5th Annual Ecumenical Charity Walk

Ökumenischer Wandertag englischsprachiger Gemeinden in Frankfurt auf dem Bonifatiusweg von Hochheim nach Flörsheim

Foto (c) Kulturexpress

Mittlerweile schon zum fünften mal veranstalteten die englischsprachigen Gemeinden in Frankfurt am 5. Sept. ihren jährlichen ökumenischen Wandertag. Ein Stück entlang des Bonifatiusweges verlief die Route von Hochheim nach Flörsheim. Die Strecke ging auf Feldwegen und über die nahen Weinberge der Gegend. Sogar das Wetter spielte mit, wobei die Witterung von sonnig bis bewölkt sehr wechselhaft war. Am Schluss kam leichter Regen auf, noch bevor die Gruppe die rettende Wirtschaft "Zum Hirsch" in Flörsheim erreichte. Um so erfreulicher waren die vielen freien Tische im Lokal, gerade richtig für die Ankommenden.

 

Unterwegs waren zahlreiche Haltepunkte in Kirchen und an Kapellen am Weg eingeplant bei denen jeweils eine Wanderpredigt von evangelaren bis zu den katholischen Gemeinden zelebriert wurde. Dabei wurden Lieder gesungen. Viele Themen des Alltags wurden angesprochen, aber auch das aktuelle Flüchtlingsthema kam zur Sprache.

 

Gestartet wurde in Frankfurt im Hof des Franziskanerklosters am Liebfrauenberg. Mit der S-Bahn ging es in Richtung Hochheim. Dort steht auf einem Berghügel die katholische St. Peter und Paul Kirche. Nach einer Besichtigung des Kircheninneren wurde diese gleich wieder verlassen, da eine Hochzeit anberaumt war und die Hochzeitsgäste erwartet wurden. Am Ausgang lag ein Stempelkissen mit Stempel für das mitgebrachte Nachweisheft über alle Haltepunkte an diesem Wandertag.     

 

Draußen auf dem Kirchhof wurde eine Predigt der English-Speaking Roman Catholic Church in Frankfurt, von Monsignor J. Stephen Alker der St. Leonhard Gemeinde vorgetragen. Diese war von Bittstellungen und Segenswünschen geprägt, forderte auf zu mehr Aufmerksamkeit im Umgang mit den täglichen Dingen des Lebens.

 

Die nächste Kirche die angesteuert wurde, war die evangelische Kirche in Hochheim. Dort wurde eine emotionale Predigt gehalten von Dorothy Wilson. Da sich die Atterberry Chapel als Multicultural Christian Church definiert, will sie Christen aller Konfessionen damit ansprechen. Die Gottesdienste finden in englischer Sprache statt. Die Atterberry Chapel praktiziert Religion als einen emotionalen und freien Zugang zu Gott. Sie ist ein Zentrum für den afroamerikanischen Gospelgesang. Auch heute noch sind Tänze, Gesänge und Sketche mit einem biblischen Hintergrund Bestandteil der Predigten.  

 

Der nächste Punkt lag auf dem Bergweg schon außerhalb der Ortschaft. Nennt sich Hochheimer Sandsteinrelief, ist aus dem Jahre 1729 bestehend aus einem Heiligenhäuschen mit Darstellung einer Dreifaltigkeitsdarstellung. Hier sprach eine Predigtbeauftragte, Charlene Heilmann, der New Hope United Methodist Church in Frankfurt. Die Ansprache war beseelt durch Aufmunterung und Zuversicht in Hinblick auf zukünftiges. Zitiert wurde aus dem Lukas Evangelium, Kapitel 9, Vers 1 - 6. Darin geht es um die zwölf Jünger, die Jesus bei sich behielt. Ausgesprochen wurde die Erkenntnis, dass wir nur Reisende in der Welt sind, was natürlich besonders die englischsprachigen Teilnehmer anging, die oftmals von weit her Zugereiste sind und ihren Aufenthalt in Deutschland haben. Mehrere Lieder wurden draußen gesungen. 

 

Der nächste Stopp war an einem Rastplatz in den Hochheimer Weinbergen. An dieser Stelle ist ein Schild aufgestellt, dass 75 Meter von dieser Stelle entfernt im Jahre 1932 ein bronzener Keltenspiegel gefunden worden ist. Das weist auf die Furchtbarkeit hin, die von diesem Ort und seinen Weinbergen ausgeht. Dort sprach Rev. John Perris von der Anglican-Episcopal Church of Christ the King in Frankfurt. Gesungen wurde der Hamba Nathi Songtext, ein Text der sehr lang ist und aus einer Reihe an Wiederholungen besteht.

 

Eine scharfe Kurve führte die Wanderer auf ein Stück der Straße, wo sich ein steinernes Kreuz aus Sandstein befindet, welches auf das Jahr 1952 datiert ist. Ein Segensspruch an die Weinberge ist am Sockel daran angeknüpft: "Daß du die Früchte der Erde geben und erhalten wolltest, wir bitten dich erhöre uns, Oh Herr.". An diesem Ort predigte Pastor Dr. Wayne Braun von der Trinity Lutheran Church, der auf Flüchtlinge und Problematik hinwies und an die Not derer dachte, die auf dem Weg nach Deutschland sind. Er sprach ihnen zugleich seine Unterstützung aus. Gesungen wurde der Choral von Karen Lafferty mit dem Titel: "Seek Ye First".

 

Schließlich ging es über einen versteckten Feldweg nach Überquerung einer stark befahrenen Landstraße auf einen breiten Weg, passierten eine Baumreihe mit seltenen Mispelfrüchten. Der Baum war voll damit und damit erreichte die Wandergruppe den letzten Haltepunkt an dem einer der englischsprachigen Gemeinden aus Frankfurt das Wort zu einer Predigt ergriff. Diesmal geschah das mit überzeugender Rede. Dazu wurde an der St. Anne Kapelle Rast eingelegt. Es sprach Rev. Rodrigo Assis da Silva von der Bethel International Baptist Church in Frankfurt.

 

Auf dem Rückweg verlief die Strecke entlang dem Bahndamm bis schließlich Flörsheim erreicht wurde. Dort konnte ein Teil der Wandergruppe beobachten wie ein Motorroller, der unten am Main auf grüner Wiese und rutschigem Pfad entlangfuhr, zum Sturz kam. War halb so schlimm! Etwas benommen stand die junge Fahrerin wieder auf, erholte sich von ihrem kurzzeitigen Schock und fuhr gleich weiter. Auf dem letzten Stück fing der Regen an unangenehm zu werden, die Gaststätte, nicht mehr weit entfernt, war bald erreicht.    

 

Mit dem jährlichen ökumenischen Wandertag ist ein bestimmtes Charity Projekt verbunden. "The Franziskustreff" versteht sich als unabhängige Einrichtung, welche Frühstück und die Möglichkeit an Obdachlose und andere Hilfesuchende bietet in warmer und menschlicher Umgebung Schutz zu finden. Serviert wird werktags und feiertags von 07:45 Uhr bis 11:15 Uhr. Das Frühstück schließt Kaffee oder Tee, Wurst und Käse, Brot, Butter, Marmelade und anderes mehr ein, was eben zu einem ausgefüllten Frühstück dazugehört.  

 

Kulturexpress ISSN 1862-1996

vom 04. Oktober 2015