Theatralische Hommage an ein amerikanisches Idol


ICH & ORSON WELLES (USA 2008)
OT  Me & Orson Welles

Regie: Richard Linklater

mit Zac Efron, Claire Danes, Christian McKay, Ben Chaplin, uvm.

Spieldauer: 109 Minuten

Kinostart: 26. August 2010

Manhattan in den 1930er Jahren. Der Theatre District zwischen der 40sten und 54sten Straße erlebt seine Hochzeit. Einer der schillernden Stars dieser Zeit ist Orson Welles – Schauspieler, Regisseur, Visionär und Gründer des legendären Mercury Theatre. Auch der junge Richard (Zac Efron) träumt von einer Karriere am Broadway und ergattert durch einen glücklichen Zufall eine kleine Rolle in dem Stück Julius Caesar von William Shakespeare, dessen Premiere Welles (Christian McKay) gerade vorbereitet. Doch die schillernde New Yorker Theaterwelt entpuppt sich als hartes Pflaster: Der geniale wie herrische Orson Welles führt ein hartes Regiment auf und hinter der Bühne und verfolgt seine künstlerischen Ziele gnadenlos. Neid, Missgunst und Konkurrenzkämpfe beherrschen den Probenalltag. Als sich Richard auch noch in die ehrgeizige Regieassistentin Sonja Jones (Claire Danes) verliebt, wird er unwissentlich zum Rivalen des genialen Multitalents. Ein ungleicher Kampf beginnt….

Text und Foto: farbfilm Verleih   

Der Film will glamourös sein, spielt aber praktisch während der gesamten Spieldauer auf einer Theaterbühne. Dabei geht es nicht wie in Lars von Triers "Manderlay" darum, daß Bühne zur Wirklichkeit wird, sondern Bühne will sich selbst treu bleiben, indem die Figur und das Pathos des Theaterregisseurs Orson Welles nachgespielt und auf der Bühne präsentiert werden, gleich einer Hommage an das amerikanische Idol. In der bildenden Kunst vor allem in der Malerei íst das gängige Praxis. Junge Schauspieler haben die Möglichkeit in die Rolle eines großen Vorbilds zu schlüpfen, um etwas von deren Größe mitzunehmen. Orson Welles besaß eine Klassische Bildung und war mit Shakespeare ebenso vertraut wie mit griechischer Tragödie. Das sind Merkmale, die von guter Schule zeugen. Zudem sind es europäische Bildungswerte, die an den Tag gelegt werden und in amerikanischer Verkleidung immer ein wenig konservativ geschniegelt wirken, was sicherlich Ausdruck einer hohen Wertschätzung ist. Gelungen ist der Aspekt, daß aus Sicht des jungen Schauspielers Richard erzählt wird, der sich in die Fußstapfen des großen Vorgängers begibt und somit unwillkürlich zur Fortsetzung des Theaters und der Theatergeschichte auf der Bühne von Welt beiträgt.

Produktionsnotizen
ICH & ORSON WELLES erzählt die Geschichte des jungen, theaterverrückten Richard, der durch einen glücklichen Zufall auf den legendären Orson Welles trifft. Tatsächlich legte Orson Welles 1937 mit seiner Inszenierung von "Julius Caesar" am Mercury Theatre den Grundstein für seinen späteren Erfolg. Um diese Atmosphäre so realistisch und detailgetreu wie möglich wieder zu geben, hat Richard Linklater und sein Team sowohl im Drehbuch als auch in der Kulisse größten Wert auf Authentizität gelegt. Angefangen bei der Bühne des Mercury, die liebevoll rekonstruiert wurde, bis hin zu der gesamten Inszenierung und ihren Beteiligten, wurde versucht alles so authentisch und nahe wie möglich an der Realität zu halten. Einzig die Figuren des jungen Richard und der schönen Sonja sind in den 30ern nicht belegt.

McKay als Orson Welles wurde für seine Darstellung mit dem San Francisco Film Critics Award als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet und erhielt Nominierungen u.a. bei den BAFTA Film Awards, British Independent Film Awards, Critics Choice Award und dem Independent Spirit Award. Zudem hat Richard Linklater mit dem Mädchenschwarm Zac Efron (17 AGAIN), der charismatischen Claire Danes (ROMEO & JULIA, STAGE BEAUTY), Ben Chaplin (THE TRUTH ABOUT CATS AND DOGS mit Uma Thurman) und Zoe Kazan, der Enkelin des legendären Regisseurs und Schriftstellers Elia Kazan, den Film auf den Punkt besetzt.
 

Theaterstücke (Schauspiel und Regie)
1931 Jew Süss, Regie: Ashley Dukes
1936 Macbeth
1937 The Tragical History of Doctor Faustus
1937 Julius Caesar
Hörspiele
1937 The Shadow (Hauptrolle in gleichnamiger Radioserie)
1938 Krieg der Welten (The War of the Worlds von H. G. Wells)
1938 The Immortal Sherlock Holmes

 
Cast
RICHARD SAMUELS Zac Efron
ORSON WELLES Christian McKay
SONJA JONES Claire Danes
GEORGE COULOURIS Ben Chaplin
JOHN HOUSEMAN Eddie Marsan
GRETTA ADLER Zoe Kazan
JOSEPH COTTON James Tupper
MURIEL BRASSLER Kelly Reilly
NORMAN LLOYED Leo Bill
SAM LEVE Al Weaver
VAKHTANGOV Iian McKee
WALTER ASH Simon Lee Phillips
JOE HOLLAND (JULIUS CAESAR) Simon Nehan
GROVER BURGESS (LIGARIUS) Patrick Kennedy
MARTIN GABEL (CASSIUS) Aidan McArdle
GEORGE DUTHIE Thomas Arnold
EVELYN ALLEN Megan Maczko
JEANNIE ROSENTHAL Jo McInnes
JOHN HOYT Travis Oliver
WILLIAM MOWRY (FLAVIUS) Daniel Tuite
BARBARA LUDDY Saskia Reeves
LORELEI LATHROP Imogen Poots
ELLIOTT REID Shane James Bordas
MRS. SAMUELS Janie Dee
HIRAM SHERMAN Alessandro Giuggioli
LIZZY Lexie Lambert
JOHN A WILLARD Harry Macqueen
STEFAN SCHNABEL Rhodri Neil Orders
Crew
REGIE:  Richard Linklater
DREHBUCH:   Holly Palmo & Vince Palmo
BUCHVORLAGE:   Robert Kaplow
KAMERA:   Dick Pope
MONTAGE:   Sandra Adair
MASKE:   Fae Hammond
KOSTÜM:   Nic Ede
MUSIK:   Marc Marot
PRODUZENTEN:   Richard Linklater, Marc Samuelsen, Ann Carli
KO-PRODUZENTEN: Vince Palmo & Holly Gent Palmo, Andrew Fingret
PRODUKTIONSDESIGNER: Laurence Dorman

 

Website:   www.ich-und-orson-welles.de 

 

Technische Details: Bildformat 35 mm

   

Titelseite

vom 28. August 2010