Inmitten
des satten Grüns Irlands lebt die elfjährige Mary (Niamh McGirr) mit
ihren Eltern auf einem Bauernhof. Ihr Alltag ist jedoch keineswegs die
romantische Postkartenidylle eines beschaulichen Landlebens. So muss
sich Mary in der Schule dauernd alberne Hänseleien anhören und zuhause
auf dem Bauernhof nicht nur tatkräftig mit anpacken, sondern außerdem
mit ansehen, wie ihre Eltern (Susan Lynch, Colm Meaney) immer weniger
miteinander auskommen. Das nicht allzu schwer zu nehmen, gelingt ihr
nur, weil sie einen großen Traum hat und ihn zielstrebig verfolgt: sie
will später studieren und Rennwagen-Ingenieurin werden. Sie liebt die
Geschwindigkeit und sie will selbst am liebsten echte Rennen fahren.
Zahllose Plakate von Rennautos und Motorrädern hängen an allen Wänden
ihres Zimmers und in der Scheune investiert der sommersprossige
Rotschopf jede freie Minute in ihren eigenen kleinen Renner: eine
vierschrötige Holz-Seifenkiste. Den meisten Spaß machen Mary aber
natürlich die Wettfahrten gegen ihren besten Freund Tom (Jonathan
Mason), bei denen sie fast immer als Erste durchs Ziel kommt.
Dass die
beiden auch bei anderen Gelegenheiten gegeneinander antreten, versteht
sich von selbst. So machen sie sich beispielsweise sogar einen Spaß
daraus zu wetten, wer sich mehr Streiche, mehr Tintenattacken, mehr
Krampen oder dumme Sprüche im Unterricht einfängt. Unterkriegen lässt
sich dabei keiner der beiden und als sie in der Schule mitbekommen, dass
ein großes, echtes Kart-Rennen stattfinden soll, ist Mary sofort zur
Stelle. Und sie meldet sich nicht nur an, sondern fordert auch noch den
reichen Schulrowdy Michael Magee (Eoin McAndrew), den Sohn des
wichtigsten Landbesitzers in der Gegend, zu einem persönlichen Duell
heraus. Wenn Mary gewinnt, gibt er endlich Ruhe und muss mit seinen
dauernden Fiesheiten aufhören – eine entscheidende Beilage zu den 200
Pfund Preisgeld und der Trophäe, die dem Sieger des 6-Kilometer-Rennens
zum Meer hinunter winken.
Bei ihrem Vater stößt Marys Renn-Idee jedoch
auf wenig Gegenliebe - zu sehr ist er mit den Sorgen um den
verschuldeten Bauernhof beschäftigt und mit seiner kriselnden Ehe. Seine
Frau scheint sich immer mehr abzuwenden und immer deutlicher zu spüren,
dass dieses Leben nicht mehr das ist, wovon sie einmal geträumt hat.
Zunächst will er Mary die Teilnahme verbieten, lässt sich aber doch
erweichen und gibt ihr seine Zustimmung unter der Bedingung, dass sie
erstens alles alleine macht und zweitens nur auf abgesperrten Straßen
übt.
DAS GROSSE
RENNEN – EIN ABGEFAHRENES ABENTEUER
Mary
beginnt mit der Arbeit an ihrem Kart und trainiert gemeinsam mit Tom für
das große Rennen, auch wenn ihre Chancen nicht allzu groß zu sein
scheinen. Noch nicht mal neue Räder kann sie sich leisten, während bei
den meisten anderen Kindern, die am Rennen teilnehmen, Geld keine Rolle
spielt und die Väter ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Nach einem
kleinen Unfall bei einem Trainingslauf auf einer nicht abgesperrten
Straße, wird Marys Vater so wütend, dass er ihre Seifenkiste zerlegt und
damit eben auch ihren großen Traum. Als Mary dann auch noch aus heiterem
Himmel erfährt, dass ihr Freund Tom wegzieht, verliert sie ihren letzten
Verbündeten. Genau in diesem Moment begreift ihr Vater aber, dass er mit
seinen Problemen nicht den Traum seiner Tochter aufs Spiel setzen darf.
Ob er nun seinen Hof und seine Ehe retten kann oder nicht – endlich wird
ihm klar, dass er für Mary da sein muss. Er hilft ihr bei einem neuen,
verbesserten Kart und entpuppt sich dabei als legendärer Seifenkisten-
Baumeister. Gemeinsam fahren sie den Rennkurs ab, kaufen schnellere
Räder und bauen eine Rennkiste, die es in sich hat und mit der Mary
beweisen kann, dass nicht die schnellsten Reifen oder das teuerste
Material zählen, sondern Kampfgeist, Können und Leidenschaft - das
Rennen kann beginnen...
Crew
Regie: André F. Nebe
Drehbuch: Rowan O’Neill
Kamera: Dirk Morgenstern
Schnitt: Diana Karsten, Dirk Schwarz
Executive Producer: Eike Hosenfeldt, Moritz Denis, Tim Stanzel
Musik: Paul Donovan
Produzenten: Michael Garland, Martin Hagemann
Ko-Produzent: Ailish McElmeel
Herstellungsleitung: Paul Myler
Kostüm: Leonie Prendergast
Szenenbild: Grant Hicks
Casting: Louise Kiely |
Cast
Niamh McGirr ... Mary Kensay
Colm Meaney ... Frank Kensay
Susan Lynch ... Katey Kensay
Jonathan Mason ...Tom
Eoin McAndrew ... Michael Magee
Ciaran Flynn ...Roy
Diarmuid Corr ... Mr. Anderson
Tom Collins ... Boyle
Ian Beattie ... Maurice Magee
Technische Daten
Länge: 84 Minuten
Format: 35 mm / Color / 1:1:85 / Dolby Digital |
DAS
GROSSE RENNEN ist eine deutsch-irische Koproduktion der zero
fiction film, zero west Filmproduktion und Grand Pictures, in
Zusammenarbeit mit High Point Media Group und Horsebridge
Productions, mit Unterstützung durch die NRW.Bank, DFFF,
Medienboard Berlin- Brandenburg und Pictorion Pictures sowie
Northern Ireland Screen, Irish Filmboard und BBC Northern
Ireland. |
Produktionsnotizen
Die Mary zu finden, war eine
große Herausforderung. Die meisten „Filmkinder“ haben etwas sehr
Künstliches an sich oder werden von ihren Eltern extrem gedrillt. Nicht
so Niamh McGirr. Sie hatte ein paar Theater-AGs in ihrer Schule gemacht,
stand aber noch nie vor der Kamera und als sie es dann doch tat, kamen
mir beim Casting fast die Tränen. So überzeugend, so natürlich, so
einfach zum Gerne-haben war sie. Die irische Pippi Langstrumpf!
Mit nur 27 Drehtagen und
lediglich vier Wochen Vorbereitung startete die Produktion, bis er
schließlich kam, der erste Drehtag: Auf einem einsamen Berg, irgendwo in
der Pampa, mit 100 Komparsen und 70 Teammitgliedern. Und was passierte:
es regnete! Das tat es dann auch für die nächsten zwei Wochen, in denen
wir alle komplizierten Action-Sequenzen mit den Seifenkisten abgedreht
haben.
Marys Vater Frank hat sein
Herz am rechten Fleck, steckt aber kopfüber in Arbeit und Sorgen. Er ist
schon so lange erwachsen und braucht seine Zeit, um sich daran zu
erinnern, wie wichtig Träume sind. Dann aber ist er voll und ganz für
Mary da – als Mechaniker, Trainer und Freund - und schickt seine Tochter
auf die Rennstrecke. Colm Meaney wurde dem breiten Publikum durch seine
Rolle als Transporter Chief und Chefingenieur Miles O’Brien in den
Fernsehserien RAUMSCHIFF ENTERPRISE: DAS NÄCHSTE JAHRHUNDERT und STAR
TREK: DEEP SPACE NINE bekannt.
Regisseur
André F. Nebe
wurde 1973
in Berlin geboren. 2002 zog es ihn nach Hamburg, um an der dortigen
Universität ein Regiestudium aufzunehmen, das er mit Auszeichnung
abschloss. Anschließend arbeitete er als Autor und Dramaturg an
zahlreichen Treatments und Drehbüchern. Mit seinen Kurzfilmen
KUNSTGRIFF, KNOCKOUT und EXAMEN war er weltweit auf zahlreichen
Festivals vertreten und gewann mehrere Preise. Im Herbst 2005 gründete
er die Produktionsfirma Tucano Film in Berlin und begann sogleich mit
den Vorbereitungen für sein Langfilmdebüt: DAS GROSSE RENNEN. Auf dem
17. Kinder-Medienfestival GOLDENER SPATZ 2009 hatte der Kinderfilm um
Mary und ihre Leidenschaft für schnelle Kisten seinen ersten
erfolgreichen Einsatz.
Im farbfilm Verleih
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