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Frauke Renner (1. FC Köln) im Duell
mit
Anne Kaiser (SC Sand) |
Der Badische
Fußballpräsident Ronny Zimmermann gilt als überzeugter Förderer des
Mädchen- und Frauenfußballs. Das Mädchen- und Frauenfußball Zentrum
in Hoffenheim bei Heidelberg und das Jugendförder-Zentrum in St.
Leon-Rot gelten bundesweit als modernste Ausbildungsstätten. Für die
anstehende Frauen-WM 2011 befindet sich das
Dietmar-Hopp-Jugendförderzentrum in St. Leon-Rot in der engeren
Auswahl der Bewerber, die sich als Trainingsstandort für die in
Sinsheim spielenden Mannschaften angeboten haben.
Provinzzauber
Mehr als 500
Zuschauer, Alte und Junge, Familien mit Kind und Kegel, erwarteten mit
großer Spannung das neu formierte favorisierte Profiteam des 1.FC Köln
auf dem Dorf-Fußballplatz des SC Sand. Obwohl im Nachbarort der
Spargelstadt Willstädt der traditionelle Jahrmarkt für Spaß und
Vergnügen sorgte, spielten die Frauen des SC Sand 1946 im ersten
Saisonspiel trotzdem vor einer begeisterungsfähigen Kulisse. Der
Fußballzauber regiert im Dorf Sand, aber nicht in der Großstadt Berlin.
Zum Spiel des Aufsteigers Tennis Borussia Berlin gegen den Erstligaclub
Bad Neuenahr mit der Europameistern
Célia Okoyino da Mbabi
erschienen
nur 160 Leute.
Erfolgsstreben
Dass Kölns
"Legionärinnen" sich aber noch einspielen müssen, zeigte sich schon in
der ersten Runde des DFB-Pokals. Erst in der Verlängerung gelang beim
Regionalligisten SV Weinberg ein hart umkämpfter 2:1 Erfolg (0:1, 1:1,
2:1 n. Verl.) Wesentlich leichter tat sich die gut eingespielte
Frauenmannschaft des SC Sand. Beim saarländischen SV Bardenbach gewann
die Mannschaft von Trainer Oliver Dewes sicher mit 4:0. Insgesamt
sechzehn Neuzugänge verzeichnete Köln nach Fusion und Lizenzübernahme
des Aufsteigers FFC Brauweiler im Sommer, darunter zahlreiche erfahrene
Erst- und Zweitliga Spielerinnen. Spektakulär war der Wechsel der
Europameisterin Sonja Fuss. Der 1.FC Köln strebt mit dieser
Führungsspielerin den Aufstieg in die Erste Liga an.
Geißböckinnen in
persona
Tor: Kathrin Wojtasik
(FC Gütersloh), Sonja Metz (FCR 2001 Duisburg II), Marina Hergenröther (FFC
Brauweiler), Klara Muhle (Wattenscheid 09) Abwehr: Jeanette Blömen,
Romina Frommont, Janine Grewe, Julia Pfannschmidt, Frauke Renner (alle
FFC Brauweiler), Lena Fehrenbach, Maike Seuren (beide Bayer Leverkusen),
Catherina Zaumsell (FCR 2001 Duisburg II), Susanne Kasperczyk
(Essen-Schönebeck), Mittelfeld: Paula Balzer, Nicole Bender, Anne Lenz
(alle FFC Brauweiler), Sonja Fuss und Yvonne Zielinsky (FCR 2001
Duisburg), Patricia Hanebeck und Tekkal Tugba (beide Hamburger SV), Nina
Windmüller (Bayer Leverkusen), Angriff: Charline Hartmann und Bilgin
Defteri (FFC Brauweiler), Lena Schueth (SG Lüttgendortmund).
Defensivkonter
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Torjägerin Christine Veth (SC Sand
1949) im Zweikampf mit Maike Seuren (1.FC Köln),dahinter stehend
Europameisterin Sonja Fuss |
Von Beginn an
setzten die Kölner Frauen den Gastgeber unter Druck. Während Köln
mit kurzen Pässen das Mittelfeld schnell überbrückte, versuchte
Sand, mit langen Bällen auf Torjägerin Christine Veth den Weg zum
Erfolg. Sie musste sich mit Europameisterin Sonja Fuss
auseinandersetzen, die im zentralen Abwehrbereich auflief. Den
ersten Warnschuss gab Veth in der 23. Minute ab, doch Kölns
Torüterin Kathrin Wojtasik war auf dem Posten. Zwei Minuten später
der überraschende Sander Führungstreffer. Birgit Zieger setzt sich
auf der linken Seite durch und bedient Christine Veth, die im
Strafraum das Laufduell mit Fuss gewann. Dieser Treffer gab der
Sander Mannschaft mehr Sicherheit und sie entwickelte in der
Defensive viel Kampfgeist. Nur wenige Entlastungsangriffe von Sand
standen zwei klaren Kölner Chancen entgegen. Zuerst zog Nina
Windmüller über das Tor und traf anschließend die Latte. Aus einer
Standardsituation entwickelte sich der Ausgleich. Nach einem
Freistoß von Sonja Fuss schraubte sich Nicole Bender im Sander
Strafraum in die Höhe und köpfte aus sechs Metern unter die Latte
zum 1:1.
Rote Karte
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Spielerin des Tages:
Torhüterin Susanne Becker (SC Sand 1949) |
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Nach der Pause wurde
die Kölner Überlegenheit noch drückender. Doch die SC Sand Defensive
hielt stand. In der 51. Minute verletzte sich Christine Veth bei einer
Drehung und musste mit einer Muskelverletzung an der linken Wade vom
Platz. Danach hatte Sand in der gesamten zweiten Hälfte noch bei einem
Angriff über Birgit Zieger und Havva Kutal noch eine Chance sowie in der
Schlussminute nach einer Kölner Ecke bei einem Konter über Regina Huber
und Zieger. Obwohl Köln ab der 67. Minute nach einer roten Karte gegen
Charline Hartmann in Unterzahl spielte, hatten die Geißböcke mehr
Spielanteile. Die beste Spielerin auf dem Platz war Torhüterin Susanne
Becker vom SC Sand 1949. Trainer Klaus Schmischke wechselte mit Bilgin
Defterli eine weitere Sturmspitze ein. Doch die Sander Torfrau Susanne
Becker, während des Spiels ein großer Rückhalt hinter der Abwehr, hielt
in der Nachspielzeit einen Fernschuss von Frauke Renner und damit das
Unentschieden. Auch wenn zehn Kölnerinnen bis zur letzten Sekunde alles
versuchten, den verdienten Sieg zu holen, hatte sich Sand einzig allein
mit Kampf und Defensivtaktik und ohne spielerischen Glanz ein verdientes
Unentschieden zum 1:1 (1:1) erarbeitet.
Stimmen zum Spiel
„Mit diesem Punkt
können wir gut leben“, sagte Sands Trainer Oliver Dewes. Und fügte
hinzu: „Wir haben uns gegen eine starke Mannschaft, die auch in
Unterzahl ihre Klasse gezeigt hat, mit einer geschlossenen
Mannschaftsleistung und hoher Effektivität einen Punkt erkämpft“
Fußballexperte Johann Blaha befand nach dem Spiel: „Der Platz ließ kein
gutes Kombinationsspiel zu zum Nachteil des 1.FC Köln, während die
Hausherrinnen mit langen Bällen für überraschende Gefahr sorgten. Es
wäre auch aus gesundheitlichen Gründen (Verletzungsgefahr) zu wünschen,
für bessere Platzverhältnisse zu sorgen.“
Restliche Ergebnisse
Nachbar Bayer
04 Leverkusen hat einen Start nach Maß in die neue Saison hingelegt. Im
Heimspiel gegen den FV Löchgau setzten sich die Rheinländerinnen am 1.
Spieltag 4:0 (2:0) durch. Francesca Weber (5.), zweimal Lisa Schwab
(28./(62.) und Johanna Elsig (90.) sorgten für den ersten Erfolg der
Leverkusenerinnen. Eine Tor-Gala lieferte die zweite Mannschaft des FCR
Duisburg beim 6:2 (2:2) gegen den Aufsteiger TuS Wörrstadt ab. Dabei
waren die Gäste durch Loreana Liebetanz (10.) sogar 1:0 in Führung
gegangen. Ana Cristina Oliveira Leite (16.) und Barbara Müller (35.)
drehten die Partie, ehe Ann-Christin Angel (42.) kurz vor der Pause
ausglich. In der zweiten Halbzeit schossen zweimal Valentina Oppedisano
(55./87.) sowie erneut Barbara Müller (57.) und Luisa Wensing (67.) den
klaren Sieg der Duisburgerinnen heraus.
Vize-Meister VfL
Sindelfingen hatte gleich zum Saisonstart in der Staffel Süd der 2.
Frauen-Bundesliga seine Aufstiegsambitionen eindrucksvoll unterstrichen.
Die Mannschaft von Trainer Nikolaus Koutroubis kam am 1. Spieltag gegen
die Reserve des 1. FFC Frankfurt zu einem 6:0 (3:0)-Heimsieg. Dabei
sorgte Nicole Rolser mit einem lupenreinen Hattrick (24./25./38.) für
die beruhigende Pausenführung. Theresa Betz (46., Foulelfmeter) erhöhte
auf 4:0, ehe erneut Nicole Rolser (73.) auch noch ihren vierten Treffer
erzielte. Für den Endstand sorgte die eingewechselte Annika Schmidt
(90.). Trotz Trainingslager der Frankfurterinnen in Rothenburg ob der
Tauber kam startete Frankfurt mit enttäuschender Mannschaftsleistung.
Bundesliga-Absteiger
TSV Crailsheim bezwang den FFC Wacker München 5:2 (1:1). Die Gäste
gingen durch Helene Brevart (11., Foulelfmeter) und Arlind Maurer (57.)
zweimal in Führung, mussten sich am Ende aber deutlich geschlagen geben.
Carolin Hörber (27./88.) und Lisa Wich (66./78.) erzielten jeweils zwei
Treffer für Crailsheim. Außerdem war Veronika Jakl (76.) erfolgreich.
Der stark Ersatz geschwächte Neuling FC Bayern München II kam beim 1:1
(0:0) gegen den ASV Hagsfeld erst in letzter Minute zum Ausgleich.
Ramona Werner verwandelte einen Foulelfmeter (90.) zum Endstand. Bis
dahin hatten die Gäste durch die ein gewechselte Elena Obert (79.) 1:0
geführt.
Bernd J.R. Henke
aus Sand in Baden
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