Spektral - Label für Musik  -  Neuerscheinungen auf dem CD-Markt im Frühjahr 2012

 

Mit den aktuellen CD-Veröffentlichungen erweitert Spektral seinen Katalog um weitere Stücke der Kammer- und Kirchenmusik. Aber auch Musik der Moderne zieht mit außergewöhnlichem Einsatz in die Produktion ein.
 

Die Produktionen des 2006 gegründeten und in Regensburg ansässigen Unternehmens bieten in regelmäßigen Abständen Tonaufnahmen ausgewählter Interpreten auf dem Musikmarkt an. Was in Anbetracht eines sich immer stärker wandelnden Marktes keine leichte Aufgabe ist. Immer mehr Angebote stehen frei im Netz zur Verfügung, um ausgiebigem Musikgenuß folgen zu können. Der Kauf einer CD wird somit erschwert, wenn zweimal überlegt werden muß, bevor der Griff ins Portemonnaie getätigt wird. Dabei sind die Aufnahmen und ihr klassisches Repertoire vom allerfeinsten. Jede neue CD von Spektral ist wie eine Entdeckungsreise, die Höhen und Tiefen einer Musik erleben zu können.

 

Zu den Neuerscheinungen ist mit dem Trio Dejavu und Aufnahmen von Antonin Dvorak (1841-1904) und Arthur Foote (1853 - 1937) eine anspruchsvolle Musik gelungen. Dieser transatlantische Brückenschlag ist bereits ein zweites mal bei Spektral veröffentlicht worden, wie ich erstaunt festgestellt habe. Die Nachfrage scheint entsprechend hoch zu sein. Fulminant was die Aufnahmen herhalten. Die einsetzende Geige und das Klavier führen an. Kompositorisch konsequent bis zum Ende bleiben Komponisten unverkennbar in ihrem Stil und versprechen spannend reizvolle Musikmomente.

 

Zu weiteren Neuerscheinungen zählt eine Soloaufnahme mit Kontrabass. Das Motiv des Kontrabasses als Soloinstrument wurde schon in anderen Zusammenhängen von Patrick Süskind in einem Roman verarbeitet. Das Kinderlied mit den "drei Chinesen spielten Kontrabass..." , ist irgendwie auch noch geläufig. Viel interessanter, die Aufnahme von Spektral wegen der angepriesenen Spielfreude von Dominik Greger. Zusammen mit dem Pianisten Thomas Steinhöfel nimmt sich dieser der Schwerfälligkeit des großen und tiefen Instruments an, wie der Schultergriff auf dem Cover demonstrieren soll. Titel der CD: Bassbox. Gespielt werden Stücke von Franz Schubert (1797 – 1828) Sonate a-Moll für Arpeggione (Kontrabass) und Klavier, D 821, Allegro moderato. Ein Stück von Ernest Bloch (1880 – 1959) die Méditation Hébraïque  aus dem Jahre 1924. Sowie von Giovanni Bottesini (1821 – 1889) Introduzione e Variazioni »Il Carnevale di Venezia« Arr.: Fredo Jung.

Letzte Klavierstücke op. 116 - 119, Johannes Brahms Miniaturen op. 116–119 zählen zum Spätwerk für Klavier. Sie sind kompromißlos komponiert worden. Dem markanten Stil des Komponisten fühlt sich Christian Wilm Müller gewachsen, der mit hoher Sensibilität und großer Strahlkraft ausgestattet spielt. Zum CD-Inhalt gehören sieben Fantasien op. 116. Drei Intermezzi op. 117. Auf der zweiten CD befinden sich noch sechs Klavierstücke op. 118. und vier Klavierstücke op. 119.

Die Messe in h-Moll gehört zu den bedeutendsten geistlichen Kompositionen Johann Sebsatina Bachs. Harald Jers und der international bekannte Kammerchor Consono nahmen die revidierte, neue Bachausgabe von 2010, sowie ihr 10-jähriges Bestehen zum Anlass für den vorliegenden Live-Mitschnitt. Aufgenommen wurde das Konzert im Mai 2011 in der Joahnneskriche in Düsseldorf. Es singen: Meike Leluschko, Sopran; Franz Vitzthum, Altus; Ulrich Cordes, Tenor; Lucas Singer, Bass; Rheinisches Barockorchester Kammerchor CONSONO, die Leitung hat Harald Jers. CD-Inhalt: Johann Sebastian Bach (1685-1750) Messe in H-Moll BWV 232.

Chormusik aus unserer Zeit kann vielseitige Entspannung bedeuten, das zeigt sich auch an der Aufnahme des via-nova-chor aus München unter der Leitung von Florian Helgath. Mit außergewöhnlicher Auswahl erweist das Ensemble via nova chor Contemporary Choral Music seinem Publikum eine Referenz.

Auf der CD vom Februar 2012 sind geistliche Gesänge von Alfred Schnittke (1934-1998) mit: Gegrüßet seist du, Jungfrau Maria und Herr Jesus und Gottes Sohn Vater unser. Dazu kommt der Komponist Sven-David Sandström (*1942) mit: Fürchte dich nicht. Vaclovas Augustinas (*1959): Hymne à Saint Martin. Thomas Jennefelt (*1954): O Domine. Ola Gjeilo (*1978) zählt mit Sanctus. Heinz Holliger (*1939): Winter I aus: Die Jahreszeiten (Scardanelli-Zyklus) sowie Johann Sebastian Bach (1685-1750): Komm, o Tod, du Schlafes Bruder. Nochmals Sven-David Sandström mit: Komm, Jesu, komm. Dann Nikolaus Brass (*1949): Gebet aus: Musik für Augustinus. Maurice Ravel (1875-1937): Soupiras (Arr. Clytus Gottwald) und als Bonustrack: Anton Bruckner (1824-1896): Os justi.

Eine Sammlung mit weiteren Aufnahme mit Chormusik  ist vom November 2010. Das aufwirbelnde CD-Cover entspricht der Stimmung, die hier vermittelt wird. I Himmelen Chormusik aus Skandinavien. Das ensemble cantissimo unter der Leitung von Markus Utz präsentiert in lyrischer Anmut traditionelle und zeitgenössische Kompositionen. Sowohl norwegische als auch schwedische Komponisten kommen vor, um den typischen und lyrischen Gesang aus dem hohen Norden zu interpretieren.

Zu den Komponisten zählt: Edvard Grieg (1843 – 1907): Im Himmelreich op. 74/4 und Knut Nystedt (*1915:) Chorimprovisation über »Immortal Bach«; Jean Sibelius (1865 – 1957): Drömmarna, der Finne Jaakko Mäntyjärvi (*1963): Canticum Calamitatis Maritimae. Otto Olsson (1879 – 1964) mit Jesu, corona celsior; Jan Sandström (*1954): Missa »La Casa de la Madre y el Nino«: Kyrie, Gloria, Sanctus; Håkan Parkman (1955 – 1988) mit Till Österland. Aus dem schwedischen Dalarna, arr. Jan Håkan Åberg: Im Himmelreich.

Die Aufnahme entstand 2010 in der Himmelfahrtskirche in München. Das Stück Jan Sandström entstand schon 2004 in St. Peter und Paul auf der Insel Reichenau. Im Spektral Programm zählt diese CD zur Musik der Moderne.

www.spektral-records.de

 

Kulturexpress  ISSN 1862-1996

vom 05. April 2012