Spannender Thriller mit Matt Damon in der Hauptrolle

GREEN ZONE (USA 2010)
Regie: Paul Greengrass

mit Matt Damon, Greg Kinnear, Brendan Gleeson, Amy Ryan, Khalid Abdalla und Jason Isaacs

 

Spieldauer 120 Minuten

Kinostart 18. März 2010

Matt Damon und Paul Greengrass (Bourne-Filme) inszenieren spannungsgeladenen Irak - Kriegs -Thriller nach 2003 und der vergeblichen Suche nach Massenvernichtungswaffen.
 

 Text und Foto: UPI   

Basierend auf dem Buch von Rajiv Chandrasekarans bietet der Film einen Blick hinter die Kulissen der Irak-Besatzung durch die US-Armee. Paul Greengrass ist mit „Green Zone“ eine haut- und realitätsnahe Action-Achterbahnfahrt gelungen – ein knallharter, atemloser Polit- und Agentenkrimi, bei dem die Grenzen zwischen Fiktion und Wahrheit genauso verschwimmen wie die zwischen Feind und Freund.

Bagdad, im Frühjahr 2003. US-Armee-Offizier Roy Miller (Matt Damon) und sein Team sind abkommandiert worden, um nach den Massenvernichtungswaffen zu suchen, die angeblich in der irakischen Wüste verborgen liegen. Auf der Suche nach tödlichen chemischen Stoffen müssen die Soldaten die Sicherheit der sogenannte „Green Zone“ verlassen und geraten so von einem höchst gefährlichen, mit Minen und Sprengfallen übersäten Gebiet ins nächste. Nur durch Zufall stolpern sie dabei über ein raffiniertes Tarnmanöver, das nun das eigentliche Ziel ihrer Mission in Frage stellt.

Wie sich bald herausstellt, werden Miller und seine Leute von rivalisierenden CIA-Agenten - darunter der zwielichtige Sonderbeauftragte des Pentagons Clark Poundstone (Greg Kinnear) - zu ziemlich fadenscheinigen Einsätzen hinbefohlen und dadurch an vorderster Front fast aufgerieben. Miller erkennt, dass er auf eigene Faust handeln muss, wenn er die verfahrene Situation aufklären will. Mit einer Handvoll loyaler Männer beginnt er nun sich auf fremdem und extrem feindlichem Terrain durch geschickt verdeckte und infam verfälschte Spionageoperationen hindurchzukämpfen. Unbeirrt sucht er so nach den Antworten, die entweder ein verbrecherisches Regime entlasten oder den Krieg in einer instabilen Region eskalieren lassen werden. In dieser heißen Phase inmitten eines Klimas von hochexplosiver Gewalt wird er schnell feststellen, dass die am schwersten zu handhabende Waffe die Wahrheit ist.

Gemeinsam mit der Washington-Post-Korrespondentin Lawrie Dayne (Amy Ryan), die von Bagdad aus über den Irak-Krieg berichten soll, deckt Miller nach und nach eine gefährliche und raffinierte Verschwörung in den eigenen Reihen auf. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis er selbst ins Fadenkreuz seiner Widersacher gerät und zum Abschuss freigegeben wird. Da setzt Miller alles auf eine Karte. Inmitten eines brutalen Sperrfeuers beginnt ein packender Kampf um die Wahrheit - und ums Überleben.

Über die Produktion

„Dies ist kein Film über den Krieg im Irak“, betont der Filmemacher. „Es ist ein Thriller, der im Irak spielt, und das ist ein ganz anderer Ausgangspunkt. Meiner Erfahrung nach sind Thriller dann am besten, wenn sie in sehr extremen Umgebungen spielen, in denen die moralischen Fragen ganz akut werden.“

Oscar-Preisträger Matt Damon (die „Bourne“-Filme, „Der Informant“, „Invictus - Unbezwungen“) und der international renommierte Regisseur Paul Greengrass („Die Bourne Verschwörung“, „Das Bourne Ultimatum“, „Flug 93“) verbünden sich bei diesem spannungsgeladenen Irak-Kriegs-Thriller „Green Zone“ erneut zu einem unschlagbaren Team. Ein Offizier wird alles riskieren, um eine Verschwörung aufzudecken, die sich durch ein unstabiles Land zieht, in dem der Krieg ausgebrochen ist.

Greengrass las das Buch des ehemaligen Leiters des Korrespondenten-Büros der Washington Post in Bagdad, Rajiv Chandrasekaran, nämlich den Sachbuch-Bestseller „Imperial Life in the Emerald City: Inside Iraq’s Green Zone“. Chandrasekaran berichtete direkt aus erster Hand aus Bagdad über die Waffeninspektionen der UNO, wurde mit dem Overseas Press Club Book Award, dem Ron Ridenour Prize und dem britischen Samuel Johnson Prize ausgezeichnet und war einer der Finalisten für den National Book Award. Sein gefeiertes Enthüllungsbuch diente als Fenster für Einblicke hinter die Kulissen der „Green Zone“.

 

 

 

 

 

 

 

„Thriller sprechen eine Sprache, die die Zuschauer verstehen“, meint Greengrass. „Die Menschen gehen doch ins Kino um an Orte geführt zu werden, in die sie nur das Kino bringen kann. Das können fantastische Welten sein oder packende, reale Schauplätze, die man aus den Fernsehnachrichten kennt. Das Kino aber kann uns auf eine Weise dort hineinversetzen, wie es die TV-Nachrichten eben nicht können.“

In der Rolle als Offizier Roy Miller verkörpert Damon einen Berufssoldaten, der 1990 schon im Golfkrieg im Einsatz war und nun in einem sehr veränderten Irak im Dienst ist. Er kehrt 2003 in das Gebiet zurück, um eine Truppe anzuführen, die nach Massenvernichtungswaffen sucht – bekannt unter der Abkürzung „MET D“, die für Mobile Exploitation Team Delta steht. Sein Team hat ein klares Ziel: eine lange Liste mutmaßlicher Lagerstätten von MVW abzuarbeiten.

Der Drehbuchautor entwarf daraus eine Geschichte, in der sein Protagonist beginnt, die vom Nachrichtendienst übermittelten Informationen bezüglich der angeblichen Standorte von Massenvernichtungswaffen zu hinterfragen: Sämtliche angegebene Objekte bergen nichts. Miller bekommt über die offiziellen Kanäle keinerlei Antworten, doch inoffizielle Treffen mit einem alt gedienten CIA-Agenten, einem irakischen Zivilisten und einem Journalisten führen Miller auf die Spur von Magellan – und in einen Konflikt mit dem Leiter des Verteidigungsministeriums - einem Zivilisten - sowie mit einem einen Offizier der Sondereinsatztruppen und einer undurchsichtigen Riege ehemals einflussreicher Iraker, die jeweils ganz eigene Ziele verfolgen.

Ganz ähnlich wie Jason Bourne will auch Roy Miller nur die Wahrheit innerhalb seiner prekären Lage aufdecken. Damon meint zur Motivation der von ihm gespielten Figur: „Miller ist praktisch besessen davon herauszufinden, was sich wirklich abspielt, und will der Wahrheit auf den Grund gehen. Er lässt sich versetzen, um für den Leiter der CIA in Bagdad zu arbeiten, um so herauszufinden, wo die Waffen nun wirklich verborgen sind… wenn sie überhaupt jemals existiert haben.“

Greengrass fügt hinzu: „Miller ist ein Mann der Tat, der diese Frustration verspürt, die immer weiter verstärkt wird, weil sie keinerlei Waffen finden. Dann gibt ihm plötzlich jemand die Möglichkeit, etwas zu tun. Diese Gelegenheit ergreift er, denn er will seinen Job machen.“

In der Rolle als Millers Gegenspieler, dem Pentagon-Agenten Clark Poundstone, sehen wir Greg Kinnear. Der Schauspieler gewöhnte sich schnell an Greengrass’ einzigartigen Stil, den Darstellern auch Raum für Improvisation zu geben; auch Kinnears Schauspielkollege war dabei sehr hilfreich. „Matt hat mich beraten, wie das alles laufen würde“, berichtet Kinnear. „Es ist schon ein großer Unterschied im Vergleich mit herkömmlichen Filmsets. Während man sich daran anpasst, beginnt man festzustellen, wie aufregend und unvorhersehbar der Ablauf wirklich ist.“

Der Pentagon-Agent ist augenscheinlich in den Irak gereist um den Schaden wieder gut zu machen, der dort angerichtet worden ist; für seine Zwecke ist ihm jedes Mittel recht. „Poundstone glaubt, dass man dieses Gebiet schnell wieder in Ordnung bringen kann, und dass es um dieses Ziel geht, egal welche Mittel man dafür einsetzt“, berichtet Kinnear. „Die Geschichte offenbart unterschiedliche Perspektiven auf das Geschehen, und durch Pauls Arbeitsweise kommt jeder der verschiedenen Gesichtspunkte zur Geltung.“

Der aus Irland stammende Brendan Gleeson wurde von den Filmemachern engagiert um Martin Brown zu spielen, den Chef der CIA-Niederlassung, an den sich Roy Miller wendet als er glaubt, er könne niemandem mehr vertrauen.

Die Journalistin, die unwissentlich als Poundstones „Pressesprecherin“ dient, ist die prominente Wall Street Journal-Mitarbeiterin Lawrie Dayne. Für diese Rolle besetzten die Filmemacher Amy Ryan, die vielen Zuschauern durch ihre hoch gelobte Spielfilmpremiere in „Gone Baby Gone – Kein Kinderspiel“ bekannt wurde. Im Frühling 2003 ist Journalistin Dayne zu einer Expertin für das Thema „chemische Kriegsführung“ geworden und arbeitet innerhalb der „Green Zone“, wo sie der Doppelagent Poundstone mit (falschen) Informationen versorgt.

Freddy gibt Miller den entscheidenden Hinweis darauf, wo sich etliche hochrangige Mitglieder der Baath-Partei aufhalten, nach denen Miller sucht – und bringt damit den Stein in der „Green Zone“ ins Rollen. „Freddy ist einer der vielen Iraker, die glücklich waren, Saddam stürzen zu sehen; wie viele andere ist auch er anfangs bereit darauf zu hoffen, dass die Dinge nun besser werden“, meint Abdalla. „Freddy ist zwar nicht gerade der irakische Jedermann, aber er ist ein Mann von der Straße, und die wichtigste irakische Figur, die wir im Film begleiten.“

Dann wird Freddy als Dolmetscher für Millers MET D-Truppe eingesetzt. Doch die Vermittlung der höchst spezifischen technischen Fachausdrücke und die regionalen Sprachgepflogenheiten waren eine Herausforderung für Abdalla, obwohl er fließend Arabisch spricht.

 

Titelseite

vom 18. März 2010