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Die Dorfkirche in Solpke (Sachsen-Anhalt) stammt aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Mehrfach in ihrer Geschichte wurde sie zerstört, geplündert und wieder aufgebaut. Die derzeitige Restaurierung der Kirche wird von der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) mit 10.000 Euro gefördert. Die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) getragene Stiftung würdigt den spätromanischen Feldsteinbau als „Kirche des Monats September 2017“.
Viele Jahre lang hat die Evangelische Kirchengemeinde Solpke Gelder gesammelt, um die Sanierung finanzieren zu können. Im Frühjahr wurde mit der Restaurierung des Kirchturms der erste Schritt begonnen. Der westliche Dachreiter aus Fachwerk wurde 1773 hinzugebaut; gut 166.000 Euro werden für die Sanierung verausgabt. Im nächsten Jahr soll das Kirchenhauptschiff mit dem aus dem Jahr 1442 stammenden Dachstuhl instand gesetzt werden, damit der Einbau eines Gemeinderaums in die Dorfkirche möglich ist. 300.000 Euro wird das Vorhaben insgesamt kosten.
„Wir brauchen diesen Raum“, sagt der zuständige Pfarrer Gerd
Hinke. Seit 2014 ist Solpke keine eigene Pfarrstelle mehr;
Pfarr- und Gemeindehaus wurden verkauft. Die Frist für das
Recht, das Gemeindehaus weiter zu nutzen, wird absehbar
auslaufen. Der Pfarrer ist zuversichtlich: „Wir sind gut am
Werk!“ Die Turmhaube wurde abgenommen, wieder aufgesetzt und neu
mit Schiefer gedeckt, die Zimmerarbeiten sind demnächst
abgeschlossen, sodass das Kirchengeläut wieder funktioniert.
Im Zuge der Arbeiten wurde auch die Kugel der Wetterfahne
geöffnet. Darin fanden sich Zeitungen aus den Jahren 1911, 1952
und 2006, ein alter Gemeindebrief, Münzen der jeweiligen Zeit,
die von einem ehemaligen Pfarrer verfasste Chronik des Ortes.
Bevor die Kugel wieder geschlossen und an ihren Platz über der
Kirche zurückbefördert wurde, hat auch Gerd Hinke seine
Eindrücke zum Zeitgeschehen aufgeschrieben und hinzugefügt,
ebenso wie einen aktuellen Gemeindebrief. „Wir hoffen, dass nun
viele Jahre nicht mehr am Turm gearbeitet werden muss und die
Dokumente ruhen dürfen.“