Kali,
Kohle und Kanal" – ein neues Buch dokumentiert den Aufstieg der Region
Hannover zu einem der wichtigsten Industriezentren Deutschlands des 19.
und frühen 20. Jahrhunderts. Auf mehr als 300 Seiten und mit über 240
aktuellen und historischen Aufnahmen beleuchten Herausgeber Prof. Dr.
Axel Priebs, Dezernent für Umwelt, Planung und Bauen der Region
Hannover, und das Autorenteam Christiane Schröder, Sid Auffarth und
Manfred Kohler 150 Jahre Industriekultur in Hannover und dem Umland.
Noch im Nachkriegsdeutschland war
die Region Hannover ein bedeutender Industriestandort. Firmen wie
Hanomag, Pelikan und Continental hatten den Namen Hannovers
international bekannt gemacht. Tausende von Arbeiterinnen und Arbeitern
waren mit der Produktion von Gummi, Stahl und Maschinen beschäftigt.
„Die historischen Industrieanlagen
prägen immer noch das Stadtbild, auch der unter- und oberirdische Abbau
von Bodenschätzen hat unübersehbare Spuren in einer Region
hinterlassen, in der heute drei Viertel aller Erwerbstätigen ihr Geld
in der Dienstleistungsbranche verdienen“, sagte Prof. Priebs bei der
Buchpräsentation, „aber der Zahn der Zeit nagt an den verbliebenen
Zeugnissen des Industriezeitalters, die persönliche Erinnerung an einst
weltbekannte Unternehmen schwindet und damit vor allem auch an den
Alltag in ihren Werkhallen. An diese Arbeits- und Lebenswelt, die noch
vor wenigen Jahrzehnten unsere Region geprägt hat, wollen wir nicht nur
erinnern, sondern sie wieder erlebbar machen: mit diesem sehr
anschaulichen Buch und Themenrouten zur Industriehistorie und ihren
Geschichten.“
„Man sieht nur, was man weiß“,
betonte auch Regionspräsident Hauke Jagau. „,Kali, Kohle und Kanal’
zeigt die Vielfalt interessanter Relikte der Industriegeschichte in der
Region und leuchtet zugleich ihren zeit- und sozialgeschichtlichen
Hintergrund aus. Seit dem frühen 19. Jahrhundert hat die Region Hannover
im Zuge der Industrialisierung eine spannende Entwicklung erfahren. Das
Buch und die begleitenden Materialien helfen, die Spuren dieser
Umwälzung zu lesen, zu verstehen und auch ganz persönlich zu erfahren.“
Das Buch ist in die Oberkapitel
Industrie, Energie und Wasser sowie Verkehr gegliedert. Die Anfänge der
Zuckerindustrie in Gehrden, unterirdische Bergbauwelten in Barsinghausen
oder Sehnde, Branntweinbrennereien in Wennigsen oder der Wedemark werden
ebenso berücksichtigt wie die alten hannoverschen Arbeiterquartiere in
Ricklingen und Limmer. Begleitend zum Buch hat die Region Hannover
außerdem fünf Routen der Industriekultur ausgearbeitet, auf denen
Interessierte bei Spaziergängen, Radfahrten oder Wanderungen in
vergangene Arbeits- und Alltagwelten eintauchen können.
„,Kali, Kohle und Kanal’ ist ein
Überblickswerk, das den Interessierten an die Hand nimmt, Zusammenhänge
herstellt und zum Besuch der verborgenen Schätze einlädt“, lobte der
stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Hannover, Dr.
Heinrich Jagau, das Buch, dessen Herausgabe vom regionalen
Kreditinstitut und der Niedersächsischen Sparkassenstiftung gefördert
wurde: „Die Lektüre regt an, sich der Vielfalt an Zeugnissen der
Industriekultur zu nähern und den Sinn für die Besonderheiten solcher
Denkmäler zu schärfen. Eine historische Schnapsbrennerei, eine
Kartoffeldämpfe oder eine Panzerwerkstatt kann über die Entwicklung und
Prägung unserer Gesellschaft genau so viel Auskunft geben, wie ein
klassizistisches Herrenhaus oder eine gründerzeitliche Parkanlage. “
Bibliografische Angaben: Axel Priebs
(Hrsg.) Christiane Schröder, Sid Auffarth, Manfred Kohler Kali, Kohle
und Kanal Industriekultur in der Region Hannover Hinstorff Verlag, 368 Seiten, gebunden, Klappenbroschur ISBN
978-3-356-01378-8
Der Herausgeber: Prof. Dr. Axel
Priebs, Jahrgang 1956, ist Erster Regionsrat und Dezernent für Umwelt,
Planung und Bauen in der Region Hannover. Zu seinem Aufgabenbereich
gehören u.a. die Naherholungsplanung und die Denkmalpflege. Er hat
Geografie an der Universität Kiel studiert und war u.a. an den
Universitäten Kiel und Kopenhagen sowie bei den Senatsverwaltungen von
Bremen und Berlin tätig.
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