Ein
Mann legt sich in seine Wohnung und hält die Luft an, weil er keine
Lust zum Leben mehr hat -- das ist ein wenig eigenartig. Ein Mann, der
sogar ausprobiert, in welchem Sarg es sich am besten liegt und am Ende
in einer Wäschetruhe auf seinen Tod wartet -- das ist sehr
ungewöhnlich. Skurril und liebevoll zugleich, voller Wärme und Humor
erzählt Thomas Rosenlöcher in seinem bei Hinstorff erschienenen
Kinderbuch "Der Mann, der lieber tot sein wollte", wie bei aller Trauer
fast zwangsläufig immer wieder die Fragen des Lebens bestimmend werden.
Schimpfkäse heißt er, der
außergewöhnliche Mann. Er trauert, weil ihn seine Frau verlassen hat
und zu einem anderen Mann gegangen ist. So ohne seine Frau und ihre
Nudelsuppe will er nicht mehr leben und legt sich auf den
Wohnzimmerteppich, um zu sterben. Doch Herr Schimpfkäse findet keine
Ruhe, die "letzte Ruhe" schon gar nicht: Erst rettet er eine halbtote
Fliege, dann wird er von den Kindern im Hof zum Fußballspielen
eingeladen. Schließlich geht er zum Bestattungsinstitut, denn "erst im
Sarg hatte der Mensch seine Ruhe", denkt sich Herr Schimpfkäse. Doch
weit gefehlt, die Geschichte nimmt eine überraschende Wendung ...
Jacky Gleich illustriert
erfrischend, nimmt Rosenlöchers Humor auf, schafft aber zugleich auch
eine weitere Ebene: Überall finden sich Fußbälle. Deuten diese an,
warum Herr Schimpfkäse von seiner Frau verlassen wurde? War ihm
vielleicht Fußball wichtiger als die Frau? Oder hat die Frau nicht
erkannt, dass sie mindestens genauso wichtig war für ihren Mann?
Ein warmherziges Buch für
warmherzige Menschen ab fünf Jahren, die wissen, wie schön das Leben
sein kann. Und auch ein Buch für diejenigen, die gerade mal traurig
sind und nicht so recht wissen, was sie wissen sollten ...
Bibliografische Angaben: Thomas Rosenlöcher (Text) / Jacky Gleich
(Illustrationen) Der Mann, der lieber tot sein wollte Hinstorff Verlag,
12,90 Euro / sFr 23,00 24 Seiten, Hardcover, ab 5 Jahren ISBN
978-3-356-01389-4
Autor:
Thomas Rosenlöcher, geboren 1947
in Dresden, lebt heute vor allem im Erzgebirge. Er schreibt Gedichte,
Essays, Reisebeschreibungen und Texte für Kinder. Im Hinstorff Verlag
erschienen von ihm die bereits mehrfach ausgezeichneten Bilderbücher
"Das langgestreckte Wunder" und "Der Mann, der noch an den
Klapperstorch glaubte".
Illustratorin:
Jacky Gleich, geboren 1964 in
Darmstadt, lebt mit ihrer Familie in Mecklenburg. Zu ihren mittlerweile
über 60 Büchern, die sie mit ihren Zeichnungen ausstattete, zählen
Bände von James Krüss, Günter Grass, Friedrich Schiller, Doris Dörrie,
Amelie Fried und David Grossmann. "Der Mann, der lieber tot sein
wollte" ist das achte von Jacky Gleich illustrierte Kinderbuch im Hinstorff Verlag. Alle ihre bisher hier veröffentlichten Titel
erhielten Auszeichnungen. Trotz allem, was hier gesagt wurde, wurde nachgewiesen, das Ergebnis bei Verwendung der Online-Gaming-Methodik viel bedeutender ist.
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