Persönliche Mitteilung vom 1. Oktober 2009 von Bundesbank Vorstand Dr. Thilo Sarrazin:

Information der Deutschen Bundesbank

 

Die Reaktionen, die mein Interview in „Lettre International“ verursacht hat, zeigen mir, dass nicht jede Formulierung in diesem Interview gelungen war. Mein Anliegen war es, die Probleme und Perspektiven der Stadt Berlin anschaulich zu beschreiben, nicht aber einzelne Volksgruppen zu diskreditieren. Sollte dieser Eindruck entstanden sein, bedauere ich dies sehr und entschuldige mich dafür.  

 

Ich habe als Berliner Bürger und ehemaliger Finanzsenator meine private Meinung geäußert, nicht aber für die Bundesbank gesprochen. Ich bedauere, wenn es diesbezüglich zu Missverständnissen gekommen ist. Die Reaktionen auf meine Äußerungen haben mir bewußt gemacht, dass Aussagen eines Vorstands der Deutschen Bundesbank wegen der besonderen Stellung der Person und der Institution von der Öffentlichkeit mit großer Aufmerksamkeit und Sensibilität wahrgenommen werden. Ich werde deshalb in Zukunft bei öffentlichen Äusserungen mehr Vorsicht und Zurückhaltung walten lassen.  

www.bundesbank.de

Anmerkung: Die Bundesbank und mit ihr Vorstandsvorsitzender Axel Weber ziehen im Fall Thilo Sarrazin die Konsequenzen. Wegen umstrittener Äußerungen gegen Ausländer wird dem 64-Jährigen der Bereich Bargeldumlauf entzogen. Sarrazin bleibt nur noch für Risiko-Controlling und Informationstechnologie zuständig. Derart politisch gefärbte Äußerungen stünden einem Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank nicht zu, die sich nach außen hin verpflichtet sieht, in jedem Fall den sozialen Frieden in allen Bereichen der Gesellschaft zu wahren.

 

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vom  13. Oktober 2009