REMEMBER ME  Lebe den Augenblick (USA 2010)

Regie: Allen Coulter

Mit Tyler Hawkins, Ally Craig, Seargent Neill Craig, Lena Olin, Tate Ellington, Ruby Jerins, Pierce Brosnan, Kate Burton, Gregory Jbara

Spieldauer: 113 Minuten

Kinostart: 25. März 2010

Eine Liebe, die durch Tylers Geheimnis, aber auch wegen der Zerbrechlichkeit des Lebens gefährdet ist.

 

 Text und Foto: Concorde Filmverleih 

Die Schlüsselszene zum Film spielt am Anfang in New York, 1991. Es ist der Prolog um in das Geschehen einzusteigen. An einem fast menschenleeren Bahnsteig in Brooklyn wartet Helen Craig (Martha Plimpton) mit ihrer 11-jährigen Tochter Ally auf die nächste U-Bahn. Zwei junge Männer fallen der Mutter auf, die sie misstrauisch aus den Augenwinkeln heraus beobachtet. Als der Zug einfährt, bestätigen sich ihre schlimmsten Befürchtungen. Mit schnellen Schritten kommen die Männer auf Helen zu, rauben sie aus und flüchten in die geöffnete Tür eines Zugabteils. Einige Sekunden lang treffen sich ihre Blicke, dann geschieht das Unfassbare. Aus dem Wagen heraus feuern die Diebe auf ihr Opfer, das vor den Augen ihrer Tochter stirbt. Als Helens Mann Neil (Chris Cooper), ein Cop, am Tatort eintrifft, bricht der Schmerz nicht nur sein Herz. Bilder von Schrecken und Verzweiflung, die die kleine Ally nie mehr vergessen wird. Genau hier erfährt die Filmszene einen Schnitt, der notwendig ist um die weitere Handlung zu verstehen.

 

Tyler Hawkins (Robert Pattinson) ist 21 Jahre jung, ist charmant und sensibel, aber auch voller Selbstzweifel und Zorn. Er ist zornig auf seinen Bruder, der sich vor sechs Jahren das Leben nahm. Zornig auf seinen Vater (Pierce Brosnan), der nach dieser Tragödie in seinen beruflichen Erfolg flüchtete und Tyler wie auch die kleine Schwester Caroline (Ruby Jerins) vernachlässigt hat. Zornig schließlich auch auf einen New Yorker Cop (Chris Cooper), der ihn nach einer Prügelei verhaftet. Um diesen Polizisten an seinem wundesten Punkt zu treffen, lässt sich Tyler auf einen dummen Vorschlag seines Kumpels Aidan (Tate Ellington) ein. Er soll Ally (Emilie de Ravin), die Tochter des Cops, die wie Tyler an der gleichen Uni in New York studiert, verführen. Was aber mit den schlechtesten Absichten beginnt, entwickelt sich zu einer großen Liebe zweier verwandter Seelen, die beide geliebte Menschen verloren haben. Eine Liebe, die von Tylers Geheimnis, aber auch der Unberechenbarkeit des Lebens gefährdet wird.

 

Produktionsnotizen

 

Der Sommer, der den Ereignissen vom 11. September 2001 vorausging, ist für alle Amerikaner eine Zeit der Unschuld. Diese Zeit bildet auch den Rahmen für das romantische Drama REMEMBER ME. In diesem ergreifenden Film spielt Robert Pattinson den rebellischen Tyler, der an der New York University studiert und mit seinen Überzeugungen von der Liebe wie auch der Realität und Komplexität des Lebens ringt. Besonders deutlich wird das in dem von Streitereien geprägten Verhältnis zu seinem Vater, gespielt von Pierce Brosnan, aber auch im unerwarteten Trost, den er in der Liebe zu Ally (Emilie de Ravin) findet. Pattinson zeigt sich in seiner Rolle zu ihr nach außen hart, nach innen aber mit großer Empfindsamkeit und einem Widerspruchsgeist, der typisch ist, wenn sich junge Männer aus dem Schatten ihrer Väter lösen wollen, gleichzeitig aber versuchen, Kontakt zu ihnen aufzubauen.

 

Bereits in den ersten Szenen des Films wird enthüllt, dass die von Pattinson und de Ravin gespielten Figuren einen schweren Verlust erlitten haben, der sie aneinander bindet. Im Verlauf der Geschichte wir der allmähliche Zugang zum Leben dieser Familien ermöglicht. Dabei wird deutlich, dass Verlust in beiden Fällen die Familiendynamik verändert hat - einige Familienmitglieder näher zusammengebracht, andere voneinander entfernt hat. Über diese ganzen Entwicklungen hindurch präsentiert sich REMEMBER ME als unvergessliche Geschichte über die Macht der Liebe, die Stärke von Familie und die Bedeutung der Einstellung, jeden Tag des Lebens als wertvoll zu betrachten.

 

Will Fetters hat ein unglaublich berührendes Drehbuch geschrieben. Tyler und Ally  verbindet ein anfangs nicht angesprochenes, unentdeckt bleibendes Band, das sichtbar wird, als sie sich näher kennen lernen. Es ist eine Geschichte voller Humor, Schmerzlichkeit und emotionaler Komplexität. Eine wunderschöne Lovestory.

 

„Es geht um Liebe und Verlust, um den Versuch, das eigene Leben und die Gründe für bestimmte Ereignisse zu verstehen", sagt Produzent Nick Osborne. Es geht nicht unbedingt darum, Antworten zu finden, sondern diesen Antworten näher zu kommen.

 

 

Titelseite

vom 27. März 2010