Weil das
Sozialrathaus im Stadtteil Bockenheim abgerissen wird, muss eine Kita
umziehen und
wird ab sofort in Containern auf dem Kurfürstenplatz untergebracht. Der Plan erregt
Besorgnis im Ortsbeirat 2. Das kann
nicht mehr als eine gefundene Notlösung sein.
Zum einen wird
wertvolle Grünfläche geopfert, welche der Steigerung von
Lebensqualität in städtischer Umgebung dient. Zum anderen können
Container immer nur das sein was sie sind, ein Provisorium. Was
nicht mit einer Neubau-Architektur und den daraus gewonnenen
gestalterischen Elementen vergleichbar ist. Deshalb stellt sich
die Frage, für wie viele Jahre werden diese Containerbauten im Park
aufgestellt bleiben? Mehr als drei Jahre sind bisher vorgesehen.
Wenn der Abriss des Altgebäudes auch zu begrüßen ist, werden
mit den neuen Containerbauten viel
weniger Kitaplätze als vorher zur Verfügung stehen.
Der Antrag OF 341/2 für den provisorischen Standort
der Kinderkrippe "Regenbogen" auf dem Kurfürstenplatz wurde
Ende Mai 2013 eingereicht. Zur Überprüfung standen die Tragfähigkeit
des Baugrundes und das Freihalten von Parkplätzen für die
Kindereinrichtung. Genehmigt wurden drei Stellplätze zur Nutzung
durch die Mitarbeiter der Kinderkrippe. Für die Eltern der Kinder
sind ebenfalls drei Parkplätze ausgewiesen. Eine nicht einfache
Rechnung bei dem Verkehrsaufkommen dem schon Anlieger unterliegen.
Die Anlage am Kursfürstenplatz wurde im 19. Jahrhundert durch die
Gebrüder Siesmayer erbaut. Vorher befand sich an diesem Ort ein
Sumpfgebiet, welches durch Auffüllung umgebaut wurde. Damit nicht
ähnliche Überraschungen wie beim Abrutschen des Kanals am Adorno
Platz vorkommen, war es notwendig geworden den Baugrund auf seine
Tragfähigkeit zu überprüfen.
Die Kosten für den Kitabau, so die Kritiker vom
städtischen Revisionsamt, seien ohnehin größer und teurer als nötig.
Geplante Kitas sollen daraufhin noch einmal kritisch überprüft
werden. Wo abgespeckt werden kann, ist bei der Dämmung der Gebäude
und bei der Größe der Freiflächen - so lang nur ein Neubau anstelle
der Kita am Kurfürstenplatz in Planung geht und zeitnah umgesetzt
werden kann.
Durchschnittliche Baukosten in der Rhein-Main Region
mit Frankfurt für eine Kita mit hohem Standard aber nicht
unterkellert, betragen eine Millionen Euro und mehr, also genau die
Summe die Bürgermeister Cunitz im ersten Halbjahr 2013 bei den
Sanierungen der Bestandsbauten im Frankfurter Schul- und Kitabau
eingespart hat. Wenn das keine Investition ist!
Um so mehr Einsparungen bei den Bauten im Bestand
In seiner
Sitzung am 4. Oktober, hat der Magistrat der Stadt Frankfurt die Liste I/ 2013 der Bauabrechnungen vom 1.
Januar bis 30. Juni 2013 bekanntgegeben. Bürgermeister und
Planungsdezernent Olaf Cunitz unterstreicht, das städtische
Hochbauamt habe bei acht Schul- und Kitasanierungen mehr als 1,7 Millionen Euro Minderkosten erzielen
können. Zugleich fielen lediglich bei der Dachsanierung der
August-Gräser-Schule geringfügige Mehrkosten von 7.671 Euro an, die
dem „Bauen im Bestand“ gelten.
„Diese gewaltigen Einsparungen in Millionenhöhe belegen erneut, dass
wir bei den öffentlichen Bauten der Stadt Frankfurt konsequent
Qualität, Nachhaltigkeit und Kostenbewusstsein verfolgen“, sagt
Planungsdezernent Cunitz.
„Effizienz, Kostendisziplin und Wirtschaftlichkeit
sind eben wesentliche Kennzeichen der Arbeit des Hochbauamtes im
Zusammenwirken mit dem Stadtschulamt und dem Eigenbetrieb Kita
Frankfurt. Bei den vorliegenden Projekten sind die Einsparungen umso
erfreulicher, da bei Sanierungen im Bestand immer wieder
Unwägbarkeiten auftauchen und in der Bauphase oft unvorhersehbare
zusätzliche Schäden festgestellt werden, weil bei der
Bestandserhebung nicht hinter alle Kulissen geschaut werden kann.“
Im Einzelnen handelt es sich bei den Minderkosten um die
Fassadensanierungen der Comeniusschule und der
Johann-Hinrich-Wichern-Schule, die Aula-Sanierungen des
Lessinggymnasiums, der Elisabethenschule und der
Ernst-Reuter-Schule, die Sanierung der naturwissenschaftlichen
Fachräume in der Herderschule und der Bettinaschule sowie die
Sanierung der Kita 115, Heinrich-Seliger Straße 39. Die Einsparungen
bei diesen acht Projekten summieren sich auf rund 1.731.825 Euro.
Bei der Comeniusschule ergaben sich Minderkosten in Höhe von rund
307.462 Euro durch günstige Ausschreibungsergebnisse. Die
Kostenberechnung lag bei 910.000 Euro.
Das Projekt an der Johann-Hinrich-Wichern-Schule
schloss bei veranschlagten Kosten von 818.720 Euro mit Minderkosten
von rund 40.886 Euro ab. Diese kamen durch günstig ausgeführte
Ingenieurleistungen zustande sowie dadurch, dass die für
„Unvorhergesehenes“ veranschlagten Mittel nicht in Anspruch genommen
werden mussten.
Beim Lessinggymnasium konnten bei veranschlagten Kosten von 882.000
Euro Minderkosten von rund 364.573 Euro erzielt werden – in erster
Linie durch extrem günstige Ausschreibungsergebnisse. Außerdem wurde
ein Teil der geplanten Bepflanzung im Außenbereich nicht umgesetzt
und bei den Baunebenkosten konnte der Honorarvertrag mit den
Architekten für zwei Maßnahmen zusammengefasst werden.
Bei der Elisabethenschule ergaben sich Minderkosten
von rund 151.410 Euro bei einer Kostenberechnung von 1,328 Millionen
Euro durch die Einsparung der geplanten Deckenkonstruktion. Die
vorhandene Decke konnte die neu zu tragende Konstruktion halten und
somit mussten die Mittel für „Unvorhergesehenes“ nicht in Anspruch
genommen werden.
Die Minderkosten von rund 227.496 Euro bei der
Ernst-Reuter-Schule – bei veranschlagten Kosten von 1,276 Millionen
Euro – ergaben sich im Wesentlichen durch günstige
Ausschreibungsergebnisse bei der Baukonstruktion und den Technischen
Anlagen, außerdem wurden auch hier die für „Unvorhergesehenes“
veranschlagten Mittel nicht benötigt.
Mit Minderkosten von rund 150.967 Euro schlossen die Arbeiten an der
Herderschule ab, bei veranschlagten Kosten von 765.000 Euro. Die
Minderkosten kamen ebenfalls durch günstige Vergabeergebnisse,
Eigenplanungen bei den Gewerken Elektro und Fachraumeinrichtung
wurden und die Nichtinanspruchnahme der Position „Unvorhergesehenes“
zustande.
Bei der Bettinaschule betrugen die Minderkosten rund
434.145 Euro, bei veranschlagten Kosten von 1,155 Millionen Euro. Im
Wesentlichen wurden die Einsparungen erreicht durch sehr günstige
Vergabeergebnisse, Eigenplanungen bei den Gewerken Elektro und
Fachraumeinrichtung und durch die Nichtinanspruchnahme der für
„Unvorhergesehenes“ veranschlagten Mittel.
Bei der Sanierung der Kita 115 wurde mit Minderkosten von rund
54.886 Euro abgeschlossen, bei veranschlagten Kosten von 1,125
Millionen Euro. Hier kamen günstige Ausschreibungsergebnisse und ein
reduzierter Planungsumfang bei den Außenanlagen zum Tragen.
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