Einfühlsame und bewegende Adaption


DAS ENDE IST MEIN ANFANG (BRD/ Italien 2010)

Regie: Jo Baier

mit Bruno Ganz, Ello Germano, Erika Pluhar und Andrea Osvárt

Spieldauer: 98 Minuten

Kinostart: 07. Oktober 2010

Tiziano Terzani; Autor und langjähriger Südostasien-Korrespondent des SPIEGEL, bittet am Ende seines ereignisreichen Lebens seinen Sohn Folco zu sich. Er will ihm die Geschichte seines Lebens erzählen, seine spirituellen Erfahrungen der letzten Jahre und wie er sich auf den Tod als „letztes großes Abenteuer“ vorbereitet. Die Familie ist versammelt, als Tiziano Terzani seine letzte Reise antritt und sich für ihn der Kreis des Lebens schließt. Nach dem Tod des Vaters im Juli 2004 gab Folco Terzani anhand seiner Aufzeichnungen das Buch „Das Ende ist mein Anfang" heraus.

  Text und Foto: Universum 

DAS ENDE IST MEIN ANFANG handelt nicht nur von Fragen, die sich jedem von uns stellen, wenn wir unser Leben bewußt leben, sondern auch von einer tiefen Annäherung zwischen Vater und Sohn, die, so verschieden sie sein mögen, einander doch ähnlich sind.

 

Am Ende seines ereignisreichen Lebens hat sich der große Reisende, leidenschaftliche Journalist und erfolgreiche Buchautor Tiziano Terzani mit seiner Frau Angela in das abgelegene Haus der Familie in der Toskana zurückgezogen, um in seiner Heimat zu sterben. Er ist mit sich im Reinen, bereit, den Kreis des Lebens zu schließen. Er bittet seinen in New York lebenden Sohn Folco zu sich. Ihm will er die Geschichte seines Lebens erzählen.

 

Sterben als langwieriger Prozess des Lebens wird in manchen Filmen ganz gezielt thematisiert. Die Auswahl der eher nachdenklichen Filme unterscheidet zwischen aktiver Sterbehilfe, Freitod und dem normalen Tod wegen Krankheit oder Alter. Der Film "Ulzhan" (2007) von Volker Schlöndorff ist eine extreme Form, weil der Protagonist, der Franzose Charles, gespielt von Philippe Torreton, den Freitod in den Höhen der kasachischen Berge nahe der Grenze an China wählt. "Das Meer in mir" (2003) ein Film von Alejandro Amenábar, erzählt die lange Geschichte eines Schwerbehinderten, der bis an sein Lebensende ans Bett gefesselt ist, gespielt von Javier Bardem, der sich in einem letzten Lebenszweck für das Recht der aktiven Sterbehilfe einsetzt und diesen Kampf gleich einer Erlösung für sich gewinnt. Ebenfalls einen müden Tod erlebt der erst 43-jährige Jean-Dominique Bauby, vormals Chefredakteur der französischen Zeitschrift "Elle", der nach einem Schlaganfall ins Koma fällt und unter erschwerten Bedingungen noch mal die Gelegenheit bekommt langsam von den Seinen Abschied zu nehmen. Julian Schnabel verfilmte dessen Biographie in "Schmetterling und Taucherglocke" (2007). Die Rolle des Jean-Dominique Bauby als Komapatient spielte Mathieu Amlaric.

 

Bei Tiziano Terzini ist es eine umwälzende Reise zu sich selbst, weil er auf Grund einer Krebserkrankung vom Journalismus Abschied nimmt und sich in Asien spirituellen Erfahrungen öffnet. Drei Jahre bei einem großen Weisen in der Einsamkeit des Himalaya werden für ihn zum entscheidenden Erlebnis. Sie ermöglichen ihm, gelassen dem Tod entgegen zu sehen. Seine Erfahrungen möchte Tiziano seinem Sohn Folco weitergeben. Zwischen den Beiden entstehen durch die Gespräche Momente großer Vertrautheit und alte Vater-Sohn-Spannungen können sich lösen. Nach dem Tod des Vaters streut Folco seine Asche in den Wind der Berge der nördlichen Toskana.

 

 Trailer zum Film: www.dasendeistmeinanfang.de

 

 

Eine collina filmproduktion in
Koproduktion mit B.A. Produktion, dem Bayerischen Rundfunk, dem
Südwestrundfunk, arte und Degeto Film, gefördert durch den FFF Bayern, den
DFFF und die FFA, in Zusammenarbeit mit Beta Film und Rai Cinema.

 

 

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vom 07. Oktober 2010