Geplantes Romantik-Museum als bedeutsamer Kulturort in den Koalitionsvertrag aufgenommen

  Was soll das heißen? Ist die Umsetzung eines Romantik Museum von Bund und Parteien abhängig? Der Bund hat viele solcher Aufgaben zu bewältigen. Die Chancen stehen somit auf halbe-halbe. Dort wo der Museumsneubau hin soll, ist auf jeden Fall ein einzigartiger Ort. Das bedeutet, in der Frankfurter Innenstadt am Großen Hirschgraben ist eine individuelle Herangehensweise gefordert. Solche kann aber oftmals zu internen Streitigkeiten führen, von denen in Frankfurt mit seiner städtebaulichen Komplexität viel zu berichten wäre. Beispiel ist die Neubebauung des Frankfurter Römerberg, wo nicht nur Parteien sondern auch ethische Beweggründe unterschiedlich sind. Die Epoche der Romantik birgt trotz aller Schönheit in sich ein Moment der Aufsplitterung und der Zerfaserung. Ein Grundprinzip, das sich gegen Vernunft und Aufklärung der vorherigen Epochen im 18. Jahrhundert stellen will. Wer sich dem ausliefert, läuft Gefahr ein Opfer dieser Auseinandersetzung zu werden. Brauchen wir so etwas? Zudem sollen für den Neubau Bestandsgebäude abgerissen werden, in denen Platz zumindest für einen Teil der Archive wäre. Das scheint den Befürwortern eine kalkulierbare Größe zu sein. Schließlich unterstützt der Kulturfonds Frankfurt RheinMain die Verwirklichung des Romantikmuseum. Zur Zeit ist ein großer Entwurfswettbewerb ausgeschrieben, an dem 15 Architekturbüros teilnehmen. Das Ergebnis wird im März 2014 erwartet.
 
Meldung: Goethemuseum, Frankfurt a/M, den 28.November 2013                                                   
 

Die Parteien, der gerade gebildeten Regierungskoalition vereinbarten in ihrem am 27. November veröffentlichten Koalitionsvertrag, die Förderung „national bedeutsamer Kulturorte vorrangig" zu prüfen. Insgesamt vier Einrichtungen werden genannt, an erster Stelle steht das geplante Deutsche Romantik-Museum in Frankfurt am Main.

 

Prof. Anne Bohnenkamp-Renken (Direktorin des Freiens Deutschen Hochstifts) meint dazu:

„Die Aufnahme des geplanten Deutschen Romantik-Museums als national bedeutsamer Kulturort in den Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD sehen wir als ein positives Signal aus Berlin. Die Entscheidung, die Förderung des Museums vorrangig zu prüfen, bestätigt uns in unserem Bemühen, die Realisierung des Vorhabens engagiert voranzutreiben. Noch fehlen rund 1,8 Mio. Euro bis zur Vollfinanzierung des Projektes. Durch den positiven Verlauf der aktuellen Spendenkampagne sind wir jedoch zuversichtlich, dass es gelingen kann, diese finanzielle Lücke zu schließen."

 

Die Zahlen im Überblick

Für die Erstellung des neuen Gebäudes und die Einrichtung der Dauerausstellung einschließlich sämtlicher Museumstechnik wurde vorab eine Höchstsumme von 16 Mio. Euro kalkuliert. Bereits die alte Bundesregierung hatte eine Förderung von 4 Mio. Euro in Aussicht gestellt, ebenso wie das Land Hessen. Weitere 8 Mio. Euro müssen vom Freien Deutschen Hofstifts aufgebracht werden. Eingeworben wurden inzwischen rund 5,5 Mio. Euro (Deutsche Bank AG, Ernst Max von Grunelius-Stiftung, Kulturfonds Frankfurt RheinMain, Privatspenden und Zuwendungen von privaten Stiftungen). Weitere 700.000 Euro sind in Aussicht gestellt, so dass derzeit der fehlende Anteil für die Realisierung des Museums bei ca. 1,8 Mio. Euro liegt.

 

Über das geplante Deutsche Romantik-Museum

Unmittelbar neben dem Frankfurter Goethe-Haus soll auf dem angrenzenden Grundstück der Museums-Erweiterungsbau entstehen. Geplant ist ein neuartiges, modernes und interaktives Museumsensemble, das nicht nur die Epoche der Romantik in all ihren Facetten erfahrbar machen wird, sondern auch Goethe selbst in ein ganz neues Licht rückt.

 

Basis für das Museum ist die weltweit einzigartige Sammlung zur Literatur der deutschen Romantik, die in den Archivkellern des Freien Deutschen Hochstifts liegt. Sie soll der Öffentlichkeit in einem lebendigen Ort für die Vermittlung der Epoche – insbesondere ihrer Literatur in ihrer intermedialen Vernetzung – zugänglich gemacht werden. Im Dialog mit Goethe-Haus und -Museum am Großen Hirschgraben in Frankfurt am Main – einer der ersten Adressen der Kulturnation Deutschland – wird das Deutsche Romantik-Museum einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Bildung und zur Reflexion europäischer Identität leisten. Die historische Chance, den lang gehegten Plan zu realisieren, bietet sich jetzt, denn nun wird das südlich direkt an das Goethe-Haus angrenzende Gelände frei.

 

Spendenkonto

Freies Deutsches Hochstift: Deutsche Bank,

Konto 092736805,

BLZ 500 700 10 (Deutsche Bank),

 

IBAN    DE34 5007 0010 0092 7368 05

BIC       DEUTDEFFXXX

Verwendungszweck: Deutsches Romantik-Museum

 

www.deutsches-romantik-museum.de 

 

Siehe auch: Ideen für Romantikmuseum. Auslobung eines Architekturwettbewerbs zum Start des Projekts Goethehöfe 2014

 

 

 

Kulturexpress ISSN 1862-1996

vom 30. November 2013