Groß Köris / Stralsund, vom 10.Januar
2009. Die Brandenburger Bürgerinitiative „Keine
Erdgasverdichterstation in Groß Köris und im Naturpark
Dahme-Heideseen“ und zahlreiche private Einwender waren in
Begleitung von deren Sprecher und Anwälten im Rahmen der
Erörterung am 13.1.2009 in Stralsund zum OPAL-Vorhaben der
Wingas vor dem Bergamt des Wirtschaftsministerium
erschienen.
Folgenreiche Fehlentscheidung wegen fehlender
Zuständigkeit?
Die Brandenburger hatten ihre Bedenken gegen das umstrittene
Vorhaben auch außerhalb der Brandenburger Landesgrenzen
eingewendet, weil in dem Verfahren keine staatliche Instanz
vorgesehen ist, die eine Gesamtbewertung des Vorhabens OPAL
vornimmt. Diese Bewertung ist von Gesetzes wegen auch nicht
die Aufgabe der einzelnen Landesbehörden (MVP, Bbg,
Sachsen), denen das Vorhaben jeweils in Teilstücken zur
Beurteilung vorliegt. Damit bleiben wichtige
wirtschaftliche, ökologische und technische Aspekte
unberücksichtigt und sinnvolle Alternativen finden erst gar
keinen Eingang in das Verfahren. Die Planungen und
Festlegungen in MVP drängen Brandenburg Planungsfakten auf.
Mit falschen Behauptungen zum Leitungsmonopol und größerer
Abhängigkeit?
Die Nachforschungen der Bürgerinitiativen und ihrer
Sachverständigen haben vielfache Planungs- und
Verfahrensmängel zu Tage gefördert.
Besonders gravierend ist die mangelhafte Bedarfsbegründung:
Für die in den Planungsunterlagen angeführten Zwecke
(Versorgung Europas mit zusätzlichem Gas) ist die OPAL
nachweislich nicht geeignet und nicht notwendig. Eine
Offenlegung der wahren Ziele, die mit der OPAL erreicht
werden sollen, ist Wingas selbst bis heute schuldig
geblieben.
Die Bürgerinitiativen, die ihre Erkenntnisse mit den
Naturschutzverbänden teilen und eng mit diesen
zusammenarbeiten, fordern die Ablehnung des OPAL-Vorhabens
und damit die Verhinderung schwerwiegender, irreversibler
Umwelteingriffe und Gemeinkosten. Der BUND wird im selben
Verfahren am darauffolgenden Tag, am 14.1. ebenfalls ab
10.00 Uhr im Steigenberger Baltic Hotel vor der Behörde
vortragen.
Hintergrund zu Projekt und Unternehmen
Das Projekt OPAL (OstseePipeline-AnbindungsLeitung) soll Gas
aus Russland vom Endpunkt der Ostseepipeline (Greifswald/Lubmin)
in Mecklenburg-Vorpommern durch eine gewaltige Röhre (1400
mm) über 480 Kilometer nach Süden quer durch Brandenburg bis
Olbernhau (Sachsen) an der tschechischen Grenze leiten.
Obgleich die OPAL nicht zum Nord Stream-Projekt
(Ostseepipeline) gehört, ist, wenngleich technisch und
wirtschaftlich eng mit diesem Vorhaben verbunden, weder ein
von der EU gewolltes Vorhaben, noch zur Erhöhung von
Importmengen, noch für Deutschland gedacht. Vorhabensträger
ist die WINGAS GmbH mit Sitz in Kassel. Die WINGAS ist
direkt und indirekt als Tochter von Wintershall
(BASF-Gruppe) Teilhaberin an mehreren russischen Gasfeldern.
Im Gegenzug hält die russische Firma Gazprom eine
Beteiligung in Höhe von 50% (minus einen Anteil) an WINGAS.
Kontakt:
Bürgerinitiative
Keine Erdgasverdichteranlage in Groß Köris
und im Naturpark Dahme-Heideseen
Zemminer Seestr.6
15746 Groß Köris
Fon 033766 . 638 64
Fax 033766 . 638 62
1. Sprecher: Wolfgang Georgsdorf
2. Sprecher: Reinhard Geister
post@opalsonicht.de
www.opalsonicht.de
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