250 Euro kann ein durchschnittlicher
Zweipersonenhaushalt sparen, wenn sparsamer mit Energie
umgegangen wird. Wie das ganz ohne Komfortverlust
klappen kann, zeigt die neue Broschüre
Energiesparen im
Haushalt des Umweltbundesamtes (UBA).
Die Broschüre bietet Orientierung sowohl beim Neukauf
sparsamer Geräte, hilft aber auch beim Aufspüren
unerkannter Stromfresser im Haushalt. UBA-Vizepräsident
Thomas Holzmann: „Wir haben heute schon sehr viel
effizientere Elektrogeräte als noch vor zehn Jahren.
Dennoch kann man viel mehr tun, um den Stromverbrauch zu
senken. Ein Durchschnittshaushalt kann bis zu 250 Euro
sparen. Nach wie vor der einfachste Weg: Geräte komplett
abschalten, die nicht im Einsatz sind und womöglich
Strom auch im Leerlauf verbrauchen.“
Die sogenannten Leerlaufverluste sind besonders unnötig:
Ob ein Gerät noch Strom zieht, obwohl es keine Funktion
mehr erfüllt, kann man oft leicht selbst testen: Steckt
etwa das Netzteil eines Handys noch in der Dose und
bleibt warm, selbst wenn das Mobiltelefon vom Ladegerät
abgekoppelt ist, fließt sogenannter Leerstrom. Bleiben
vier solcher Netzteile ein Jahr lang am Netz,
verbrauchen diese zusammen bis zu 175 Kilowattstunden
Strom im Jahr – und das kostet dann rund 51 Euro.
Leerlaufverluste gibt es nicht nur bei Handyladegeräten,
sondern auch bei Fernsehern, Druckern oder HiFi-Anlagen.
Eine alte HiFi-Anlage kommt bei 24 Stunden
Standby-Dauerbetrieb so schnell auf rund 53 Euro
Strom-kosten pro Jahr. Abschaltbare Steckdosenleisten
machen das vollständige Ausschalten nicht benutzter
Geräte noch einfacher. Ein Klick und die unerkannten
Stromfresser sind stillgelegt. Übrigens: Welche Geräte
wie viel Energie verbrauchen, kann auch das
UBA-Energiekostenmessgerät aufdecken, das kostenlos in
vielen Bibliotheken in ganz Deutschland ausgeliehen
werden kann.
Bei vielen elektrischen Geräten ist die Energieeffizienz
in den vergangenen Jahren gestiegen. Sie benötigen also
weniger Strom für eine bestimmte Leistung. So ist zum
Beispiel der Stromverbrauch von Geschirrspülern um die
Hälfte gesunken, ihr Wasserverbrauch um etwa 70 Prozent.
Bei der Beleuchtung hat sich die Technik in den
vergangenen Jahren ebenfalls sehr positiv entwickelt.
Die Stromkosten einer Energiesparlampe belaufen sich bei
8.000 Stunden Laufzeit auf 34 Euro; eine
Standardglühlampe würde 137 Euro Kosten verursachen.
Auch deshalb verschwinden Standardglühlampen seit 2009
nach und nach vom Markt.
Für TV-Geräte gilt: LED-Fernseher sparen gegenüber
Plasmageräten etwa die Hälfte des Stromes.
Wäschetrockner verbrauchen übrigens besonders viel
Strom. Kostenlos trocknet Wäsche immer noch auf der
Wäschespinne oder dem Wäscheständer. Geschieht das in
Innenräumen, sollten diese ausreichend belüftet sein, um
Schimmel vorzubeugen. Wer auf den Trockner nicht
verzichten kann und möchte, findet mit Gas- oder
Wärmepumpentrockner der Effizienzklasse A++ oder höher
vergleichsweise sparsame Geräte.
Ganz wichtig beim Energiesparen: Wer ein neues Gerät
kaufen möchte, sollte zunächst den persönlichen Bedarf
schätzen – denn überdimensionierte, größere Geräte
verbrauchen auch mehr Strom. Beim Kauf weisen
Energielabels den Weg: A++ und A+++ sind derzeit die
höchsten Effizienzklassen und auf den am wenigsten
verbrauchenden Produkten gleicher Größenklasse zu
finden. Produkte, die das Umweltzeichen „Blauer Engel“
tragen, sind aus Umweltsicht die besten Waren einer
Produktgruppe.