Welche beeindruckende Wirkung die zeitgenössische,
lichtpoetische Kunst James Turrells in Österreichs hochalpiner
Naturlandschaft entfalten kann, zeigt sein neuestes Projekt: Mit
dem Skyspace-Lech erhält der Arlberg ein begehbares Kunstwerk,
das den Besuchern einzigartige visuelle Erfahrungen bringen und
die Kunstwelt bereichern wird.
Der US-amerikanische Künstler James Turrell, einer der
bedeutendsten Lichtkünstler der Welt, hat für Lech einen
„Lichtraum“ entworfen, wo das Zusammentreffen von Himmel und
Erde in der hochalpinen Landschaft mit neuem Blick zu erleben
sein wird. Seit den 1960er-Jahren arbeitet Turrell weltweit an
Lichträumen - Installationen, die mit einem spannungsgeladenen
Wechselspiel aus natürlichem und künstlichem Licht Materialität,
Fläche, Farbe und Raum intensiv erlebbar machen.
Eine gelungene Verbindung von öffentlicher Kunst
und der sie umgebenden Landschaft.
Als nahezu mystischer Lichtraum auf 1.780 Höhenmetern, auf der
Alpe Tannegg, verschmilzt der Skyspace-Lech beinahe unsichtbar
mit der hochalpinen Landschaft des Arlbergs. Für den
weitestgehend unterirdischen Bau ist eine spezielle Kuppel
vorgesehen, die sich öffnen lässt. Zugang gewährt ein 15m langer
Tunnel, dessen Blickachse exakt auf den imposanten
Biberkopf-Gipfel ausgerichtet wurde.

Verstärktes Bewusstsein für die eigene,
individuelle Wahrnehmung
Um die sinnliche Wahrnehmung der Besucher zu intensivieren,
taucht Turrell das unterirdische Gebäude in wechselnde, hell
leuchtende Lichtfarben. Einzigartig beim Skyspace-Lech ist die
Kombination mit einer zweiten Konzeption des Licht- und
Raumkünstlers – dem „Ganzfeldraum“. Unter einem Ganzfeld wird
ein strukturloses, gleichmäßig ausgeflutetes Sehfeld verstanden,
das durch seine Homogenität keinerlei Orientierung bietet. Durch
den Ganzfeld-Effekt eröffnet sich für den Besucher eine
außergewöhnliche visuelle Erfahrung: der Eindruck eines mit
Licht und Farbe gefluteten, grenzenlosen Raums. Mit dem
Totalausfall der Tiefenwahrnehmung einher geht eine
Sensibilisierung der inneren Wahrnehmung. Der nach innen
gerichtete Blick und damit das verstärkte Bewusstsein für die
eigene, individuelle Wahrnehmung ist ein zentrales Ziel von
James Turrell: “My desire is to set up a situation to which I
take you and let you see. It becomes your experience.“
Realisierung dank Crowdfunding
Ohne den Verein „Horizon Field“, der Unterstützung der Lecher
Bevölkerung und vieler Gäste und Freunde, wäre die Realisierung
dieses einzigartigen Kunstwerkes nicht möglich gewesen. Otto
Huber, Obmann des Vereins, verweist auf die Fundraising-Aktion
„A piece of Heaven“, bei der durch den Verkauf von 250
Bausteinen zum Preis von je 1.000 Euro fast ein Viertel des
Projektbudgets aufgebracht wurde: „Es hat uns gezeigt, wie viele
Menschen eine starke Beziehung zu dieser Kunst, aber auch zum
Ort Lech haben. Gäste aus aller Welt brachten sich mit großer
Begeisterung ein.“ Zum Dank finden sich die Spender mit
Namensgravuren am Skyspace verewigt.
