Zum Trailer:
www.truegritmovie.com
Nach dem preisgekrönten „No
Country for Old Men“ erweisen Joel & Ethan Coen mit TRUE GRIT erneut dem
Western-Genre Reverenz. Packend, kraftvoll und visuell überwältigend
interpretieren sie den Klassiker „Der Marshall“ neu. Mit Jeff Bridges („Crazy
Heart“) in der legendären John Wayne-Rolle als verschrobener Haudegen
Rooster Cogburn, einer starken Debüt-Performance von Hailee Steinfeld
als toughe Farmerstochter sowie Matt Damon („Green Zone“) als
selbstgefälliger Texas Ranger und Josh Brolin („Wall Street: Geld
schläft nicht“) als feiger Mörder, gelang Joel & Ethan Coen ein wahrer
Besetzungscoup. Kameramann Roger Deakins, ausgezeichnet u.a. für „No
Country for Old Men“ und „O Brother Where Art Thou“, fand für TRUE GRIT
raue, eindringliche Cinemascope-Bilder.
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Darsteller
Jeff Bridges (Rooster
Cogburn)
Matt Damon (LaBoeuf)
Josh Brolin (Tom Chaney)
Barry Pepper (Lucky Ned
Pepper)
Hailee Steinfeld (Mattie
Ross)
Bruce Green (Harold
Parmalee)
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Stab
Joel Coen (Regie,
Drehbuch, Produktion)
Ethan Coen (Regie,
Drehbuch, Produktion)
Scott Rudin (Produktion)
Roger Deakins (Kamera)
Jess Gonchor
(Szenenbild)
Mary Zophres (Kostüme)
Carter Burwell (Musik)
Mike Watson
(Stuntkoordinator)
Charles Portis
(Romanvorlage) |
Fort Smith,
Arkansas. Im Jahr 1872 endet hier die Eisenbahnstrecke – und auch die
zivilisierte Welt. Jenseits des Flusses beginnt das Indianergebiet, und
dorthin ist Tom Chaney (Josh Brolin) geflohen, nachdem er seinen Boss,
einen Farmer, im Streit erschossen hat. Der Zug bringt die 14-jährige
Mattie Ross, die Tochter des Farmers, in die Stadt. Sie will Tom Chaney
finden und vor Gericht stellen. Um das Weitere würde sich dann schon
Richter Parker kümmern, der nicht gerade für seine Barmherzigkeit
bekannt ist und auch an diesem Morgen drei Männer am Galgen baumeln
lässt ...
Der Sheriff
kann allerdings nichts für Mattie tun – im Indianerterritorium hat er
keine rechtliche Handhabe; er rät ihr, nach Hause zurückzufahren. Aber
das Mädchen lässt sich nicht so einfach abspeisen. Ihren eisernen Willen
– und ihren knallharten Geschäftssinn – haben schon der Bestatter, der
plötzlich mehr Geld verlangt, der Pferdehändler Colonel Stonehill, bei
dem ihr Vater vor seinem Tod vier Ponys gekauft hatte, und die
Pensionswirtin, die sie im selben Bett wie die schnarchende Grandma
Turner einquartiert, kennen gelernt; und auch Rooster Cogburn bekmmt es
mit dem energischen Willen Mattie zu tun.
Produktionsnotizen
Die
Leser der amerikanischen Wochenzeitschrift „Saturday Evening Post“
hatten 1968 als erste das Vergnügen, eine Geschichte kennenzulernen, der
man sofort ansah, dass man sie einst zu den großen Klassikern der
amerikanischen Literatur zählen würde. Die Geschichte, die als
Fortsetzungsroman erschien und die Leser von der ersten Folge an so sehr
fesselte, war Charles Portis’ „True Grit“. Die Story (in Deutschland
ursprünglich unter dem Titel „Die mutige Mattie“ erschienen) erzählt von
einem außerordentlich tapferen jungen Mädchen, das den Tod seines Vaters
rächen will und dem dabei ein abgetakelter Provinz-Marshal und ein
aufrechter Texas Ranger zur Seite stehen; gemeinsam reisen die drei ins
Indianergebiet, um den Mörder aufzuspüren.
„True Grit“
entwickelte sich über die Jahrzehnte zum Bestseller, auch dank einer
treuen Leserschaft, die das Wissen um den Wert des Buches stets von
Neuem weitergab. Der Roman wurde zur Schullektüre; und er wurde bereits
1969 – mit John Wayne in der Rolle des Marshals – verfilmt. Auch der
Titel „True Grit“ wurde im Englischen zu einem feststehenden Begriff: „true
grit“ – diese beiden Wörter stehen für eine Mischung aus Eigensinn,
unbedingtem Durchhaltewillen und einem gewissen Maß an
Selbstüberschätzung, die Menschen einen Weg aus noch so widrigen
Umständen weist. Man könnte auch sagen, „True Grit“ umschreibt den Kern
des amerikanischen Pioniergeistes. Aber in Portis’ Geschichte geht es um
mehr als nur um Mut. Die Erzählerin ist, viele Jahre nach den
Ereignissen, eine gealterte Mattie Ross, eine alte Jungfer, die nicht
den geringsten Sinn für Sentimentalitäten hat. In dieser Figur findet
sich auch etwas von der Ruhelosigkeit des amerikanischen
Nationalcharakters, in dem der unauflösbare Widerspruch zwischen der
Sehnsucht nach Abenteuern und dem Wunsch nach einem Zuhause angelegt
ist.
Die
Personen Mattie, Rooster Cogburn und LaBoeuf tragen nicht nur
untereinander – und mit den Schurken, die sie verfolgen – Konflikte aus,
sondern auch in ihren Herzen, da sie nun einmal zwischen ungezähmter
Wildheit und Rechtschaffenheit hin- und herschwanken. Vor allem aber ist
es Matties einzigartige Erzählstimme, die den Roman ausmacht, wie es
etwa der Bestsellerautor George Pelecanos 1996 in einem Interview mit
dem US-Radiosender NPR erläuterte: „Matties Stimme, ironisch und
selbstsicher zugleich, ist eine der ganz großen Schöpfungen der modernen
Literatur. Ich würde sie, ganz ohne Übertreibung, mit der von
Huckleberry Finn auf eine Stufe stellen. Besonders wichtig ist, dass sie
ganz unterschiedliche Leser anspricht, ob alt oder jung, ob gebildet
oder ungebildet, ob reich oder arm. Sie ist ein Kunstwerk, das diese
Unterschiede aufhebt.“
Portis
schrieb insgesamt fünf Romane; „True Grit“ war nach seinem Debüt „Norwood“
sein zweiter. Portis’ typische Verbindung von volksnahem Humor mit
großen moralischen Fragen fand immer wieder begeisterte Leser. „Wir
haben alle Bücher von Charles Portis gelesen“, erzählt Ethan Coen über
die Entscheidung, „True Grit“ zu verfilmen, „aber dieser Roman schien
uns besonders gut geeignet, einen Film daraus zu machen.“ Was die beiden
Brüder besonders anzog und ihrem Sinn für das, was außerhalb der Norm
liegt, entsprach, war Portis’ mutige Entscheidung, in den Mittelpunkt
einer Geschichte voller Brutalität, bitterer Ironie und grausamer
Wahrheiten ein einfaches Mädchen zu stellen, das sich nicht unterkriegen
lässt.
Der Roman
ist ein Western, und dieses Genre gehen die Coen-Brüder zum ersten Mal
direkt an. Auch wenn manche NO COUNTRY FOR OLD MEN als Western sahen,
ist jener Film für die Coens doch in erster Linie ein moderner Thriller.
Der Tonfall der Filme unterscheidet sich, wie Joel erklärt: „NO COUNTRY
FOR OLD MEN spielte in Texas, aber es war ein Film über das Hier und
Heute. Niemand hat darin ein Pferd geritten, außer Leuten, die das auch
jetzt noch tun, um durch die Wildnis zu kommen. Aber das hat es aus
unserer Sicht noch lange nicht zum Western gemacht.“
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