Denkmalschutz

 

Kleingartenanlage in Frankfurt am Main restauriert

 

 

Gartenlaube in der Siedlung Römerstadt in Frankfurt am Main, Foto: Matthias Matzak

Eine von Margarete Schütte-Lihotzky entworfene Gartenlaube wurde restauriert. Dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale konnte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) im vergangenen Jahr die Sanierung einer denkmalgeschützten einzigartigen Kleingartenanlage aus dem Jahr 1927 in Frankfurt am Main unterstützen. Die Gartenlaube ist nun fertig restauriert und wurde am 1. September im Mustergarten des Neuen Frankfurt eröffnet. An dem kleinen Festakt nahm auch Werner Völler, Ortskurator Frankfurt am Main der DSD, teil. Die Anlage gehört zu den über 280 Denkmalen, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.
 

Die Kleingartenanlage samt Lauben ist Teil der Siedlung Römerstadt. Die Gärten wurden 1927/1928 für die Bewohner der dortigen Mehrfamilienhäuser geschaffen. Neben Licht, Luft und Sonne war das Stadtgrün eine Grundfeste im Neuen Frankfurt. Unter dem Stadtrat Ernst May entstanden durchgrünte Siedlungen in Anlehnung an die Ideen der englischen Gartenstadtbewegung. Folglich ist der Mustergarten mit seiner Gartenlaube ein wichtiges Element dieses Erbes der Moderne, das das alltägliche Leben von Arbeitern zur Zeit der Weimarer Republik bezeugt.
 

 

Innenansicht

 

Auf jeder Parzelle wurde eine normierte, von Margarete Schütte-Lihotzky entworfene Gartenlaube errichtet. Die Laube auf knapp vier Quadratmetern Grundfläche mit Werkzeugschrank und Fahrradschuppen bildete das Zentrum des normierten Kleingartens.

Die einzige Architektin im Team von Ernst May hat vier Laubentypen entwickelt, die 1927 als "Frankfurter Norm für Kleingartenbauten" von der Stadt herausgegeben wurden. Ähnlich ihrer als „Labor“ bezeichneten Frankfurter Küche sollten auch die modernen Gärten, einer fein abgestimmten Maschine gleich, den größtmöglichen Ertrag durch optimalen Mitteleinsatz einbringen.

Zum Objekt:
Die renovierte Gartenlaube entspricht Typ II der vom Hochbauamt der Stadt Frankfurt, Abteilung Gartenwesen, erarbeiteten Typenblätter aus der Zeit um 1927. Zur Gartenlaube gehören 270 Quadratmeter Nutzfläche. Die Laube diente dem Schutz und der Erholung der Gärtner ebenso wie der Unterbringung von Gartengeräten.


 

 

Meldung: Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn

 

Siehe auch:  Die Kleingartenlaube von Margarete Schütte-Lihotzky

 

 

   

 

 

   

Kulturexpress ISSN 1862-1996

 vom 05. Oktober 2024