversorgung der EU-Bürger auszuschließen.“

Große Entrup schließt: „Handelskriege haben das Potenzial, die EU zu spalten. Zugleich gilt gerade bei Handelskonflikten: Die EU wiegt schwerer als die Summe ihrer 27 Teile. Daher müssen die EU-Staaten zusammenhalten und der Kommission den Rücken stärken. Betroffen von Trumps Ankündigungen ist die ganze Welt. Wichtig wäre daher bei allen Maßnahmen ein Schulterschluss der EU mit anderen betroffenen Partnern – bezüglich der US-Zölle und bei der Bewahrung der internationalen Handelsregeln“.

Fakten:

  • Die USA sind der wichtigste Handelspartner außerhalb der EU. Im Länderranking kommen die USA auf Platz 3 nach den Niederlanden und Frankreic

  • Die deutschen Exporte chemischer Erzeugnisse in die USA beliefen sich im Jahr 2024 auf Waren im Wert von 10,2 Mrd. Euro.

  • Die deutschen Pharmaexporte hatten 2024 sogar einen Wert von 27,9 Mrd. Euro und sind damit für fast Dreiviertel aller chemisch-pharmazeutischen Exporte aus Deutschland in die USA verantwortlich.

  • Die deutsche Chemie ist bereits stark in den USA vertreten: Laut der Bundesbank gibt es 128 Chemie-Tochterunternehmen deutscher Firmen mit 53.000 Beschäftigten, die einen Umsatz von 65 Mrd. Euro erwirtschaften. Der tatsächliche Wert dürfte darüber liegen.

 

 

 

 

Quelle: Koehler-Gruppe

 

Auswirkungen der Verschärfung der US-Handelspolitik für Koehler-Gruppe
 

US-Präsident Donald Trump hatte am Mittwoch, 02. April 2025, eine drastische Verschärfung seiner Wirtschaftspolitik angekündigt. Importe aus der Europäischen Union sind demnach mit Aufschlägen von 20 Prozent belegt. Ökonomen erwarten aufgrund der drastischen Zölle deutliche Konsequenzen für die USA, Deutschland und Europa.

Die Unternehmen der Koehler-Gruppe, darunter auch Koehler Paper, produzieren rund 480.000 Tonnen hochwertige Spezialpapiere jährlich an fünf Standorten in Deutschland. Über 70 Prozent der Ware wird in internationale Märkte exportiert und findet sich in zahlreichen Anwendungen im Alltag der Menschen weltweit wieder. Dazu gehören beispielsweise Kassenzettel, Spielkarten, Getränkeuntersetzer oder Verpackungen. Der US-amerikanische Markt ist mit seinen 340 Millionen Einwohnern ein wichtiger Absatzmarkt für das Familienunternehmen.

Die Einfuhr der Ware in über 120 Länder der Welt erfolgt ausschließlich über lokale Importeure. Die Koehler-Gruppe ist mit ihren Produkten von den Einfuhrzöllen betroffen. Die bei dem Unternehmen üblichen Lieferbedingungen sehen vor, dass der Importeur anfallende Einfuhrzölle entrichtet. Daher ist damit zu rechnen, dass sich die Papierprodukte des Unternehmens im US-amerikanischen Markt um die Höhe der Einfuhrzölle verteuern werden. Die Koehler-Gruppe kann die Einfuhrzölle nicht kompensieren, diese sind daher vollumfänglich durch den jeweiligen Importeur zu tragen. Frank Lendowski, Vorstand Finanzen und Verwaltung der Koehler-Gruppe, stellt fest: „Der US-amerikanische Markt ist traditionell ein großer Absatzmarkt für die Koehler-Gruppe, deren Zugang uns wichtig ist. Wir halten die durch Präsident Trump erhobenen Einfuhrzölle zum Schutz der heimischen Wirtschaft für nicht gerechtfertigt und gehen davon aus, dass dies Konsequenzen für den Weltmarkt haben wird. Es ist davon auszugehen, dass es in den kommenden Wochen Verschiebungen von Absatzmengen, nicht nur bei den Unternehmen der Koehler-Gruppe, sondern in der weltweiten Papierindustrie, geben wird. Als Familienunternehmen in achter Ge-neration hat für uns Planungssicherheit oberste Priorität. Diese ist, auch auf Grund der Erfahrungen der vergangenen Monate, auf dem amerikanischen Markt leider nicht mehr gegeben.“

 

Trump-Zölle: Arzneimittelversorgung braucht eine Strategie der Desensibilisierung
 

Zur Entscheidung der USA, auf Einfuhren aus der EU eine Steuer von 20 Prozent zu erheben, sagt Dorothee Brakmann, Hauptgeschäftsführerin von Pharma Deutschland: "Ein Handelskrieg mit Zöllen auf Arzneimittel beeinträchtigt die Patientenversorgung erheblich. Diese Zölle und die erwarteten Gegenmaßnahmen der EU werden zu deutlich höheren Preisen und einer mindestens vorübergehend erheblich schlechteren Verfügbarkeit von Therapien führen. Auch die Herstellungskosten könnten erheblich steigen, was zu Produktionsverlagerungen führen könnte - ebenfalls auf beiden Seiten. Gewinner gibt es dabei keine.

Mehr denn je kommt es deshalb darauf an, die Arzneimittelversorgung resilienter aufzustellen und gegen eine zunehmend erratische US-Handelspolitik zu desensibilisieren. Um diversere Lieferketten zu diversifizieren, mehr Arzneimittelproduktion nach Europa zu holen und Abhängigkeiten zu reduzieren, braucht es ein neues gesundheitspolitisches Mindset: Wir müssen einen klaren Konsens darüber haben, was uns eine stabilere und resilienteren Arzneimittelversorgung wert ist.

Spätestens jetzt ist also klar: Es geht nicht mehr darum, ob die Arzneimittelversorgung in Zukunft teurer wird, sondern um das Warum. Will Europa in stabilere und resilientere Arzneimittelversorgung investieren oder die Milliarden in einen sinnlosen Handelskrieg mit den USA investieren? Unabhängig davon, ob Donald Trump Arzneimittel in seine Zollaktivitäten einschließt oder erst einmal nicht, ist Handeln gefragt."

 

Erklärung von INEOS Automotive zu den angekündigten US-Zöllen

 

Wir sind empört, dass die Zollsituation mit den USA von der EU vernachlässigt wurde. Präsident Trump hat seine Absicht, Zölle auf die Autoindustrie zu erheben, sehr deutlich gemacht. Er hat Fairness und Gegenseitigkeit gefordert, doch die europäischen Staats- und Regierungschefs haben sich nicht an den Tisch gesetzt, um eine bessere Lösung auszuhandeln. Die US-Regierung hat sich auch klar über die Folgen eines Nicht-Engagements geäußert. Dies sollte niemanden in der EU überraschen, und es hätte verhindert werden können und müssen.

Lynn Calder, CEO von INEOS Automotive, kommentierte: „Das passiert, wenn Politiker untätig bleiben. Als wachsende Automarke mit Sitz in der EU sind wir anfällig für Zölle, und wir brauchen unsere Politiker, um unsere Unternehmen, unsere Arbeitsplätze und unsere Wirtschaft zu unterstützen. Wir brauchen dringend ein direktes politisches Eingreifen bei den Zöllen."

„Wir werden unsere politischen Entscheidungsträger nach Kräften unterstützen, damit die Wettbewerbsbedingungen für kleine, wettbewerbsfähige Marken wie Grenadier gleich bleiben. Aber die EU-Politiker müssen handeln: nur sie sind in der Lage, das Problem zu lösen. Glücklicherweise haben wir uns auf die Zölle eingestellt, aber wir können nur so viel tun, wie wir können, um die US-Kunden vor Preiserhöhungen zu schützen."  

 

US-Zölle auf Autoimporte: Zuckerbrot und Peitsche
 

Nur verschweigt Trump, dass die US-Verbraucher von dem harten Wettbewerb auf dem US-Automobilmarkt wegen der ausländischen Konkurrenz profitieren: zum einen in Form günstiger Preise, zum anderen in Form besserer Ausstattungen. Importbeschränkungen wie Zölle wirken in der Tendenz preistreibend. Es gibt aber kaum etwas, was US-Wählerinnen und -Wähler mehr hassen als Inflation. Auch hinsichtlich des Handelsbilanzdefizits schenkt Trump den US-Amerikanern keinen reinen Wein ein. Das Defizit hängt auch mit der Attraktivität der US-Währung zusammen. So fließt Kapital in die USA, das später von US-Autokäufern als günstiger Kredit genutzt wird, um sich einen neuen Porsche anzuschaffen. Badische Zeitung

Trumps Zollwut - Kommentar zu den vom US-Präsidenten angekündigten dauerhaften Strafzöllen auf Auto-Importe
 

Ultrarechte Politiker setzen bekanntlich auf den "kleinen Mann", der nach ihrer Lesart von ausländerfreundlichen Eliten geknechtet wird. Vor diesem Hintergrund ist auch Donald Trump zu verstehen, wenn er weite Teile der Welt mit Strafzöllen überzieht wie jetzt bei Autos. In den USA gibt es kaum noch Industriearbeitsplätze, in vielen Regionen der Old Economy grassieren Armut und Arbeitslosigkeit. Hier könnte der Staat mit Fördermitteln eingreifen, aber wirtschaftsliberalen Nationalisten, die den Sozialstaat verteufeln, bleibt nur brachiale Symbolik.

Bisher kommt das gut an bei der Wählerschaft. Dabei ist Trumps Mix aus Kraftmeierei und tumben America-First-Parolen Schaumschlägerei: Ob ausländische Investoren jetzt wirklich in großem Stil neue Fabriken errichten und ob dies nicht in ganz anderen, wohlhabenden Gegenden der USA geschieht, ist völlig offen. Klar ist nur, dass mit den neuen Zöllen Autos in den USA erheblich teurer werden. Und dies trifft Leute mit kleinem Geldbeutel besonders hart.  nd.DerTag
 

Trumps Zölle schaden der Weltwirtschaft schwer

 

In der EU und in Deutschland wird diese Ausgangslage ignoriert. Wie bisherige Reaktionen zeigen, lässt man sich auf Trumps Spielchen ein: Man will ein paar Gegenzölle auf Kleinkram wie Whiskey und Harley Davidson erheben und setzt auf Verhandlungen, um das Schlimmste für die europäischen Autokonzerne zu verhindern. Trumps Zollwut würde man besser begegnen, indem man sich den Kern der US-Industrie vornimmt: Eine ordentliche Besteuerung der Big-Tech-Konzerne und ihrer superreichen Eigentümer ist ohnehin überfällig, da Facebook, Google, Amazon, X & Co. bisher kaum Steuern zahlen. Statt eines Deals mit Trumps rechtem Protektionismus braucht es einen positiven Gegenentwurf, dem sich auch andere G20-Staaten anschließen dürften. Und der letztlich auch dem "kleinen Mann" nützen würde.

Schon lange angekündigt, hat der Republikaner es jetzt vollzogen: Die Auto-Importe in die USA werden mit einem Zoll von 25 Prozent belegt. Und das ist erst der Anfang, denn für den 2. April hat er eine umfassende Implementation von Zöllen angekündigt. Was damit gemeint ist, weiß derzeit noch niemand, doch muss man aus der pompösen Bekanntmachung vermuten, dass es sich um einen ganz großen Wurf handeln soll - was immer Donald Trump eben darunter versteht. Im schlimmsten Fall könnte es das Ende des freien Welthandels bedeuten, jedenfalls soweit die größte Wirtschaftsmacht der Welt einbezogen ist. Straubinger Tagblatt Ressort Politik/Wirtschaft/Vermischtes
 

Zur Zollpolitik der Regierung Trump

 

Für die USA war es kein "Tag der Befreiung" sondern eher ein Tag der Isolation. Ganz sicher war es ein Tag der Zerstörung, denn mit den massiven Zöllen, mit denen US-Präsident Donald Trump die Welt überziehen will, beendet er abrupt die Ära des Freihandels - zumindest für sein eigenes Land. Die immensen Folgen eines drohenden Handelskrieges werden auch die Amerikaner zu spüren bekommen. Zudem dürften die Maßnahmen politische Folgen haben. Denn die wirtschaftlichen Konflikte befeuern den Prozess der Entfremdung zwischen den USA und ihren Verbündeten. Die EU sollte zwar weiterhin den Dialog suchen, aber auch zu einer harten Gegenreaktion bereit sein, um Druck aufzubauen. Vor allem aber gilt es, den Handel mit anderen Partnern zu stärken. Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Staaten in Lateinamerika, mit Kanada oder Indien könnten dazu beitragen, die Verluste wettzumachen und letztlich sogar dazu führen, dass Europa gestärkt aus dem Handelskonflikt hervorgeht. Dasselbe könnte China gelingen. Den USA wiederum droht der Weg in eine Rezession und eine deutliche Preissteigerung. Die wäre vor allem für die Wähler der Republikaner schmerzhaft, die im Schnitt über ein geringeres Haushaltseinkommen verfügen. Seine eigenen Anhänger dauerhaft zu verärgern, kann sich aber auch Donald Trump nicht leisten. Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg)

Die Lust, mit der sich Politiker eigene Spielregeln basteln, nimmt zu. Ein Zusammenleben funktioniert so nicht
 

Vor allem aber ist das ungarische Vorgehen ein Alarmzeichen. Denn Ungarn ist nicht allein. Jüngst hat die Mongolei den russischen Präsidenten Wladimir Putin empfangen, auch er hätte gemäß den Regeln festgenommen werden müssen. In den USA demonstriert Donald Trump täglich, dass er sich über dem Gesetz thronen sieht. Die Lust, mit der sich politische Entscheidungsträger ihre eigenen Spielregeln basteln, nimmt zu. Ein geordnetes Zusammenleben kann so nicht funktionieren. Dass auch andere europäische Spitzenpolitiker und der mutmaßlich künftige Bundeskanzler Friedrich Merz offensiv mit dem Gedanken spielen, in der Causa Netanjahu ihr eigenes Süppchen zu kochen, ist ein wahrlich schlechtes Zeichen. Von Viktor Orban und Donald Trump mag man egoistische Alleingänge gewohnt sein. Als Trend darf sich das nicht durchsetzen. Sonst ist der Willkür Tür und Tor geöffnet.  Stuttgarter Nachrichten

 

EU soll Gegenzölle auf US-Produkte erheben

 

Die Deutschen zeigen sich besorgt, dass die Zollpolitik der USA der deutschen Wirtschaft schadet: 19 Prozent machen sich sehr große Sorgen und weitere 51 Prozent große Sorgen, dass das passiert; 26 Prozent haben dahingehend keine oder nur geringe Sorgen. Das hat eine repräsentative Umfrage von infratest dimap unter 1.334 Wahlberechtigten für den ARD-DeutschlandTREND von Montag bis Mittwoch dieser Woche ergeben. Gut zwei Drittel (68 Prozent) wollen, dass die EU im Gegenzug höhere Zölle auf US-Produkte erhebt, 23 Prozent sprechen sich dagegen aus.

Befragungsdaten

  • Grundgesamtheit: Wahlberechtigte ab 18 Jahren in Deutschland

  • Fallzahl: 1.334 Befragte

  • Erhebungszeitraum: 31.März bis 2. April 2025

  • Erhebungsverfahren: Zufallsbasierte Telefon- und Online-Befragung

  • Schwankungsbreite: 2* bis 3** Prozentpunkte

* bei einem Anteilswert von 10 Prozent ** bei einem Anteilswert von 50 Prozent

Die Fragen im Wortlaut:
Machen Sie sich sehr große Sorgen, große Sorgen, wenig Sorgen oder gar keine Sorgen, …?
dass die Zollpolitik der USA der deutschen Wirtschaft schadet Die USA haben gegenüber mehreren Ländern neue Zölle angekündigt. Ab Donnerstag stiegen Zölle von 25 Prozent auf Auto-Importe aus der EU in die USA.  Was halten Sie für eine angemessene Reaktion der EU? Sollte die EU im Gegenzug ebenfalls höhere Zölle auf US-Produkte erheben oder nicht?

 

Schweizer Exportwirtschaft von US-Zollerhöhungen betroffen


Der Schweizer Bundesrat hat am 3. April 2025 von den Ankündigungen der US-Regierung Kenntnis genommen. Diese umfassen weitreichende Zölle und betreffen alle Handelspartner der USA einschliesslich die Schweiz. Der Bundesrat wird die Maßnahmen und deren Auswirkungen auf die Schweiz vertieft analysieren. Er steht im Kontakt mit den betroffenen Branchen sowie den US-Behörden. Der Bundesrat beauftragt das WBF, Vorbereitungsarbeiten zu einer möglichen Lösung mit den USA aufzunehmen.
 

Die von der US-Regierung angekündigten Zölle variieren je nach Handelspartner basierend auf den Handelsdefiziten. Gemäss Ankündigung sollen gegen alle Schweizer Güterexporte 31 oder 32 Prozent Zölle beim Import in die USA fällig werden. Damit ist die Schweiz im Vergleich zu anderen US-Handelspartnern mit ähnlicher Wirtschaftsstruktur (EU: 20 Prozent, UK: 10 Prozent, Japan: 24 Prozent) mit besonders hohen Zusatzzöllen konfrontiert. Die Berechnungen der US-Regierung sind für den Bundesrat nicht nachvollziehbar. Der Bundesrat wird in kommenden Kontakten mit den US-Behörden allfällige Missverständnisse ausräumen und sich für eine Lösung einsetzen.
 

Schweizer Exporte werden voraussichtlich ab dem 5. April 2025 mit Zusatzzöllen von 10 Prozent und ab dem 9. April 2025 mit weiteren 21 Prozent belastet. Von diesen Zöllen sind wichtige Exportprodukte wie Maschinen, Uhren und landwirtschaftliche Güter (Kaffeekapseln, Energydrinks, Käse, Schokolade) betroffen. Für Exporte der Pharmaindustrie sind gegenwärtig keine Zusatzzölle vorgesehen, wobei hier separate Beschlüsse angekündigt wurden. Schweizerische Bundeskanzlei

 

 

   

 

 

   

Kulturexpress ISSN 1862-1996

 vom 05. April 2025