Eine gewaltige Herausforderung für jeden Pianisten, diese Werke öffentlich zu spielen. Nicht nur wegen der Virtuosität, die sie erfordern, sondern auch wegen der unterschiedlichen Stile sowie wegen ihrer musikalischen Kraft und Schönheit...
Piazzini entfaltet geheime Kräfte und erreicht so den
Gipfel der Musikalität... Die Werke finden in ihr die
kongeniale Interpretation, stilsicher und mit einer
Anschlagskunst, die entzueckt.«
LA NACION, René Vargas Vega, 05.09.2010, über das
Klavierkonzert "Festivales musicales" im Auditorio de
Belgrano, Argentinien.
ROBERT SCHUMANN (1810–1856): Fantasie C-Dur op.
17
Durchaus phantastisch und leidenschaftlich vorzutragen
Mäßig. Durchaus energisch
Langsam getragen. Durchweg leise zu halten
JOHANNES BRAHMS (1833–1897): Variationen über ein Thema von
R. Schumann op. 9
FRANZ SCHUBERT (1797–1828): 3 Klavierstücke (Impromptus) D
946
Nr. 1 es-Moll
Nr. 2 Es-Dur
Nr. 3 C-Dur
ROBERT SCHUMANN: Arabeske C-Dur op. 18
»»» Ausführliche Informationen, Texte, Photos, etc. im
Beiheft der CD
Mit deutschem Beiheft (16 Seiten) / English booklet
enclosed
Gesamtspielzeit: 78:38 | Format: 1 Audio-CD | VÖ: 10/2010
Aufnahme: 04/2010 – Festeburgkirche Frankfurt a.M. |
Mastering: 2010
(p) & (c) SPEKTRAL 2010 | Reihe SPEKTRAL CLASSICS
Bestell-Nr.: SRL4-10069 | GTIN (EAN): 4260130380694
Carmen Piazzini entstammt einer bekannten Musikerfamilie in Buenos Aires, in deren Haus u. a. Arrau, Backhaus, Gieseking, Rubinstein und Toscanini ein- und ausgingen. Ihr Großvater Edmondo, ein enger Freund Puccinis, war aus Italien nach Argentinien ausgewandert und hat dort das renommierte Konservatorium »Thibaud-Piazzini« gegründet. Mit 5 Jahren erhielt sie den ersten Klavierunterricht. Schnell zeigte sich ihr großes Talent und Vincenzo Scaramuzza holte sie in seine Klavierschule. Mit fünfzehn Jahren war sie eine gefeierte Pianistin, die mit einem ungewöhnlich großen Repertoire aufhorchen ließ. Nach ihrer Übersiedlung nach Deutschland wurde die junge Künstlerin bei Hans Leygraf ausgebildet und von Wilhelm Kempff über viele Jahre gefördert. Nach einer Unterbrechung von 10 Jahren, in denen sie sich ihrer Familie mit 3 Kindern widmete, kehrte sie Mitte der siebziger Jahre ins Musikleben zurück. In diese Zeit fällt auch der Beginn ihrer pädagogischen Tätigkeit als Professorin an der Musikhochschule in Karlsruhe bis Juni 2006.
Konzertsaal, Rundfunk, Fernsehen und Schallplatte belegen eine eindrucksvolle solistische Karriere mit einem breit gefächerten Repertoire, das von der Klassik bis zur zeitgenössischen Musik reicht. Die Pianistin konzertierte in ihrer argentinischen Heimat und in vielen Ländern Europas und Asiens u. a. mit den Dirigenten Michael Gielen, Christoph Eschenbach, Leopold Hager, Lior Shambadal, Hans Drewanz und Felix Prohaska. Ihr besonderes Interesse gilt auch der Kammermusik. Sie war Mitbegründerin des renommierten Àlvarez-Quartettes. Schließlich ist sie eine gesuchte Liedbegleiterin u.a. von Julia Hamari, Alicia Nafé, Gabriele Schnaut sowie Bernarda und Marcos Fink.
Carmen Piazzini hat über 50 CDs eingespielt, darunter Gesamtaufnahmen von Mozart (alle Klaviersonaten und Klavierkonzerte), Haydn (alle Klaviersonaten), Beethoven (alle Klavierkonzerte) und Mendelssohn-Bartholdy (Lieder ohne Worte) sowie etwas abseits der Klassik »Piazzini plays Piazzolla«.
Zuletzt wurden von ihr die Diabelli-Variationen von Beethoven und von Franz Hummel veröffentlicht.
2001 erhielt die Künstlerin den renommierten Tortonipreis
in Buenos Aires. 2010 wurde Carmen Piazzini der Preis der
argentinischen Presse als beste argentinische Pianistin 2009
verliehen, den sie schon 1998 erhalten hatte.
Seit 2008 leitet sie als Nachfolgerin von Hans Leygraf eine
Meisterklasse an der Sommerakademie des Mozarteums in
Salzburg.
Weitere Informationen und Konzerttermine: www.piazzini.net
[...] Schumanns Fantasie in C-Dur op. 17 ist sein erster Versuch einer groß angelegten musikalischen Form in 3 Sätzen. »Durch alle Töne tönet ein bunter Erdentraum. Ein leiser Ton gezogen für den, der heimlich lauschet.« (Friedrich Schlegel). Dieses Gedicht ist das Motto der Fantasie. Drei Sätze bilden den äußeren Rahmen. 1. Satz: »Durchaus phantastisch und leidenschaftlich vorzutragen.« 2. Satz: »Mäßig, durchaus energisch«. 3. Satz: »Langsam getragen. Durchweg leise zu halten«. Analog zu Jean Pauls – rhapsodisch episodenhafter wie durch einen Irrgarten von Seitensträngen durchzogener nicht linearer – Erzählhaltung bildet Schumann eine musikalische Erzählung aus, die vielfach abschweift, anders fortfährt. Eine Erzählweise, die weit ins 20. Jahrhundert hinweist (vergleiche Arno Schmidt) und so fort. [...]Auszug aus dem CD-Booklet, Text von Dietrich Boekle