Bei jedem Neubau ist ein Fundamenterder zu
installieren. Isolationsfehler oder andere Mängel in einem
elektrischen Leitungssystem können ungünstige Wirkungen auf
andere leitfähige Systeme haben, z. B. auf die Gas- und
Wasserinstallation, Zentralheizungssysteme, Antennenanlagen oder
Anlagen für Haus- und Telekommunikation. Der Fundamenterder ist
unverzichtbar für den sicheren Betrieb der elektrischen Anlage
eines Gebäudes und damit auch unerlässlich für die Sicherheit
der Bewohner. Da sich in den vergangenen zehn bis 15 Jahren die
Bauweisen für Häuser entscheidend geändert haben, sind in diesem
Jahr die Richtlinien für die Planung und Ausführung des
Fundamenterders entsprechend aktualisiert worden:
Diese Richtlinien wurden in der DIN-Norm 18014, in der Version
18014:2014–03 vorgelegt. Die Initiative ELEKTRO+ hat alle
Informationen rund um die Erdungsanlage in der Broschüre „Fundamenterder“
zusammengestellt. Die Broschüre ist jetzt ebenfalls in
aktualisierter Fassung verfügbar, die die Änderungen der Norm
berücksichtigt. Die 5. Auflage können Interessierte kostenlos
unter folgendem Link herunterladen:
http://www.elektro-plus.com/downloads
Verantwortlich für die Planung des Fundamenterders ist der
Architekt oder der beauftragte Fachplaner, mit der Errichtung
der Erdungsanlage sind in der Regel Elektroinstallateure oder
Blitzschutzfirmen betraut. „Wird dabei die Ausführungsnorm nicht
beachtet und der Fundamenterder falsch installiert, sind die
Nutzer der elektrischen Anlage erheblich gefährdet“, betont
Claus Fitze, Sprecher der Initiative Elektro+. „Ein später
festgestellter, fehlerhafter Einbau des Fundamenterders lässt
sich meist nicht mehr rückgängig machen oder korrigieren – im
schlimmsten Fall kann juristisch eine Baugefährdung festgestellt
werden. Umso wichtiger ist es für jeden Beteiligten, die Norm zu
kennen und zu beachten.“

Die aktualisierte Norm berücksichtigt die geänderten
Rahmenbedingungen in der Baubranche. So ist inzwischen die
Niedrigenergiebauweise zum Standard geworden, bei der
Wärmeisolierschichten wie z. B. eine Perimeterdämmung oder
Glasschaumschotter im Bereich der Fundamente den direkten
Kontakt des Fundamenterders zum Erdreich unterbinden. Die
gleiche Herausforderung ergibt sich bei einer Ausführung des
Kellers als „weiße Wanne“ aus wasserundurchlässigem Beton. Diese
sorgt nicht nur für eine Abdichtung gegen drückendes Wasser, sie
behindert auch die für den Fundamenterder unverzichtbare
elektrische Leitfähigkeit zum umgebenden Erdreich. In beiden
Fällen schreibt die geänderte Norm den Einsatz eines Ringerders
aus korrosionsfestem Edelstahl außerhalb des Fundaments vor.
Zusätzlich fordert sie einen zweiten geschlossenen Ring als
separaten Potentialausgleichsleiter in der Bodenplatte des
Gebäudes, da der geschlossene Ring des Ringerders im
Außenbereich nur die Erdungsfunktion sicherstellt. Genau
festgelegt ist jetzt auch die Maschenweite des
Funktionspotentialausgleichsleiters – bei größeren zu
umspannenden Flächen wird eine Maschenweite von 10 x 10 Metern
empfohlen. Zudem muss der Potentialausgleichsleiter einmal je 20
Meter Gebäudeumfang jeweils mit dem Ringerder verbunden sein.
Dokumentation und Messung der Erdungsanlage
Die Installation des Fundamenterders muss ausdrücklich von einer
Elektro- oder Blitzschutzfachkraft durchgeführt oder zumindest
beaufsichtigt werden: Sie muss dem Energieversorger bestätigen,
dass die Anlage den anerkannten Regeln der Technik und sonstigen
Verordnungen entspricht und dauerhaft gefahrlos in Betrieb
genommen werden kann. Nach den Richtlinien der DIN 18014 ist es
erforderlich, die Ausführung sowie das Ergebnis einer
abschließenden Durchgangsmessung zu dokumentieren. Welche
Inhalte konkret gefordert sind, beschreibt die Norm in einem
Dokumentationsformblatt. Dieses Formblatt ist als Vorlage im
Anhang der ELEKTRO+ Broschüre „Fundamenterder“ enthalten und
steht auch im Internet unter www.elektro-plus.com kostenfrei zum
Download zur Verfügung.
Fundamenterder: Versteckter Lebensretter
Der Fundamenterder ist ein wichtiger Bestandteil der
elektrischen Anlage, denn er unterstützt die Wirksamkeit der
Schutzmaßnahmen gegen Gefahren aus ebendieser Anlage. Schadhafte
Isolierungen oder andere Mängel in einer Elektroinstallation
können andere leitfähige Systeme gefahrbringend beeinflussen,
zum Beispiel die Gas- und Wasserinstallation, das
Zentralheizungssystem, die Antennenanlage oder auch die
Kommunikationsanlage. Zudem trägt die immer größer werdende Zahl
elektrischer Endgeräte dazu bei, dass bei auftretenden Fehlern
auch Spannungsverschleppungen und somit für Menschen und Tiere
gefährliche Berührungsspannungen entstehen können. Gibt es dann
keine verlässliche Erdung und keinen Potentialausgleich, besteht
schnell Gefahr für Leib und Leben. Bei jedem Neubau ist nach DIN
18015–1, DIN VDE 0100–540 und den technischen
Anschlussbedingungen (TAB) des Energieversorgers ein
Fundamenterder zu installieren.