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Team „Wolfsweide and friends“
© Marius Winter |
Menschen zur
Musik, Musik zu den Menschen
Die Idee einer Verknüpfung von kulturellen
wie auch gemeinschaftlichen Erlebnissen hatte
die Alte Oper gemeinsam mit der Stiftung
Polytechnische Gesellschaft entworfen und dafür
verschiedene Möglichkeiten einer Umsetzung – z.
B. gemeinsame Konzertbesuche, Hauskonzerte,
Straßenfeste mit Musik – skizziert. Elementarer
Bestandteil des Projekts bleibt jedoch das
Eigenengagement der teilnehmenden
Straßengemeinschaft. Die Bürger*innen sollen
sich mit eigenen Ideen und Konzepten einbringen,
die zur Straße und ihren Anwohner*innen passen,
und profitieren bei der Umsetzung von der
musikalischen, musikdramaturgischen und
organisatorischen Expertise der Alten Oper und
der Stiftung Polytechnische Gesellschaft.
Eine Straße wurde
gefunden
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Insgesamt zwölf Bewerbungen um eine Teilnahme am Projekt wurden bis zum Anmeldeschluss Ende April 2024 eingereicht. Drei Teams wurden in eine zweite Runde eingeladen, um sich persönlich der aus Vertreter*innen der Alten Oper, der Stiftung Polytechnische Gesellschaft und der Stadt Frankfurt bestehenden Jury vorzustellen. Was die Sichtung der Bewerbungen zeigte: Alle Straßengemeinschaften brachten sich mit originellen Präsentationen ein und waren sehr interessiert daran, die Alte Oper von innen kennenzulernen. Alle drei Teams der Finalrunde berichteten, dass allein durch die gemeinsame Arbeit an der Bewerbung viele neue Verbindungen in der Straße entstanden sind, Gemeinsamkeiten entdeckt wurden und die Lust auf eine Zusammenarbeit gewachsen ist.
Nach zwei Jurysitzungen im Mai und Juni fiel die
Entscheidung zugunsten des Teams „Wolfsweide and
friends“, das über die gesamte Saison 2024/25
bei der Realisierung gemeinsamer musikbezogener
Projekte unterstützt wird und in diesem Rahmen
auch mehrfach die Alte Oper besuchen wird. Die
Zweitplatzierten unterstützt die Alte Oper,
indem sie eine Jazz-Band für deren Sommerfest
stellt, und die drittplatzierte Gruppe ist zum
Saisoneröffnungskonzert der Alten Oper im
September 2024 eingeladen.
Die Gewinner sind
aus Preungesheim
Das
Gewinnerteam von der „Wolfsweide“ in
Preungesheim überzeugte die Jury mit seiner
besonders kreativen und engagierten Bewerbung
und mit vielen fundierten und konkreten
Vorstellungen davon, was in dem Projektjahr
erreicht werden soll und kann. Zum Kernteam
gehören 13 Anwohner*innen der Straße, die ihre
Sicht auf das Projekt, ihre Wünsche und
Vorstellungen in ihrer Präsentation und im
„Bewerbungsgespräch“ klar formulierten. Ihr Ziel
ist es, die Nachbarschaft zu stärken und für
intensiveren Austausch zu sorgen, Angebote für
Kinder sollen geschaffen werden, Jung und Alt
zusammengebracht werden. Ein Straßenfest soll
etabliert werden, und dabei geht es auch darum,
die Außenwirkung der Straße bzw. des oft allein
mit der JVA assoziierten Viertels positiv zu
entwickeln. Beworben hat sich das Team als
„Wolfsweide and friends“, weil auch einige
angrenzende Stichstraßen an den Aktionen
beteiligt werden sollen.
Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig sieht
das Projekt als wichtigen Beitrag zum Transfer
von Kultur in die Stadtteile: „Kultur für alle
und mit allen wird in diesem Projekt auf
besondere Weise gelebt und in die Stadtteile
getragen. Durch das Zusammenwirken von
professionellen Künstlerinnen und Künstlern auf
der einen und engagierter Bürgerbeteiligung auf
der anderen Seite entsteht ein Projekt, das
durch das gemeinsame kulturelle Erlebnis direkt
vor der Haustür ein nachbarschaftliches
Miteinander schafft, das in anonymen Großstädten
häufig fehlt. Ich danke der Alten Oper und der
Stiftung Polytechnische Gesellschaft für diesen
Anstoß, die Musik auf kreative Weise im
öffentlichen Raum zugänglich zu machen.“
Alte Oper-Intendant Dr. Markus Fein
erläutert: „Die Wolfsweide ist so bunt und
divers wie unsere Stadt. Hier leben Jung und
Alt, Familien mit Kindern und Alleinstehende,
Ur-Frankfurter*innen und Zugezogene. Wir freuen
uns, die Anwohner*innen und das, was sie
antreibt, besser kennenzulernen, ihnen unsere
Welt zu zeigen und dabei auch von ihnen, ihren
kulturellen Bedürfnissen und Interessen zu
lernen. Das Projekt ist bewusst offen formuliert
und lässt Spielraum für vielerlei Ideen. Umso
gespannter bin ich, wo die Reise hingeht.“
Prof. Dr. Frank E. P. Dievernich,
Vorstandsvorsitzender der Stiftung
Polytechnische Gesellschaft ergänzt: „Wir sind
begeistert von den kreativen und individuellen
Herangehensweisen aller Bewerberinnen und
Bewerber. Straßen aus ganz unterschiedlichen
Stadtteilen haben sich beworben. Schon die
Bewerbungsphase hat also gezeigt, wie viel
Energie und auch Identifikation unsere
Projektidee in den Frankfurter Stadtteilen
freisetzen kann. So entsteht gesellschaftlicher
Zusammenhalt und ein nachbarschaftliches „Wir“ –
das sicher weit über den Projektzeitraum hinaus
trägt.“
Stellvertretend für das
Team „Wolfsweide and friends“ gibt
Esra Brunnbauer einen kleinen Einblick in
die Pläne der Straßengemeinschaft: „Es mangelt
uns nicht an engagierten Mitstreiter*innen und
an Ideen! Wir denken an Konzertabende im
Wohnzimmer, an Picknicke mit Musik, daran, den
bereits etablierten lebendigen Adventskalender
zu integrieren, an ein Konzert mit Stummfilm im
Garten, an ein Straßenfest mit allen Sinnen,
Workshops für Kinder und ein Patenmodell, bei
dem Jung und Alt gemeinsam Konzerte in der Alten
Oper besuchen. Die Musik wird uns bestimmt alle
einander noch näherbringen und neue Verbindungen
schaffen. Wenn es dann konkret wird und wir uns
mit Themen wie dem Engagement von Musiker*innen,
Plakaten, Beschaffung von Stühlen und Tischen
für eine lange Tafel, Straßensperrungen
befassen, freuen wir uns sehr auf und über
kompetente Hilfe. Wir sind wirklich dankbar für
diese einmalige Chance, unsere Straße neu zu
beleben und hoffen auf einen Nachhall über den
Projektzeitraum hinaus.“
Meldung: Alte Oper
Frankfurt, Konzert- und Kongresszentrum GmbH