Am
02. Oktober erhielt eine der baulichen
Ikonen aus den 1950er Jahren in
Frankfurt eine hohe Auszeichnung.
Bürgermeister und Planungsdezernent Olaf Cunitz
nahm den Hessischen
Denkmalschutzpreis 2013 von Dorothee
Hoffmann, Pressesprecherin von Lotto Hessen,
für die Sanierung der ehemaligen
Viktoria-Apotheke entgegen. Gemeinsam mit Stefan
Timpe vom städtischen Denkmalamt und dem
Gebäude-Eigentümer Rainer Hamacher brachten Cunitz und Hoffmann die Plakette an dem
doppelstöckigen Pavillon an der Fressgass
an.
„Nachdem im Jahr 2012 die Sanierung des
Kuhhirtenturms in Sachsenhausen mit dem
Hessischen Denkmalschutzpreis gewürdigt
wurde, ging erneut eine der acht begehrten
Auszeichnungen nach Frankfurt“, freute sich
Bürgermeister Cunitz. „Die Auszeichnung
belegt den hohen Stellenwert, den der
Denkmalschutz in Frankfurt genießt.“ Zudem
habe das städtische Denkmalamt eine erneute
Bestätigung seiner erfolgreichen Arbeit bei
der fachlichen Betreuung von
Sanierungsprojekten erhalten. Der
stellvertretende Leiter des Denkmalamtes
Stefan Timpe erhofft sich daher auch eine
gewisse Vorbildfunktion: „Die überaus
positive Außenwirkung dieses behutsamen
Sanierungsprojektes sollte künftigen
Bauherren Ansporn zur Nachahmung liefern.“
Der 1956 von Willimartin Romberger
ursprünglich als „Obstladen mit Fruchtbar"
geplante Pavillon wurde seit den späten
1950er Jahren als Apotheke genutzt und nach
einem Besitzerwechsel im Jahr 2012 durch das
Architekturbüro Hans Bezzenberger aus Bad
Homburg umgebaut und saniert. Herausragende
Merkmale sind geschosshohe, umlaufende
Fensterbänder. Die gesamte Fassade befindet
sich noch in ihrem bauzeitlichen
Originalzustand. Dieser wurde restauriert
und in seiner ursprünglichen Farbgebung
wieder hergestellt.
„Ohne einen für die besondere Qualität des
Gebäudes aufgeschlossenen Eigentümer und
einen Pächter, der mit der Filiale einer
exklusiven Textilbekleidungskette den
erhöhten Energieaufwand bereit ist zu
tragen, wäre der Erhalt der einzigartigen
Fensterkonstruktion in ihrem Urzustand kaum
durchsetzbar gewesen“, sagt Cunitz. „Es sind
glückliche Konstellationen wie diese, die
dazu beitragen, dass die 1950er
Jahre-Architektur allmählich die
Wertschätzung erhält, die ihr gebührt.“
Den Preis vergibt das Land Hessen seit 1986
gemeinsam mit der Lotterie-Treuhand GmbH
Hessen. In der Jury sitzen Vertreter des
Landesamtes für Denkmalpflege, des
Denkmalrats, des Ministeriums für
Wissenschaft und Kunst, des Handwerks, der
Unteren Denkmalschutzbehörden Hessens sowie
Vertreter der Lotterie-Treuhand GmbH. Elfmal
wurde er mittlerweile nach Frankfurt
vergeben. Die Auszeichnung, mit der jeweils
herausragende denkmalpflegerische Leistungen
von überregionaler Bedeutung gewürdigt
werden, ist zugleich Bestätigung für die
erfolgreiche Arbeit des städtischen
Denkmalamtes, das stets die fachliche
Betreuung der Sanierungsprojekte innehatte.