Ein
seitenstarker Band mit 568 Seiten, hellgrünem Schutzumschlag und rotem
Lesebändchen. Das Vorhaben wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für
Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen WTZ09/Q06 gefördert.
Hinter der Förderung steht die Aufforderung nach schonendem Umgang mit
natürlichen Ressourcen. Reichlich Grußworte der zuständigen Ministerien
und Messe als Katalysator für Innovation, wenn das nicht
selbstverständlich und längst zum Geschäftsgebaren der
Messegesellschaften dazu gehört. Natürlich ist auch eine Aufforderung
den Standort Deutschland beizubehalten damit verknüpft.
Materialeffiziente, ressourcenfreundliche und energieeffiziente
Technologien stehen im Fokus. Emissionsarm soll es sein. Notwendige
Dienstleistungen sind im Service inbegriffen. Schließlich beginnt eine
Präsentation der beteiligten Unternehmen. Agtos baut Motoren und
Hochleistungsturbinen, Almig stellt Kompressoren her. Das Firmenspektrum
scheint unermesslich, so viel wird geboten mit bundesrepublikanischem
Schwarz-Rot-Gold Banner auf der Umschlagseite.
In alten Kirchenbüchern werden auch negative
Eigenschaften oder verbesserungswürdiges angeführt. Das passiert hier
nicht, vielmehr soll die Vorbildlichkeit leistungsfähiger Unternehmen
auf Glanzpapier in den Vordergrund gestellt werden. Der Band liefert
Einblicke in die Welt der Industrie im allgemeinen, das können
Verpackungsmaschinen sein ebenso wie Photovoltaikanlagen. Wirklich
beeindruckende Innovationen und spektakuläres ist nicht dabei oder
bedarf der genauen Prüfung beim Lesen. Elektronik, Hydraulik und
Mechanik werden thematisiert. Die Haereus Holding präsentiert UV-Lampen
die schädliche Mikroorganismen abbauen kann. ITT Water & Wastewater
Herford GmbH bietet Energiesparlampen, die 10-15 Prozent des sichtbaren
Lichts emittiert. Bohrköpfe von Klingenberg kommen vor. Sogar die
Schaeffler Gruppe ist vertreten, die nach der Übernahme von
Continental unter der Finanzkrise gelitten hatte und in die Insolvenz
getrieben wurde. Ich frage mich, in
wessen Regal dieser Band steht und welche Lebensdauer dem Inhalt gegeben
wird, bevor seine Aktualität abgelaufen ist? Institute, Projekte und
Firmenprofile werden vorgestellt und finden sich im Inhaltsverzeichnis
aufgereiht wieder. Insgesamt dürften so um die 150 Unternehmen in diesem
Portfolio angepriesen sein.
"Green it" ist Mainstream, so die Meinung
der Herausgeber. Etwa beim Lackieren wenn durch
"geeignete Technologien" Übersprühverluste verringert werden, als Beispiel werden
hier elektrostatische Lackierverfahren genannt. Vermeidung fehlerhaft
lackierter Produkte und Reduzierung der Ausschußquote werden damit erreicht.
Im Bereich der Oberflächenbehandlung bekommt die Nanotechnologie immer
mehr Bedeutung. Lurgi sagt: mit Biokraftstoffen können gegenüber
ölbasierten Kraftstoffen 90 Prozent der CO2-
Emissionen vermieden werden, wobei sich Wasserstoffanlagen Lurgis durch
hohe Energieeffizienz auszeichnen. Die Reihe der Unternehmen auf
deutschem Boden ließe sich unentwegt fortsetzen ohne Verluste und
Nachteile. Das Anliegen der Bundesrepublik neue Ideen und Möglichkeiten
um Grün zu produzieren, werden sich meiner Meinung nach durch
kontinuierliches Bemühen bestimmt erfüllen.
Deutsche Standards. Gruen produzieren
Green Production Technologies
Deutsche Unternehmen, Forschungseinrichtungen und
Forschungsprojekte der spannendsten Branche der Welt
Herausgegeben vom VDMA auf Initiative des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)
Gabler Verlag, Wiesbaden, 1. Auflage (April 2010)
568 Seiten, gebundene Ausgabe
Sprache: Deutsch - Englisch
Größe: 27,4 x 23,4 x 4,4 cm
Gewicht: 2650g
ISBN-13: 978-3834923134 |