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Im Atelier von Thomas Hildenbrand
entsteht derzeit die lebensgroße Madonnenfigur, die
einmal das „Goldene Lämmchen“ zieren wird. Sichtbar
das verschmitzte Lächeln um die Augen und auf den
Lippen der Holzmadonna, die ihren gebührenden Platz
in der Altstadt finden wird. Bildquelle: Thomas
Hildenbrand |
Zahlreiche unterschiedliche Handwerksdisziplinen kommen beim
Wiederaufbau der Frankfurter Altstadt zum Einsatz. Um die
Neubauten, vor allem aber die Rekonstruktionen in höchster
Qualität zu errichten, vertraut die DomRömer GmbH auf
Spezialisten aus dem gesamten Bundesgebiet. Einer von ihnen
ist Bildhauer Thomas Hildenbrand. In präziser Handarbeit
erstellt er zurzeit die 1,68 Meter große Madonnenfigur, die
einmal das Haus „Goldenes Lämmchen“ in der Gasse Hinter dem
Lämmchen zieren wird.
Die lebensgroße Figur aus Nussbaumholz stammte
ursprünglich aus der Zeitspanne zwischen 1450 und 1480 und
hing auf Höhe des ersten Geschosses an der Außenfassade.
Nach Abschluss der Bauarbeiten wird auch die neue Figur dort
ihren Platz finden. Der 35-jährige Holzbildhauer Thomas
Hildenbrand hat bereits für unterschiedliche Kirchen und
Galerien gearbeitet. Die Madonnenfigur für die
Rekonstruktion des „Goldenen Lämmchens“ ist allerdings auch
für ihn etwas Besonderes. „Es ist sehr ungewöhnlich, eine
Figur aus Nussbaumholz bearbeiten zu dürfen.
Das
Material eignet sich ausgezeichnet für Skulpturen, war
früher aber sehr teuer, sodass es nicht oft verwendet wurde.
Eine Figur dieser Größe erstellen zu können, in dem Wissen,
dass sie in der neuen Frankfurter Altstadt zu sehen sein
wird, ist für mich ein besonderer Ansporn.“ Mit den Arbeiten
an der Madonnenfigur selbst ist Hildenbrand bereits
weitgehend fertig. Momentan beschäftigt er sich mit dem
Konsolstein, auf dem die Madonna einmal stehen wird.
Insgesamt, so schätzt Hildenbrand, wird er rund 400 Stunden
an der Figur arbeiten. Damit sich das Holz später nicht
verzieht, muss für eine kontrollierte Trocknung gesorgt
werden. Jeden Tag befeuchtet der Bildhauer deshalb die
Oberfläche neu und trocknet das Holz mit einem Klimagerät.
Schritt für Schritt nähert sich die Madonna so ihrer
Vollendung. Nach der Fertigstellung transportiert
Hildenbrand sie von seinem Atelier in Oberaspach zu einer
Malerfirma, die die Farbfassung der Figur nach historischem
Vorbild übernimmt. Von dort führt ihr Weg nach Frankfurt.
Sobald das „Goldene Lämmchen“ fertig ist, wird die
Madonnenfigur an der Außenfassa-de angebracht. Mit Abschluss
des DomRömer-Projekts Ende 2017 können Bewohner und
Altstadt-Besucher die Figur dann an ihrem ursprünglichen
Bestimmungsort betrachten.