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Musikalische
Leitung Randall Poster
Musik
komponiert und dirigiert Alexandre Desplat
Ausführende
Produzenten Steven Rales, Arnon
Milchan
Produzenten Allison Abbate, Scott Rudin, Wes Anderson, Jeremy
Dawson
Drehbuch Wes Anderson, Noah Baumbach
Regie Wes
Anderson
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Kamera:
Nikon D3,
Nikon and Cooke Lenses
Labor:
DeLuxe
Negativfilmformat:
(mm/Video
Zoll) Digital
Kinematographisches Verfahren:
Digital
Intermediate (master format)
Digital Stills (source format)
Kino Filmformat:
35 mm (spherical)
(Kodak Vision 2383)
Bildseitenverhältnis:
1,85 : 1 Tonverfahren:
DTS |
SDDS
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DER
FANTASTISCHE MR. FOX ist der erste Animationsfilm von Regisseur Wes
Anderson. Mit Hilfe der klassischen Stop-Motion-Animationstechnik
entwickelt er seine ganz eigene Vision des gleichnamigen Bestsellers von
Roald Dahl („Charlie und die Schokoladenfabrik“ und „James und der
Riesenpfirsich“). Im Original werden die Figuren von George Clooney,
Meryl Streep, Jason Schwartzman, Bill Murray, Wally Wolodarsky, Eric
Anderson, Michael Gambon, Willem Dafoe, Owen Wilson und Jarvis Cocker
gesprochen. In der deutschen Synchronisation sind als Ehepaar Fox die
Schauspieler Andrea Sawatzki und Christian Berkel zu hören.
Zur
Entstehungsgeschichte
Roald Dahls Kinderbuch „Der fantastische Mr. Fox“ mit Illustrationen von
Donald Chaffin, das 1970 von Alfred A. Knopf in den USA und im selben
Jahr von George Allen & Unwin in Großbritannien zuerst veröffentlicht
wurde. Die bittersüße, ironische Filmversion wurde vom preisgekrönten
Regisseur Wes Anderson „Rushmore“ (1998), „Die Royal Tenenbaums“ (2001),
„Darjeeling Limited“ (2007) und dem Zauber der Stop-Motion-Animation neu
verfilmt.
Anderson, der in Houston, Texas aufwuchs, las „Der fantastische Mr. Fox“
schon als Kind und war von der Geschichte fasziniert. „Es war nicht nur
das erste Buch von Roald Dahl, das ich je gelesen habe, sondern auch
mein erstes eigenes Buch,“ erzählt Anderson. „Mir gefiel Mr. Fox, seine
irgendwie heldenhafte, etwas selbstverliebte Art. Und ich fand es toll,
in der Erde zu buddeln. Meine Brüder und ich waren besessen davon quasi
unter der Erde zu sein, uns durch Tunnel bewegen und Forts zu bauen.
Dahl ist ein wundervoller Autor und er bringt seine Persönlichkeit in
seinen Romanen kraftvoll zum Ausdruck.
Roald Dahl starb 1990, doch der Einfluss seiner Bücher und seine
Popularität sind bis heute ungebrochen. Das liegt sicher auch an den
Verfilmungen seiner gefeierten Kinderbücher, u.a. „Charlie und die
Schokoladenfabrik“ (das Buch diente sowohl 1972 als Vorlage für „Willi
Wonka und Charlie und die Schokoladenfabrik“ wie auch für die Verfilmung
mit Johnny Depp in der Hauptrolle aus dem Jahr 2005, „James und der
Riesenpfirsich“ (1996), „Matilda“ (1996) und „Hexen hexen“ (1989)
gehören zu weiteren Filmen, die auf Dahls Büchern basieren. Weitere
Filme befinden sich derzeit in den unterschiedlichsten
Entwicklungsstadien.
Anderson sicherte sich die Filmrechte für DER FANTASTISCHE MR. FOX von
Dahls Witwe Felicity „Liccy“ Dahl, die seinen literarischen Nachlass
verwaltet. Die Adaption von Dahls dünnem Kinderbuch in einen Film
erforderte unweigerlich Änderungen. „Im Buch passiert nicht genug für
einen abendfüllenden Spielfilm,“ erklärt Anderson, „also mussten wir
eine Menge Sachen neu erfinden. Dabei versuchten wir immer, etwas zu
schreiben, dass auch Roald Dahl angemessen und passend zu seiner
ursprünglichen Idee gefunden hätte. Wir wollten einen Roald-Dahl-Film
schreiben. Aber wir versuchten nicht, uns die gleichen Witze wie Roald
Dahl auszudenken, sondern brachten unsere eigenen Ideen mit ein.“
Anderson und Baumbach bewahrten den Kern der Geschichte, erweiterten die
Handlung aber nicht nur um neue Szenen, sondern auch um neue Figuren.
„Ihre Überarbeitung fügt sich ganz organisch in die Geschichte ein,“
betont Abbate, die das Gefühl hat, dass die Ergänzungen dem Tonfall und
dem Geist des Originals treu bleiben. „Die neuen Figuren wirken sehr
natürlich.“
STOP-MOTION
Die Stop-Motion-Animationstechnik wurde zum ersten Mal 1898 in dem Film
"The
Humpty Dumpty Circus" von Albert E. Smith und
J. Stuart Blackton verwendet. Die Technik gehört zu den ältesten
Spezialeffekten, die im Film eingesetzt werden und der akribische sehr
arbeitsintensive Animationsprozess hat sich seither kaum verändert. Sie
erfordert eine Bild für Bild Bearbeitung, damit ein dreidimensionales
Objekt – ein Puppe, ein Modell oder sogar ein Schauspieler – im Film zum
Leben erweckt werden kann und sich zu bewegen scheint.
In
Kinofilmen verwendet man 24 Bilder pro Sekunde. Dementsprechend müssen
Körper, Kopf, Arme, Beine, Hände, Finger, Augen, Ohren und der Mund der
Figur in feinsten Abstufungen zwischen den einzelnen Bildern bewegt
werden, damit am Ende bei der Projektion des Films die Illusion einer
fließenden Bewegung entsteht.
„Ich habe Stop-Motion schon immer geliebt“, sagt Wes Anderson, der schon
in seinem Film „Die Tiefseetaucher“ (2004) mehrere Szenen einbaute, die
von Henry Selick „Coraline“ (2009) inszeniert wurden. „Aber was ich mich
mehr als alles andere fasziniert hat, waren Puppen mit Fell.“
Anderson ließ sich am meisten von dem russischen Stop-Motion-Pionier
Ladislas Starewitch und seinem 1941 entstandenen Spielfilm „Reineke
Fuchs – Die Komödie der Tiere“ inspirieren. Er verwendete Puppen mit
echtem Tierfell und ihre handwerkliche Qualität zusammen mit der gröber
wirkenden, ruckartigen Animation entsprach genau Andersons Vorstellungen
für Mr. Fox. „Wes wollte auf keinen Fall einen super glatten Look“,
erzählt Animationsregisseur Mark Gustafson. „Er will, dass man ein
Gefühl für das Material und ein Verständnis für die Machart bekommt.
Niemand wird die Bilder mit computergenerierten verwechseln.“
Die
Sets und die Kostüme
Anderson
lässt sich gern von seiner Umgebung inspirieren. Die Figur eines
Bauernhofarbeiters, der nur im Hintergrund zu sehen ist, wurde durch ein
Gemälde aus dem 17. Jahrhundert in einem deutschen Restaurant angeregt.
„Wir waren auf dem Weg nach Prag und Wes entdeckte das Bild im
Hinterzimmer“, erinnert sich Dawson. „Wir machten Fotos und die dienten
dann als Vorlage für Earl Malloy.“
„Er verwendet gerne Elemente aus seiner
direkten Umgebung und Erfahrung. Sein Gehirn ist wie geschaffen dafür“,
fährt Dawson fort und erzählt, dass die Gestaltung der Küche von Mrs.
Bean durch die Kacheln in einer Pariser Bäckerei nahe Andersons Wohnung
sowie durch den Speisesaal im St. Johns Restaurant im Londoner Stadtteil
Smithfield inspiriert wurde. „Wenn ihm irgendetwas ins Auge springt,
will er es auch benutzen.“
Die Designer ließen sich außerdem von
viktorianischen Fotos von bekleideten Tieren anregen. „Kleine Kätzchen
bei der Teestunde und Ähnliches. Es sieht total falsch aus und
gleichzeitig wirkt es sehr reizvoll“, sagt Lowry. „Ein bisschen davon
findet sich auch in unseren Figuren wieder.“
Um das
Aussehen von Mr. Fox und den anderen Figuren haargenau zu treffen, holte
sich Lowry Unterstützung bei Félicie Haymoz, einer jungen belgischen
Illustratorin.
Lowry
schätzt, dass sein Team ungefähr 4000 Requisiten und 150 verschiedene
Sets hergestellt hat. „Es war eine riesige Aufgabe“, erklärt er. „Wir
beschäftigten ungefähr 50 Leute in den Werkstätten, von Zimmerleuten
über Maler, Formenbauer, Recherche-Mitarbeitern bis zu den Laufburschen.
Und wir haben auch fast alle Requisiten, die wir hergestellt haben, beim
Drehen verwendet,
Die Sets waren zwischen 9 und 12 Metern
breit, insbesondere die großen Landschaften, die das Drehbuch vorsah. Im
Zusammenhang damit erzählt Lowry, dass er unterschiedlich große Puppen –
einige nur einen Zentimeter hoch – verwendete, die es ihm ermöglichten
die Größe der Sets zu reduzieren, die in der Originalgröße viel zu teuer
geworden wären. „Es versetzte uns in die Lage, viel monumentalere
Landschaften zu bauen, weil wir einfach nur zu den kleineren Puppen
wechseln mussten. Zum Beispiel für die Szene mit der Schießerei zwischen
Beans Nebengebäuden. Wir bauten ein ziemlich großes Set (7,5 Meter breit
und 4,7 Meter tief) im Maßstab 1:24, das durch den Einsatz von
entsprechend kleineren Puppen und Tieren wie ein
12 Meter großes Set wirkte. So haben wir einen sehr ökonomischen Weg
gefunden, größer wirkende Sets zu bauen. Die Landschaften waren aber
trotzdem eine echte Herausforderung.“
Insbesondere
da Anderson eine weitere schwierige Auflage machte: kein Grün im Film zu
verwenden. „Die Farbpalette ist in sofern bemerkenswert, weil sie
anfangs so restriktiv war“, erinnert sich Lowry. „Es gibt nur Senf-,
Gelb-, Rot- und Beigetöne. Das war erstmal etwas befremdlich, weil wir
viele Dinge verwenden sollten, die nicht in diese Farbpalette passten.
Aber schließlich haben wir eine ganz gute Formel gefunden, mit deren
Hilfe dann Grün zu Beige oder Ocker wurde. Es tauchen aber trotzdem noch
eine Menge anderer Farben im Film auf. Aber insgesamt hat Wes uns so
sehr auf diese besondere Farbpalette eingeschworen, dass der Film sehr
herbstlich wirkt. Er leuchtet richtig.“
Die Puppen
Für die
Anfertigung der Figuren nach Lowrys Entwürfen nahm die Produktion
Kontakt mit den preisgekrönten Puppenmachern Ian MacKinnon und Peter
Saunders auf. Zusätzlich zu dem normalen Herstellungsprozess für
Stop-Motion-Puppen, die aus Silikon oder Knetmasse auf einem
Kugellager-Skelett geformt werden, wurden die Tierfiguren in DER
FANTASTISCHE MR. FOX noch mit Fell überzogen. Wie bei den Requisiten
wurde jedes Kleidungsstück für die Puppen genau nach Andersons
Anweisungen genäht.
Zur Produktion
Die
Dreharbeiten zu DER FANTASTISCHE MR. FOX begannen am 9. Juni 2008 in den
Three Mills Studios im Osten von London. Der flimmernde Effekt der im
Film vorkommt, wird von Animatoren „boil“ genannt. Aber anstatt ihn zu
entfernen – was sehr zeitaufwendig und schwierig, aber nicht unmöglich
gewesen wäre – war Anderson entschlossen, ihn für den Film zu nutzen.
Hier zeigt sich ein weiteres Mal welchen Einfluss Stop-Motion-Filme wie
„Prokofjews Peter und der Wolf“ (2006) in der Regie von
Suzie Templeton
gehabt haben.
Twentieth Century Fox präsentiert
in Zusammenarbeit mit Indian Paintbrush und Regency
Enterprises
einen American
Empirical Film
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