Neubauplanung Universitätsbibliothek TU Dortmund

Planung zum Neubau der Universitätsbibliothek Dortmund abgeschlossen Mit der Freigabe des Entwurfs von Max Dudler ist der Grundstein für die Neugestaltung der Universitätsbibliothek der Technischen Universität Dortmund gelegt. Das Gebäude soll als zukünftiges Hauptgebäude der TU einen neuen urbanen Mittelpunkt definieren. Der Entwurf des ikonischen Kubus geht auf ein VgV-Verfahren des Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW aus dem Jahr 2019 zurück, welches das Architekturbüro Max Dudler für sich entscheiden konnte.

 

 

 

Visualisierung

 

Im Jahr 1974 wurde auf dem neuen Campus Nord der technischen Universität Dortmund der Lehrbetrieb aufgenommen. Anders als der Name suggeriert, stellt der heutige Universitätscampus eine heterogene Ansammlung sehr technisch konzipierter Einzelarchitekturen da. Der Neubau der Zentralbibliothek bietet die Möglichkeit, dem bislang wenig prägnanten Ort einen urbanen Mittelpunkt zu verleihen. Mit dem genehmigten Entwurf gestaltet Max Dudler die Bibliothek als ikonischen Kubus von beeindruckender Größe. Die Rückbesinnung auf eine klare, primäre Form unterstreicht die zentrale Bedeutung des Gebäudes für die Universität und verleiht dem gesamten Ensemble eine markante Identität.

 

 

Die helle Fassade, geprägt durch elegante Halbsäulen aus Kunststein und rechtwinklige Gesimsbänder, spielt mit den fundamentalen Elementen der Architektur und betont die Balance von Last und Tragwerk. Großflächige, geschosshohe Glaselemente füllen die Räume mit natürlichem Licht und verleihen der Architektur eine einladende Transparenz. Zwischen den Säulen sorgen halbrunde Pilaster für Struktur und verbergen die Technik für Entrauchung und Belüftung. Das Gebäude, mit einer Grundfläche von 54,70 m x 54,70 m und einer Höhe von 40,46 m wird zentral vom sogenannten Boulevardweg aus - der zentralen Universitätsachse - auf Ebene der Mensabrücke erschlossen. Dies entspricht der Funktion des Hauses als zukünftiges Hauptgebäude der TU.

 

Um eine maximale Flexibilität für die zukünftige Nutzung zu sichern, ist das Gebäude als Skelettbau organisiert. Die lichten Lern- und Lesebereiche organisieren sich längs der Fassade um eine zentrale Gebäudezone, welche neben den Erschließungskernen die dicht gestellten Regalreihen des Buchbestandes aufnimmt. Eine großzügige Haupttreppe, die sich kreuzförmig nach oben entwickelt, verbindet die Etagen und schafft Lufträume, die Sichtbezüge zwischen den Bibliotheksabteilungen ermöglichen Der inhaltliche Schwerpunkt der Bibliothek verschiebt sich dabei von der Aufbewahrung von Büchern hin zu einem lebendigen, interdisziplinären Lernort. Offenheit, Transparenz und die Verbindung der Bereiche spiegeln die zentralen Werte der TU Dortmund wider: Interdisziplinarität, Kommunikation und Kooperation.

 

 

Über der Bibliothek befinden sich die Räume der Universitätsverwaltung, des Rektorats sowie des Studierendenservice. Die Konzentration dieser wichtigen Einrichtungen an einem Ort macht das Gebäude nicht nur zu einem architektonischen, sondern auch zu einem organisatorischen Leuchtturmprojekt. Nachhaltigkeit spielt bei der Planung eine zentrale Rolle. Das Gebäude erfüllt den Effizienzstandard 40 gemäß BEG. Geothermie wird die Wärmeversorgung unterstützen, während Photovoltaik-Paneele auf dem Dach zur Stromversorgung beitragen. Zudem wird ein Bauteilkataster angelegt, um die Prinzipien des zirkulären Bauens zu gewährleisten.

 

   Grundriss

 

 

   

Im Zuge der Vorplanung wurde geprüft, ob das bestehende Bibliotheksgebäude aus der Gründungszeit der TU erhalten werden kann. Angesichts des veränderten Nutzerverhaltens, das die Bibliothek heute vor allem als Lernort begreift, sowie erheblicher energetischer und städtebaulicher Mängel entschied man sich für den Neubau. Dieser fügt sich in den städtebaulichen Masterplan für den Campus Nord ein, der grundlegende Gestaltungsprinzipien für öffentliche Räume und Neubauten definiert.

 

Mit diesem Neubau wird die Universitätsbibliothek der TU Dortmund zum architektonischen und funktionalen Herzstück des Campus – ein Ort der Begegnung, des Lernens und der Inspiration.

 

Meldung: Max Dudler Presse, Berlin

 

 

   

 

 

   

Kulturexpress ISSN 1862-1996

 vom 21. Februar 2025