Die in der NORAH-Studie vorgestellten
Ergebnisse zeigen überdeutlich, dass mit der Inbetriebnahme
der Landebahn Nordwest im Oktober 2011 die Grenzen des
Erträglichen für die Bewohner rund um den Frankfurter
Flughafen bereits deutlich überschritten wurden.
Nicht nur das erhöhte Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
ist dabei mehr als bedenklich. Gerade in der Endanflugzone
ist die Gefahr, einen Herzinfarkt zu erleiden, 2,7-mal so
hoch wie im restlichen Bundesgebiet. Darüber hinaus ist es
ein Alarmsignal, dass rund 400.000 Menschen im
Rhein-Main-Gebiet gefährdet sind, an einer Depression zu
erkranken. Der Stressfaktor ist hier mit der extremen
Zusammenballung von Flug-, Verkehrs- und Bahnlärm auch ohne
Flugzeuge schon deutlich höher als im übrigen Bundesgebiet.
Darum muss sichergestellt werden, dass sich die
Beschäftigten gerade im Rhein-Main-Gebiet, einer der
wirtschaftlich erfolgreichsten Regionen, in ihrer freien
Zeit nachhaltig entspannen und erholen können. „Der
Frankfurter Flughafen darf nicht zum Sargnagel der Region
werden. Die Ergebnisse der NORAH-Studie machen jedermann
klar, dass der sogenannte Jobmotor Flughafen zu teuer
erkauft ist.“, so Stefanie Then, Sprecherin des SPD AK
Region und Flughafen. „Einmal mehr sieht sich der SPD
Arbeitskreis Region und Flughafen in seinen Forderungen nach
einer Erneuerung der Luftverkehrspolitik, die sich an den
Menschen orientiert, bestätigt. Das bedeutet auch, dass alle
kapazitätserweiternden Maßnahmen wie der Bau des Terminals 3
am Frankfurter Flughafen sofort gestoppt werden müssen.“,
findet Hans Schinke, Sprecher des SPD AK Region und
Flughafen. „Die Forderung unseres hessischen
SPD-Landesvorstandes nach einer Lärmobergrenze ist richtig,
kann aber nur der erste Schritt sein zu einer
grundsätzlichen Erneuerung der Luftverkehrspolitik.“, meint
abschließend Stefanie Then.
www.norah-studie.de
Siehe auch:
Befremdung
über Interviewäußerungen: Abbruch und Neuausschreibung mit
wissenschaftlichen und ethischen Standards