Die
Studentin Franzi (Felicitas Woll) die im Herbst 1989 nach Berlin zieht.
Ihre Altbauwohnung liegt direkt am Grenzübergang: Der Blick vom Fenster
reicht direkt in den Osten. Dort entdeckt sie auf der anderen Seite der
Mauer Sascha (Maxim Mehmet). Er ist Grenzsoldat wider Willen. Um einen
Studienplatz in Medizin zu bekommen, hat er sich für drei Jahre zur
Volksarmee verpflichten müssen. Franzi und Sacha verlieben sich und
arrangieren heimliche Treffen.
Peter Timm („Go, Trabi, Go“, „Manta – der
Film“) erzählt in seiner romantischen
Komödie „Liebe Mauer“ von einer deutsch-deutschen Liebe, der nicht nur
Steine, sondern eine ganze Mauer in den Weg gelegt wird – bis sie fällt.
Timm schrieb auch das Drehbuch. Er wurde 1950 in Ostberlin geboren und
schon 1973 aus der DDR ausgewiesen.
Zum vierten
Mal hat er die Befindlichkeit der DDR zum Thema eines seiner Filme
gemacht.
ÜBER DIE
PRODUKTION
„20 Jahre sind
seit der Maueröffnung vergangen“, sagt Produzentin Heike Wiehle-Timm
(„Alles für meinen Vater“, „Blueprint“, „Ein Mann für jede Tonart“).
„Viele Menschen haben die Bilder von damals noch im Kopf. Aber wir
müssen Bilder finden, um sie auch den jungen Leuten von heute zu
vermitteln. Das Publikum soll den Film wie eine heutige Lovestory
erleben – also eine romantische Komödie: Liebe mit Hindernissen – in
diesem Fall ist das Hindernis die Mauer. Doch die Liebe kann sie
überwinden.“
Regisseur
Peter Timm („Go Trabi Go“, „Rennschwein Rudi Rüssel“) erklärt: „Bei den
Dreharbeiten in Halle habe ich miterlebt, wie die Menschen auch aus der
weiteren Umgebung herbeipilgerten, mit sehr ambivalenten Gefühlen vor
unserem Mauer-Set aus Pappe standen und ihren Kindern und Enkeln zu
erklären versuchten, wie das damals war. Wie soll man den
Nachgeborenen erklären, dass die Mauer eine Straße einfach in
Längsrichtung durchteilte? Und eine ganze Stadt? Die Kinder begriffen
das einfach nicht – nach dem Motto: ‚Wieso? Da hätte man doch …, da wäre
ich einfach rübergeklettert.‘
In der
Nachkriegszeit waren die Deutschen im Westen dann der
,Freiheitspropaganda‘ des Kapitalismus ausgesetzt, die als große
Verheißung gern angenommen wurde. Auch die Menschen im Osten sehnten
sich danach, gerieten aber von der NS-Diktatur gleich in eine neue, die
stalinistische, die dann von der post-stalinistischen unter Ulbricht und
später Honecker abgelöst wurde. Man wurde sehr streng beobachtet und
geleitet, das Individuelle galt nichts. Wer sich in der Kunst, in der
Musik ausdrücken wollte, musste einen gnadenlosen Kampf ausfechten.
Sowohl der Mauerbau als auch der Mauerfall stellen dabei eine enorme
Zäsur dar. Man kann die Bedeutung für die Menschen gar nicht hoch genug
einschätzen.“
Peter Timm sagt:
„Ich
beschäftige mich mit dieser Zeit nicht, weil ich mich als Historiker
sehe, sondern weil ich in dieser bedrückenden Zeit, die die Menschen auf
vielfältige Art beherrschte, sehr viele Einzelschicksale und Geschichten
entdecke – es lohnt sich, diese zu erzählen. Ich bin selbst betroffen:
Ich musste meinen zweijährigen Sohn verlassen, als ich aus der DDR
ausgebürgert wurde. Ich habe ihn erst wiedergesehen, als er 19 Jahre alt
war – als die Mauer fiel. Solche Geschichten gibt es viele, auch
extremere als meine. Diese Geschichten werden heute erzählt, aber sie
sind nicht wirklich vorstellbar – deshalb werden wir sie auch noch viele
weitere Jahre filmisch und literarisch erzählen: wie wir die Mauer, das
System überwunden haben, wie wir den Mut dazu fanden, wie wir vor Angst
fast erstickten.“
„Meine
persönliche Erfahrung ist direkt in ‚Liebe Mauer‘ eingegangen: die
Auseinandersetzung mit der Staatssicherheit, dem Major Kutzner – das
habe ich selbst erlebt“, berichtet der Regisseur. „Das ist die Sprache
der Stasi, so haben diese Leute gedacht. Das ist die Konfrontation mit
der Macht. Ein Armeeangehöriger wurde sofort beargwöhnt, wenn er nur
freundlich war, schon gar, wenn er Kontakt zu einem Besucher aus dem
Westen aufnahm oder auch nur einem alten Menschen half.
„In ‚Liebe
Mauer‘ sind es zwei Liebende, die überhaupt nicht an Politik
interessiert sind. Aber ihre Liebe dient der Stasi als Mittel zum Zweck,
denn Sascha ist erpressbar: Man kann ihm alle Werkzeuge zeigen, mit
denen man ihn misshandeln wird – seelisch und auch körperlich (mit hoher
Haftstrafe). Eigentlich gibt es für die zwei keinen Ausweg. Weil ich die
Geschichte im Herbst 1989 spielen lasse, gibt es für das Liebespaar ein
Happy End. Aber man kommt doch sehr schnell auf die Idee zu fragen: Was
wäre gewesen, wenn sich die Geschichte 1988 zugetragen hätte? Die
Liebenden wollen zunächst ihre Gefühle ausleben. Die anderen haben ganz
andere Motive. Erst am Ende erreichen alle dasselbe Ziel: Sie haben
instinktiv Zivilcourage bewiesen und ihre Freiheit erkämpft. Sie haben
sich ihre Liebe nicht nehmen lassen und etwas gewagt. Franzi ist anfangs
mutiger, weil sie von dem Druck, der auf Sascha lastet, kaum etwas ahnt.
Warner Bros. Pictures präsentiert
eine Relevant Film Produktion
in Co-Produktion mit Tradewind Pictures
ein Film von Peter Timm |