Aus dem Nautilus
Verlag |
Phantastik-Preis der Stadt Wetzlar
geht in diesem Jahr an den Nautilus-Autor Jochen Schimmang |
"Wir freuen
uns sehr über diese Auszeichnung für unseren Autor, der den Preis
für seinen Utopie-Roman »Neue Mitte« (erschienen August 2011)
erhält", ließ der Verlag verkünden. Der mit 4000 Euro dotierte Preis
wird am 7. September im Rahmen der »32. Wetzlarer Tage der
Phantastik« von Oberbürgermeister Wolfram Dette verliehen. |
Meldung: Nautilus
Verlag, Hamburg, vom 05. 09. 2012 |
In
der Begründung der Jury heißt es:» ›Neue Mitte‹ dient als gutes Beispiel für
das große Themen- und Inhaltsspektrum phantastischer Literatur: Phantastik
als Erweiterung der wahrnehmbaren politischen Aktualität, bzw. Realität hin
zum ›Möglichen‹ – bei Schimmang in einer Nahzukunft des Jahres 2029/30; die
Erweiterung des Wirklichkeitssinns hin zum Möglichkeitssinn – außerdem die
Durchlässigkeit von Grenzen, das genuin Transitorische, das dem Genre
Phantastik innewohnt. Schimmangs Roman thematisiert die Wiederholbarkeit von
(deutscher) politischer Historie, indem er seine Geschichte auf eine kleine
Gruppe handelnder Personen und lokal auf Berlin, bzw. die dortige ›Enklave‹
auf dem ehem. Reichstagsgelände fokussiert, er kombiniert geschickt
Wiedererkennungsfaktoren mit zukünftig vielleicht Möglichem.«
Zum Buch:
Winter 2029/30. Deutschland hat nach neun Jahren Juntaherrschaft vier Jahre
Übergangsregierung unter englischer Führung hinter sich. Das ehemalige
Regierungsgelände in Berlin ist Niemandsland. Doch hat sich dort inzwischen
ein bunter Haufen von Menschen angesiedelt, die ihr Utopia leben:
intelligent, gebildet, die meisten vernetzt durch den Widerstand während der
Juntazeit: ein Gärtner, ein Geigenbauer, ein anarchistischer Lektürezirkel,
das Restaurant »Le plaisir du texte«. Nun soll dort auch eine Bibliothek
eingerichtet werden – für deren Aufbau ist Ulrich Anders nach Berlin
gekommen, der Erzähler des Romans. Doch der Zustand glückseliger Freiheit
ist bald bedroht: Aus den verlassenen U-Bahn-Schächten heraus unternimmt die
Junta einen neuen Putschversuch. In ›Neue Mitte‹ gibt Jochen Schimmang dem
Möglichkeitssinn Zunder und entwirft ein Deutschland der Zukunft, in
schönster postmoderner Tradition. Aber ›Neue Mitte‹ ist auch ein spannender
Politthriller, der das eigene Genre aufs Korn nimmt und ganz nebenbei Roland
Barthes’ Frage »Wie zusammen leben?« zu beantworten sucht.
Jochen Schimmang, geboren 1948, studierte Politische Wissenschaften
und Philosophie an der FU Berlin und lehrte an Universitäten und in der
Erwachsenenbildung. Von 1978 bis 1998 lebte er in Köln, seit 1993 als freier
Schriftsteller und Übersetzer. Jochen Schimmang ist heute in Oldenburg
ansässig. Seine schriftstellerische Arbeit wurde mit zahlreichen Preisen und
Stipendien gefördert. Zuletzt erschien sein Roman ›Das Beste, was wir
hatten‹
(Edition Nautilus, 2009)
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