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Animation |
CA Immo errichtet das IntercityHotel
Frankfurt Hauptbahnhof Süd im Zuge einer Neuentwicklung des
gesamten Areals auf der Südseite des Frankfurter Hauptbahnhofs.
Bereits im Jahr 2016 hatte CA Immo hier ein neues Parkhaus mit
350 Stellplätzen für PKW und 300 Stellplätzen für Fahrräder
errichtet. Parallel zum Bau des Hotels errichtet das Immobilien
Unternehmen auf dem Grundstück zudem einen neuen Fernbusbahnhof
für Frankfurt. Bis Anfang 2019 werden insgesamt 14
Fernbusbahnsteige entstehen. Die ersten drei Busbahnsteige sind
bereits in Betrieb. Nach Fertigstellung der vierzehn Bahnsteige
wäre dies der Busbahnhof mit den meisten Bahnsteigen im
Bundesgebiet.
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Hotelzimmer im Bau
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Zur Sprache kam auch
die Umgestaltung am Bahnhofsvorplatz, was finanziell noch längst
nicht geregelt sei. Der Fußgängerbereich wird am Haupteingang
ungleich großzügiger ausfallen. Nach den Planungsentwürfen
sollen dort Brunnen- und Grünanlagen entstehen. Große Teile der
Infrastruktur, wie Taxistände und An- und Abfahrt für Reisende
mit Gepäck sollen unterirdisch verlaufen. Der
Verkehrsknotenpunkt am Hauptbahnhof soll aber erhalten bleiben,
da dieser auf anderem Wege gar nicht umzuleiten wäre. Dennoch
entsteht dort voraussichtlich ein Mammutprojekt. Ein Baubeginn
am Bahnhofsvorplatz wird frühestens nach Abschluss der
Bauarbeiten an der Südseite des Hauptbahnhofs beginnen, da
Flächen vor dem Bahnhof aus logistischen Gründen für schweres
Baugerät sowie Ein- und Ausladefläche für die Baustelle an der
Südseite benötigt werden.
Obwohl das Areal im Karree
an der Südseite des Hauptbahnhof liegt, prägt den Bauplatz eine rationalistische
Bauweise. Es gibt zwar einen Fußgängerdurchgang
zwischen Parkhaus und InterCity Hotel, auf Grünanlagen in diesem
Bereich wird komplett verzichtet. Auch die Fußgängersituation
ist meiner Meinung nach prekär, denn praktisch auf jeder Höhe
der Bahnhofsseite versuchen Fußgänger die Straße zu überqueren.
Die Hauswand des Frankfurter Hauptbahnhofs suggeriert Schutz
vor den vorbeifahrenden Autos und LKW's, nicht zuletzt fahren
dort Stadt- aber auch die Fernbusse vorbei. Besonders gefährdet
sind Fußgänger mit Gepäck in Form von Koffern, Rucksäcken oder
Rollis im Schlepptau. Im Moment bestimmen die logistischen
Anforderungen auf
der Baustelle das Straßengeschehen um das Areal herum.
Verkehrstechnisch wird diese Frage auch nur schwer zu bewältigen sein,
wenn nicht südländische Verkehrsregeln das Sagen haben sollen,
indem durch Handzeichen und Freundlichkeitsgesten der Verkehr
außerhalb der Zebrastreifen zu regeln ist.
Hartmut Schwarz,
Leiter Bahnhofsmanagement Frankfurt am Main der DB Station &
Service AG: "Der Frankfurter Hauptbahnhof ist die Schaltzentrale
für den gesamten Schienenpersonenverkehr in Deutschland und
Europa. Mehr als eine halbe Million Menschen gehen hier täglich
ein und aus. Uns ist der Bahnhof als attraktives Entree zur
Stadt- das der Bedeutung Frankfurts gerecht wird - sehr wichtig.
Deshalb werden wir den Bahnhof auch weiterhin sanieren und
modernisieren."
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Baustelle im Dezember 2017
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Diakon Carsten
Baumann, Leiter der Bahnhofsmission Frankfurt am Main,
betrachtet die Quartiersentwicklung im Kontext seiner Arbeit für
Menschen in besonderen Lebenslagen: "Wir sind froh, dass sich
das Erscheinungsbild der Südseite durch die bauliche
Strukturierung entscheidend verbessert. hat. Grundlegende
Probleme für die Menschen in besonderen Lebenslagen im Quartier
lösen sich damit nicht auf, deshalb will die Bahnhofsmission als
soziales Gesicht des Hauptbahnhofs' weiterhin eine qualifizierte
Anlaufstelle für Menschen in Not und für die Menschen am Rande
der Gesellschaft sein. Darüber hinaus bieten wir unserem neuen
Nachbarn unsere fachliche Unterstützung an, wenn es um die
Bewältigung von Krisensituationen geht. Ich hoffe, dass wir
positive Synergieeffekte unserer Zusammenarbeit dafür nutzen
können, um einen Anteil zur Verbesserung der Lebensumstände im
Quartier zu ermöglichen."
Insgesamt besteht die
Gefahr der Verdrängung bestimmter Personengruppen am
Hauptbahnhof. Dazu zählen Obdachlose und Drogenabhängige. Das
Quartier soll im Rahmen der Neugestaltung von diesen
Personengruppen bereinigt werden. Auf die Frage, wohin diese
gehen sollen nach der Verdrängung am Hauptbahnhof, blieb nur ein
unbeantwortetes Fragezeichen stehen. Das sei nicht Aufgabe der
Immobilienunternehmer sich um diese Belange zu kümmern. Carsten
Baumann sieht mit Besorgnis dieser Entwicklung entgegen. Auf das Rotlichtviertel wurde während des Termins am 18. Januar gar kein Bezug genommen,
obwohl diese Frage genauso humanitäre Belange der Stadtplanung
betrifft. Im Vordergrund steht der wohlwollende Blick auf die
Erneuerung an der Südseite des Hauptbahnhofs, was so viele Jahre
gedauert hat, bis endlich eine positive Veränderung der
baulichen Situation durch Baumaßnahmen eingetreten ist.
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InterCity Musterhotelzimmer, Deckenhöhe
2,25 m |
Thomas Feda,
Geschäftsführer der Tourismus+ Congress GmbH Frankfurt am Main,
erwartet für das Jahr 2017 erstmalig mehr als 9 Millionen
Übernachtungen auswärtiger Gäste in der Stadt: "Es überrascht
mich nicht, dass diese positive Entwicklung auch im
Bahnhofsquartier stattfindet. Es ist der urbanste und
vielfälligste Ort in Frankfurt und sogar für die New York Times
ein ,place to be'. Der Wandel zum Szenequartier ist
allgegenwärtig, exotische Restaurants, Geschäfte, Ateliers und
Kulturinitiativen sind für Einheimische wie für Städtetouristen
interessant."
IntercityHotel
Frankfurt Hauptbahnhof Süd
Mannheimer Straße 21
60329 Frankfurt/Main, Deutschland
Technische Daten
Bauzeit 2014 – 2018
Leistungsphase: 1-5,8
Vergabeform: Direkt
Bauherr/Auslober: CA
Immo
FFM Karlsruher Str.
GmbH & Co. KG
Projektarchitekt:
Till Schneider, Joachim Wendt
Sonstige Firmen:
Innendesign: Matteo Thun &
Partners
Brutto-Grundfläche:
22.091 m²
Brutto-Rauminhalt:
77.895 m³
Zertifizierung: DGNB
Gold (angestrebt)
Siehe auch:
Städtebauliche Neuerungen Südseite Frankfurter
Hauptbahnhof