Die
Charaktere
Angelina Jolie ist Elise
Clifton Ward, eine mysteriöse Schönheit (natürlich!), die eine
Liebesaffäre mit dem gesuchten Dieb Alexander Pearce verbindet. Ihre
wahren Beweggründe behält sie allerdings für sich. „Alexander weist sie
an, einen Zug von Paris nach Venedig zu besteigen und dort einen Mann zu
suchen, der Alexanders Größe und Statur hat“, erklärt Jolie. „Sie stößt
auf Frank und zerrt ihn in dieses Abenteuer.
Das
Gegenstück zur umwerfenden Elise Clifton Ward ist der amerikanische
Mathematiklehrer Frank Tupelo. Dieser Frank hat noch nicht viel erlebt
und soll hier Gelegenheit dazu bekommen. Die Filmemacher stellten
hierfür einige berühmte Gesichter zur
Seite. Paul Bettany spielt den Polizeibeamten Acheson, der auf Gangster
Alexander Pearce Jagd macht. Das Spannende an diesem Film ist aber, daß
niemand ist, was er auf den ersten Blick scheint – nicht einmal Acheson.
Seine Ermittlungen sind kompliziert und verfahren. Er wird von ganz
persönlichen Motiven getrieben. Der ehemalige James-Bond-Darsteller
Timothy Dalton gibt in THE TOURIST zwar erneut einen Agenten der
britischen Regierung, der allerdings keine Ähnlichkeit mit 007 hat: Als
Chefinspektor Jones leitet er die Fahndung nach Alexander Pearce.
Moralische Beweggründe, das Verbrechen als solches oder der Täter,
interessieren ihn nicht. Jones will einfach nur die enorme Summe
wiederbeschaffen, die Pearce veruntreut hat: Das (höchst illegal
erworbene) Vermögen von Alexander Pearce beläuft sich auf 744 Millionen,
und da er britischer Staatsbürger ist, könnten wir das alles
konfiszieren! Interessanterweise wendet Jones dabei seinen ganz eigenen
Gerechtigkeitssinn an, seine ganz persönliche Auffassung von
Anständigkeit und Moral.“ Steven Berkoff spielt den Schurken Shaw, der
bei der Jagd nach Alexander Pearce noch verbissener vorgeht als Acheson
– falls das überhaupt möglich ist.
Drehorte
Paris, Frankreich
Café le neumours, place colette
furstemberg street
opera comique, boieldieu square
gare de lyon
place des victories, 4 rue du vide-gousset
place des petits peres / passage vivienne
passage jouffroy
rue du 4th septembre
place de a concorde (tuilleries garden entrance)
Venedig,
Italien
palazzo pisani moretta, san polo
s. angelo vaparetto stop
hotel danieli
hangar santa marta
hangar santa marta. c/o stazione ferroviara santa lucia
mercato della frutta, pescheria
palazzo benzon
fondamenta san giovanni
canal grande
stazione santa lucia
bibliotecca marciana
arsenale
villa effe, giudecca
pontile bucintoro – mayazini del sale / zattere
Besetzung
Elise Ward - Angelina Jolie
Frank Tupelo - Johnny Depp
Inspektor John Acheson - Paul Bettany
Chefinspektor Jones - Timothy Dalton
Reginald Shaw - Steven Berkoff
Und Ralf Moeller
Rufus Sewell
Technische Daten
Format: 35 mm & digital / 2,35:1 (Cinemascope)
FSK: ab 12 Jahre |
Stab
Regie: Florian Henckel von
Donnersmarck
Drehbuch: Florian Henckel von Donnersmarck, Christopher
McQuarrie, Julian Fellowes
Produzenten: Gary Barber, Roger Birnbaum, Jonathan
Glickman, Tim Headington, Graham King
Koproduzent: Denis O’Sullivan
Ausführende Produzenten: Ron Halpern, Lloyd Phillips
Kamera: John Seale
Produktionsdesign: Jon Hutman
Kostüme: Colleen Atwood
Schnitt: Joe Hutshing, Patricia Rommel
Musik: James Newton Howard |
Produktionsnotizen
Für die Konzeption des
Gala-Sets brauchten Hutman und seine Mitarbeiter zehn Wochen. Es galt
immerhin, einen leeren Raum von der Größe eines Fußballfeldes
auszustatten. Dank Location Manager Fabrizio Cerato stießen Hutman und
Henckel von Donnersmarck auf die Scuola Grande della Misericordia im
Stadtteil Cannaregio. Es war Liebe auf den ersten Blick. Das gigantische
Gebäude aus dem 18. Jahrhundert hat die für venezianische Architektur
typischen unverputzten Backsteinfassaden und tragende Säulen.
Nachdem die Entwürfe
standen, benötigten Hutman, sein künstlerischer Leiter Marco Trentini
und ein Team aus 20 Baumeistern und Malern ganze vier Wochen, um den Set
zum Leben zu erwecken. Da das Gebäude unter Denkmalschutz steht, musste
die Stadtverwaltung jede Kleinigkeit absegnen – bis zum letzten Nagel.
Ein komplettes
Zwischengeschoss samt Wendeltreppe und Balkon wurde von Grund auf neu
errichtet und sorgsam mit Sandpapier abgeschliffen, damit er sich
nahtlos in die historische Fassade einfügte. Das Tanzparkett wurde von
Hand bemalt, damit es wie Marmor aussah. Ein Podium für das 20-köpfige
Orchester wurde konstruiert. Die Säulen wurden mit Spiegeln verkleidet
und Holzrahmen geweißelt, bis sie zu dem weißen Marmor passten. Für die
kristallenen Wandleuchter, die die Szenerie erleuchten, wurden extra
Steckdosen installiert. „Während Elise und Frank tanzen, sind sie von
Glitzern und Funkeln umgeben“, beschreibt Hutman. „Purer Glamour –
feierlich, aber nicht künstlich.“
Hutmans dritter Streich ist
die Wohnung von Alexander Pearce auf der Laguneninsel Giudecca, wo das
Finale des Films stattfindet. Dort, gleich neben dem Hotel Palladio,
befindet sich die Villa Effe, in der Hutman ein komplett entkernter Raum
zur Verfügung stand – mit Traumaussicht auf den Canale di Giudecca. „Das
war für mich, als würde man einem Maler eine leere Leinwand geben“, so
Hutman. Die Renovierung, Einrichtung und Ausstattung – ein Mix aus
modernem und klassischem Design – kosteten Hutman und sein Team fünf
Wochen, in denen praktisch rund um die Uhr gearbeitet wurde.
Wände und Pfeiler wurden
errichtet, um dem enormen Grundriss mehr Struktur zu geben. Samtvorhänge
und Raumteiler aus Leinen fließen auf den Terrazzo-Boden. Digitale
Kopien von Florentiner Fresken aus dem 15. Jahrhundert zieren die 4,8
Meter hohe Decke, Kunstwerke von echten Museumsstücken und Skulpturen
bis hin zu Reproduktionen berühmter Modigliani-Gemälde die Wände.
Bücherregale mit Kunstbänden und Nachschlagewerken verleihen dem Set
Wohnlichkeit. Ein großer italienischer Kamin und 3,5 Meter langes
maßgefertigtes Sofa runden das elegante Design ab.
Die charakteristischen
raumhohen Bogenfenster garantierten dem Filmteam eine eindrucksvolle
Aussicht. Das brachte Kameramann John Seale und Oberbeleuchter Mo Flam
auf die Idee, die Sehenswürdigkeiten auf der anderen Seite des Kanals
anzustrahlen. Und so waren die Venezianer zwei Wochen lang jeden Abend
aufs Neue überrascht, wenn die Monumente entlang des Canale della
Giudecca – die Kirche Madonna de la Salute etwa und der berühmte
Markusdom – in neuem Licht erstrahlten.