Wahrnehmungsaspekte in Bildern

Alina Atlantis‘ Erfindung der Realität: Kunst als Inspiration für neue, unvoreingenommene Perspektiven auf die Welt

Meldung: Pressebüro Gebhardt-Seele, Leonrodstraße 68, 80636 München

Jeder Mensch nimmt die Welt mit seinen Sinnen wahr. Doch was sind diese Sinneseindrücke, ohne Wissen, das hilft, sie einzuordnen? Müssen wir überhaupt noch selbst hinschauen? Sehen Experten nicht besser? Und wann schränkt uns unser Wissen ein? Mit diesen so komplexen wie zeitlosen Fragen zur menschlichen Wahrnehmung beschäftigt sich die Künstlerin Alina Atlantis aus Achern/Baden in ihrer Ausstellung auf der diesjährigen ART Innsbruck. Mit zehn farbintensiven Bildern von eindrücklicher Formensprache wie „Selbst-Seher“ oder „Gipfelstürmer“ fordert sie dazu auf, der Welt offener zu begegnen, sie wieder selbst zu entdecken, statt sich auf althergebrachte Betrachtungs- und Denkmuster zu verlassen. (...)

 

Das Bild „Engelsteufelin“ ist Alina Atlantis‘ farbenfrohes Plädoyer gegen ein Denken in Schwarz und Weiß.

 

 

 

 

 

 

 

 

„Unsere inneren Bilder, also unsere Vor-Bilder, Glaubenssätze oder Denkmodelle, erschaffen unsere Realität. Sie prägen unsere Vorstellung von der Welt und bestimmen damit, wie wir Wahrnehmungen interpretieren“, erklärt die Künstlerin Alina Atlantis. Doch wer immer nur auf alte, bequeme Orientierungssysteme zurückgreift, übersieht vieles und beschneidet nicht nur die eigenen Möglichkeiten der Wahrnehmung sondern auch die eigenen Handlungspotenziale. „Der Mensch muss offen bleiben, er darf nie vergessen: Wir können denken, was wir wollen – nicht sollen“, so Alina Atlantis. Genau daran will die Künstlerin den Betrachter mit zehn ausgewählten Öltempera-Bildern, mit der für die Malerin typischen Farbintensität und eindrücklichen Formensprache, erinnern: Die Werke, darunter beispielsweise das in strahlenden Gelbtönen gehaltene Gemälde „Selbst-Seher“, spiegeln ihre Überzeugung wieder, dass nur durch das unvoreingenommene Betrachten ohne vorher festgelegte Deutung Grenzen überwunden und neue Lösungswege aufgedeckt werden können: „Wir zitieren oft Experten, weil wir denken, wir können so nichts falsch machen. Experten verfügen schließlich über gesichertes Wissen. Wer sich nicht auskennt macht dagegen tausend Fehler. Aber unser ungeübter Blick ist nicht auf die bekannten Muster geeicht und kann deshalb viel mehr entdecken“, erläutert Alina Atlantis.

 

Plädoyer für eine holistische Weltsicht

 

Eines dieser althergebrachten Muster, die die Künstlerin aufbrechen möchte, ist die vereinfachende, dualistische Sichtweise auf die Welt, das Denken in Schwarz und Weiß. Mit diesem Thema setzt sie sich etwa in dem Gemälde „Engelsteufelin“ auseinander. Die dort abgebildete weibliche Figur ist weder nur das eine, noch das andere: Sie trägt Attribute beider Wesen und lässt sich damit nicht in Kategorien pressen. “In jeder Frau steckt ein Vamp, eine Mutter, eine kriegerische Amazone, eine kluge Geschäftsfrau und eine Königin, sie sich selbst beherrscht. Unsere größte Freiheit liegt in unserer Ganzheit. Wir sollten uns immer bemühen auch den anderen in seiner Ganzheit zu sehen und zu begreifen“, erklärt die Künstlerin. Mit ihren Werken will sie den Betrachter dazu auffordern, sich neue innere Bilder und damit eine wahrhaftigere Wirklichkeit zu schaffen. Sie fasst dies in ihrem Leitsatz „Ich male keine Bilder, ich erfinde Realität“ zusammen.

 

Die Werke „Gipfelstürmer“ und „Urkraft“ sind von „Giganten der klassischen Musik“ wie Bach, Beethoven, Mozart oder Chopin inspiriert. Die Künstlerin setzt sich mit den Fragen auseinander, unter welchen Bedingungen Größe entsteht und warum der Mensch immer nach Superlativen strebt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
 

 

Eröffnet wird die Innsbrucker Ausstellung am 19. Februar: Um 14:00 Uhr findet zunächst eine Pressekonferenz mit Presserundgang statt, es folgt ein Preview für Sammler sowie Vertreter aus Wirtschaft und Politik. Die anschließende Vernissage ab 19:00 Uhr steht allen Besuchern offen.

 

 

Terminhinweis:

Was:                       ART Innsbruck, Ausstellung Alina Atlantis

Wann:                    19.  –  23. Februar 2014

                               Vernissage allgemein: 19. Februar 19:00 Uhr

Wo:                        Messe Innsbruck

Weitere Infos:       www.alina-atlantis.com       www.art-innsbruck.at

 

Alina Atlantis ist in Cottbus geboren und verlebte ihre Kindheit in der Uckermark. Nach dem Umzug der Familie nach Berlin wurde sie ins Förderprogramm für Hochbegabte aufgenommen. Mit 14 Jahren absolvierte sie ihre künstlerische Grundausbildung im Haus der Jungen Talente Ost-Berlin. Zwei Jahre später wurde sie zum Abendstudium an der Kunsthochschule Berlin zugelassen und bestand im Alter von 17 Jahren die Aufnahmeprüfung zum Malereistudium an der Ostberliner Kunsthochschule. Aufgrund von Westkontakten wurde ihr die Zulassung dort jedoch verweigert. Nach der Maueröffnung studierte sie zunächst Politikwissenschaften an der TU Berlin, danach Freie Kunst an der Universität der Künste Berlin und der Hochschule für Kunst und Design Halle Burg Giebichenstein. Die krassen Widersprüche in der sozialistischen DDR haben die Künstlerin für das Thema Dualitäten sensibilisiert. Alina Atlantis‘ gesamtes künstlerisches Schaffen basiert auf ihrer Anti-Dualismus-Theorie, die besagt, dass Dualismus nur im Denken existiert, nicht im Leben.
 
Das Werk
2002 entstand die Werkserie „Das Ende des Dualismus“, 2008 „Vorausdenken – Geldregen“ und 2010 die Werkserie „Europa“.
 
Alina Atlantis hatte bereits unzählige Ausstellungen im In- und Ausland in Galerien und öffentlichen sowie privaten Institutionen, darunter:
2005: „Schnee von morgen“ (KFU AG, Lahr/Reichenbach) und „Die 1. Dimension – Die Politik des Denkens“ (Baden-Badener Energiegespräche, Baden-Baden)
2006: „Love Is The Message“ (Galerie Storkower Bogen, Berlin)
2007: „The Anti-Dualism“ (Eton Gallery, Peking)
2008: „Sexy Women” (Galerie Reißig, Berlin)

 
Darüber hinaus hält die Künstlerin Vorträge, moderiert und veranstaltet Performances im öffentlichen Rahmen.

 

Kulturexpress ISSN 1862-1996

vom 16. Januar 2014