SIN NOMBRE (Mexiko/ USA 2009)

Regie: Cary Joji Fukunaga

mit Edgar Flores, Paulina Gaitan, Kristyan Ferrer, Tenoch Huerta Mejia, Luis Fernando Pena, Diana Garcia, Gerardo Taracena, und Guillermo Villegas

Spieldauer 96 Minuten

Kinostart 29. April 2010

In diesem Film steckt die Fremdheit anderer Völker und anderer Sitten. Klänge mittelamerikanischer Musik ertönen fortwährend. Die Handlung  spielt in Mexiko. Eine Zugreise bis an die Küste bestimmt den Weg, das ewige Meer. Der Ort wohin sich Seelen zurückziehen, bevor sie ins Jenseits übertreten. Vordergründig träumt jeder von einer Zukunft in den USA. Letztlich ist es nur eine Flucht. Allein die Kriminalität bestimmt den Alltag auf der Straße. Die Härte mag ungewohnt sein, sie ist ein hartes Brot. Abscheu heißt das Credo dieser Welt. Das menschliche Dasein schmilzt zusammen auf einige Augenblicke der Sehnsucht zwischen Liebenden. Die Illusion hat einen hohen Preis. Realität könnte doch um so vieles schöner sein ohne diese permanenten Gewaltexzesse.  
 

Text und Foto: Prokino   

SIN NOMBRE handelt von der abenteuerlichen Liebesgeschichte von Sayra und Casper und ihrem Traum von einem besseren Leben.

 

Gewalt gehört zum Alltag von Casper: Als Mitglied der brutalen Gang Mara Salvatrucha führt er ein Leben auf der Überholspur – Abbremsen unmöglich. Als sich die Ereignisse überschlagen, trifft Casper eine folgenschwere Entscheidung und flieht aus den Fängen der Gang. Auch Sayra sehnt sich nach einer besseren Zukunft und kehrt ihrer Heimat den Rücken. Das Schicksal führt sie mit Casper in dem Moment zusammen, in dem er sich entscheidet, Sayra zu retten und dafür seineigenes Leben zu riskieren. Gemeinsam stürzen sich die beiden in ein gefährliches Abenteuer. Mutig steht Sayra Casper auf der Flucht vor der Mara zur Seite, während sie durch die mexikanische Landschaft der Hoffnung auf ein neues Leben entgegenfahren …

 

SIN NOMBRE ist eine Reise mitten in die Schattenwelt Mexikos. Ein packender Thriller mit furiosen Bildern, ein Gangster-Movie und zugleich eine berührende LoveStory über zwei junge Menschen, deren Wege sich schicksalhaft kreuzen und die im jeweils anderen eine verwandte Seele erkennen. Zugleich ist SIN NOMBRE ein berührendes Plädoyer für Menschlichkeit, persönliche Freiheit und Liebe. Cary Joji Fukunaga schafft es, eine Poesie in die Welt der Gestrandeten zu legen, die den Zuschauer berührt, bewegt und emotionalisiert.

 

SIN NOMBRE steht in direkter Tradition des neuen lateinamerikanischen Independent-Kinos. Produziert von Amy Kaufmann bei Focus Features („21 Gramm“,„Lost in Translation - Zwischen den Welten“, „... mit deiner Mutter auch!“) und den mexikanischen Superstars Gael García Bernal und Diego Luna, drehte der Amerikaner Cary Joji Fukunaga an Originalschauplätzen in Mexiko ein überwältigendes Regiedebüt, das eine kompromisslose Welt zeigt, in der Liebe und Menschlichkeit den Kampf gegen tägliche Gewalt aufnehmen – atemberaubend, cool und sexy.

 

SIN NOMBRE wurde mit dem Regiepreis sowie dem Preis für die Beste Kamera in Sundance, dem New Director‘s Award beim Edinburgh Filmfestival und dem Preis der Jury in Deauville ausgezeichnet. Außerdem erhielt der Film den Washington DC Area Film Critics Association Award als Bester Ausländischer Film.

 

Auf dem 20. Stockholm International Film Festival konnte SIN NOMBRE gleich drei Preise erringen: den Preis für den besten Debütfilm, dem FIPRESCI-Preis sowie den Darstellerpreis für Hauptdarsteller Edgar Flores. Im Oktober 2009 feierte SIN NOMBRE im Rahmen der 43. Internationalen Hofer Filmtage seine Deutschlandpremiere. Ein Filmtrip in der aufregenden Tradition von „Amores perros - Von Hunden und Menschen“ und „City of God“, der die Zuschauer in seinen Bann zieht, festgehalten in schonungslos direkten und berührend schönen Bildern, komplementär ergänzt durch den Sound Lateinamerikas.

 

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vom 01. Mai 2010