Die
Schlüsselszene zum Film spielt am Anfang in New York, 1991. Es ist
der Prolog um in das Geschehen einzusteigen. An einem fast
menschenleeren Bahnsteig in Brooklyn wartet Helen Craig (Martha Plimpton) mit ihrer 11-jährigen Tochter Ally auf die nächste U-Bahn.
Zwei junge Männer fallen der Mutter auf, die sie misstrauisch aus
den Augenwinkeln heraus beobachtet. Als der Zug einfährt, bestätigen
sich ihre schlimmsten Befürchtungen. Mit schnellen Schritten kommen
die Männer auf Helen zu, rauben sie aus und flüchten in die
geöffnete Tür eines Zugabteils. Einige Sekunden lang treffen sich
ihre Blicke, dann geschieht das Unfassbare. Aus dem Wagen heraus
feuern die Diebe auf ihr Opfer, das vor den Augen ihrer Tochter
stirbt. Als Helens Mann Neil (Chris Cooper), ein Cop, am Tatort
eintrifft, bricht der Schmerz nicht nur sein Herz. Bilder von
Schrecken und Verzweiflung, die die kleine Ally nie mehr vergessen
wird. Genau hier erfährt die Filmszene einen Schnitt, der notwendig ist
um die weitere Handlung zu verstehen.
Tyler Hawkins (Robert
Pattinson) ist 21 Jahre jung, ist charmant und sensibel, aber auch
voller Selbstzweifel und Zorn. Er ist zornig auf seinen Bruder, der
sich vor sechs Jahren das Leben nahm. Zornig auf seinen Vater
(Pierce Brosnan), der nach dieser Tragödie in seinen beruflichen
Erfolg flüchtete und Tyler wie auch die kleine Schwester Caroline
(Ruby Jerins) vernachlässigt hat. Zornig schließlich auch auf einen
New Yorker Cop (Chris Cooper), der ihn nach einer Prügelei
verhaftet. Um diesen Polizisten an seinem wundesten Punkt zu
treffen, lässt sich Tyler auf einen dummen Vorschlag seines Kumpels
Aidan (Tate Ellington) ein. Er soll Ally (Emilie de Ravin), die
Tochter des Cops, die wie Tyler an der gleichen Uni in New York
studiert, verführen. Was aber mit den schlechtesten Absichten
beginnt, entwickelt sich zu einer großen Liebe zweier verwandter
Seelen, die beide geliebte Menschen verloren haben. Eine Liebe, die
von Tylers Geheimnis, aber auch der Unberechenbarkeit des Lebens
gefährdet wird.
Produktionsnotizen
Der Sommer,
der den Ereignissen vom 11. September 2001 vorausging, ist für alle
Amerikaner eine Zeit der Unschuld. Diese Zeit bildet auch den Rahmen
für das romantische Drama REMEMBER ME. In diesem
ergreifenden Film spielt Robert Pattinson den rebellischen Tyler,
der an der New York University studiert und mit seinen Überzeugungen
von der Liebe wie auch der Realität und Komplexität des Lebens
ringt. Besonders deutlich wird das in dem von Streitereien geprägten
Verhältnis zu seinem Vater, gespielt von Pierce Brosnan, aber auch
im unerwarteten Trost, den er in der Liebe zu Ally (Emilie de Ravin)
findet. Pattinson zeigt sich in seiner Rolle zu ihr nach außen hart,
nach innen aber mit großer Empfindsamkeit und einem
Widerspruchsgeist, der typisch ist, wenn sich junge Männer aus dem
Schatten ihrer Väter lösen wollen, gleichzeitig aber versuchen,
Kontakt zu ihnen aufzubauen.
Bereits in den
ersten Szenen des Films wird enthüllt, dass die von Pattinson und de
Ravin gespielten Figuren einen schweren Verlust erlitten haben, der
sie aneinander bindet. Im Verlauf der Geschichte wir der allmähliche
Zugang zum Leben dieser Familien ermöglicht. Dabei wird deutlich,
dass Verlust in beiden Fällen die Familiendynamik verändert hat -
einige Familienmitglieder näher zusammengebracht, andere voneinander
entfernt hat. Über diese ganzen Entwicklungen hindurch präsentiert
sich REMEMBER ME als unvergessliche Geschichte über die Macht der
Liebe, die Stärke von Familie und die Bedeutung der Einstellung,
jeden Tag des Lebens als wertvoll zu betrachten.
Will Fetters
hat ein unglaublich berührendes Drehbuch geschrieben. Tyler und Ally
verbindet ein anfangs nicht angesprochenes, unentdeckt bleibendes
Band, das sichtbar wird, als sie sich näher kennen lernen. Es ist
eine Geschichte voller Humor, Schmerzlichkeit und emotionaler
Komplexität. Eine wunderschöne Lovestory.
„Es geht um
Liebe und Verlust, um den Versuch, das eigene Leben und die Gründe
für bestimmte Ereignisse zu verstehen", sagt Produzent Nick Osborne.
Es geht nicht unbedingt darum, Antworten zu finden, sondern diesen
Antworten näher zu kommen.